Ein kosmischer Knall könnte die Geheimnisse der dunklen Materie lüften.

Lesezeit: 2 Minuten
Durch Klaus Schmidt
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Explodierende Supernova inmitten wirbelnder kosmischer Dunkler Materie.

BerlinWissenschaftler stehen kurz vor einem Durchbruch im Verständnis von Dunkler Materie, möglicherweise im Zusammenhang mit der nächsten Supernova. Dunkle Materie macht etwa 85 % der Materie im Universum aus und ist seit den 1930er Jahren ein Rätsel für Astronomen. Derzeit gilt das Axion, eine Art Elementarteilchen, als Haupttheorie zur Erklärung und könnte auf neue Weise entdeckt werden.

Wichtige Details zu dieser möglichen Entdeckung:

Eine nahegelegene Supernova könnte Axionen erzeugen, die sich in Gammastrahlen umwandeln lassen und somit nachweisbar sind. Derzeit ist das Fermi-Gammastrahlen-Weltraumteleskop das einzige Instrument, das ein solches Ereignis beobachten kann. Der Nachweis einer solchen Supernova würde möglicherweise die genaue Masse der Axionen, insbesondere der QCD-Axionen, bestimmen. Forschungsteams planen den Einsatz eines Satellitenverbunds namens GALAXIS, um eine kontinuierliche Überwachung zu gewährleisten.

Astrophysiker der UC Berkeley vermuten, dass eine nahegelegene Supernova bei einem Kernkollaps eines massereichen Sterns zahlreiche Axionen erzeugen könnte. Diese Axionen könnten sich aufgrund des Magnetfelds des Sterns in hochenergetische Gammastrahlen umwandeln. Zudem stößt die Supernova einen Neutrinoblitz aus. Der Nachweis beider Signale würde den Astronomen anzeigen, dass ein bedeutendes Ereignis stattfindet.

Supernovae mit dem Fermi-Teleskop zu erfassen, ist eine Herausforderung. Die Wahrscheinlichkeit, zur richtigen Zeit in die richtige Richtung zu schauen, liegt bei nur eins zu zehn. Zudem sind nahe Supernovae selten und treten in unserer Galaxie oder den angrenzenden kleinen Galaxien nur alle paar Jahrzehnte auf.

Forscher sind optimistisch, was die Entdeckung von Axionen betrifft. Sollte ihnen das gelingen, würde es die Forschung zur Dunklen Materie verändern, indem es klare Informationen über die Axionenmasse und deren Wechselwirkungen liefert. Falls jedoch keine Axionen entdeckt werden, könnte das helfen, die möglichen Massen einzugrenzen, was dazu führen würde, dass viele der derzeitigen Teilchensuchen überflüssig werden.

Titel: Axionen und der Kosmos: Ein neuer Blick auf das Standardmodell

Sollten die Methoden zur Entdeckung von Axionen erfolgreich sein, könnte das ihre Bedeutung im Standardmodell der Physik unterstreichen. Dieses Modell integriert sowohl die Gravitation als auch die Quantenmechanik. Wissenschaftler überlegen, spezielle Gammastrahlen-Teleskope ins All zu schicken, um für das nächste Supernova-Ereignis gewappnet zu sein.

Die wissenschaftliche Gemeinschaft steht vor einer großen Herausforderung. Diese Chance zu verpassen könnte bedeuten, weitere 50 Jahre auf eine ähnlich bedeutsame Gelegenheit zu warten. Mit dem technologischen Fortschritt beeilen sich Forscher, das nächste große kosmische Ereignis zu beobachten und die Geheimnisse der dunklen Materie zu entschlüsseln.

Die Studie wird hier veröffentlicht:

http://dx.doi.org/10.1103/PhysRevLett.133.211002

und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet

Claudio Andrea Manzari, Yujin Park, Benjamin R. Safdi, Inbar Savoray. Supernova Axions Convert to Gamma Rays in Magnetic Fields of Progenitor Stars. Physical Review Letters, 2024; 133 (21) DOI: 10.1103/PhysRevLett.133.211002
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