Der Klimawandel betrifft die feinen Dinge des Lebens
Joe Shaw bereitet gerne Salate zu laut WSJ. Dabei verwendet er Balsamico-Essig, Zitronensaft und Olivenöl. Doch der Preis für Olivenöl hat sich verdoppelt. Shaw ist nicht bereit, 10 Dollar für eine halbe Literflasche zu zahlen. Jetzt verzichtet er auf das Olivenöl.
Der Klimawandel beeinflusst viele Alltagsprodukte. Hier sind einige Waren, die davon betroffen sind:
- Wein
- Olivenöl
- Kaffee
- Kakao
Heißes Wetter und Dürre lassen die Olivenölpreise im Mittelmeerraum steigen. In Westafrika führt schlechtes Wetter zu höheren Kakaopreisen, weshalb auch die Schokoladenpreise anziehen. In Vietnam treibt eine schwere Dürre die Kaffeepreise in die Höhe, und Händler horten Kaffeebohnen in Erwartung noch weiter steigender Preise.
Starker Regen in Italien richtet großen Schaden an den Weinernten an. Dies führt zur niedrigsten weltweiten Weinproduktion seit 1961. Der italienische Koch Francesco Mazzei ändert daraufhin seine Rezepte. Zwar findet er Ersatz für einige Zutaten, doch besteht er darauf, dass es für extra natives Olivenöl in einem Caprese-Salat keinen Ersatz gibt.
Regionen, die für ihre Delikatessen bekannt sind, haben Schwierigkeiten. Kaffeeanbaugebiete stehen vor Herausforderungen. Kaffee benötigt kühle, hoch gelegene Regionen zum Gedeihen. Diese Gebiete werden immer kleiner. Die Preise steigen aufgrund von schlechtem Wetter und verminderten Ernten.
Dandy Dharmawan verarbeitet in Indonesien Kaffeebohnen. Er sagt, dass die Ernten immer schlechter werden, was die Preise um 50% in die Höhe treibt. Manche Menschen werden nach günstigeren Alternativen suchen. In Indien hat der Kaffeeanbauer Nishant Gurjer mit starken Regenfällen und Hitzewellen zu kämpfen. Diese Probleme schaden seiner Kaffeeernte, und er rechnet damit, nächstes Jahr weniger zu produzieren.
Der Klimawandel führt zu häufigeren und intensiveren Hitzewellen. In Vietnam lagern Kaffeebauern ihre Bohnen anstatt sie zu verkaufen. Debbie Wei Mullin, die Geschäftsführerin von Copper Cow Coffee, erklärt, dass die Versorgung inzwischen eingeschränkt ist, da die Bauern nicht unbegrenzt produzieren können.
Bauern nehmen Anpassungen vor. Sie installieren Bewässerungssysteme und bauen Pflanzen an, die weniger Wasser benötigen. In Bordeaux, Frankreich, ändern Weinbauern ihre Methoden. Sie halten die Trauben durch Beschattung kühler und verwenden andere Rebsorten, um die Süße zu kontrollieren. Diese Veränderungen sind hilfreich, bringen aber auch Nachteile mit sich. Weniger Trauben anzubauen bedeutet, weniger Geld zu verdienen.
Einige Weinregionen in Südeuropa sind von extremer Hitze und Dürre betroffen. K Felix G Åhrberg zieht von Neuseeland, Frankreich und Südafrika nach Schweden. Er ist der Meinung, dass Schweden inzwischen bessere Bedingungen für den Weinanbau bietet.
Einige Landwirte in nördlichen Ländern wie Kanada, dem Vereinigten Königreich und Schweden bauen nun Weinberge an, um Verluste in Spanien auszugleichen, obwohl der Wein anders schmecken könnte. In Österreich beginnen die Menschen, Olivenbäume zu pflanzen. Das Unternehmen Agro Rebels unterstützt Landwirte dabei, etwa 5.000 Olivenbäume anzubauen, da das Klima in Österreich immer mehr dem Mittelmeerraum ähnelt. Dies wird jedoch Zeit benötigen, da Olivenbäume Jahre zum Wachsen brauchen und Österreich derzeit auch noch keine Verarbeitungsanlagen besitzt.
Die Preise für Olivenöl bleiben hoch und die Qualität könnte sich verschlechtern. Laut der deutschen Verbraucherorganisation Stiftung Warentest hat sich die durchschnittliche Qualität von Olivenöl verschlechtert. Dürren und Hitze beeinflussen den Geschmack und lassen viele extra native Olivenöle schlecht oder scharf schmecken.
Heißes Wetter, unerwarteter Regen und Dürren sind mittlerweile alltäglich. Der Klimawandel beeinträchtigt die Produktion in vielen Regionen. Produkte wie Wein, Kaffee und Olivenöl sind betroffen. Dadurch steigen die Preise und die Verfügbarkeit ändert sich. Landwirte versuchen, sich anzupassen, doch das ist schwierig.
Extreme Wetterbedingungen werden anhalten und unseren Alltag beeinflussen.
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