Studie zeigt: US-Amerikaner sehen Klimawandel als Ursache für Hitze und Waldbrände
BerlinWissenschaftler der Oregon State University haben herausgefunden, dass Erwachsene in den USA eher davon überzeugt sind, dass Waldbrände und Hitzewellen durch den Klimawandel verursacht werden, als andere extreme Wetterereignisse wie Hurrikane, Überschwemmungen oder Tornados. Die Studie zeigt, dass politische Ansichten und persönliche Erfahrungen diese Überzeugungen maßgeblich beeinflussen.
Wichtige Erkenntnisse der Studie:
- 47 % der Menschen waren "sehr" oder "äußerst zuversichtlich", dass zunehmende Waldbrände mit dem Klimawandel in Verbindung stehen.
- 42 % der Menschen zeigten "sehr" oder "äußerst zuversichtlich" eine Verbindung zwischen extremer Hitze und dem Klimawandel auf.
- Die Meinungen von Republikanern und Demokraten lagen bei Hurrikanen am dichtesten beieinander, während sie bei extremer Hitze am weitesten auseinander gingen.
Etwa 83 % der Befragten gaben an, dass extreme Wetterereignisse auf den menschgemachten Klimawandel zurückzuführen sind. Hingegen glauben 17 %, dass es keinen Zusammenhang zwischen Klimawandel und extremen Wetterereignissen gibt.
Eine im Fachjournal Climatic Change veröffentlichte Studie nutzte Daten einer Umfrage, die im September 2021 von AmeriSpeak Omnibus durchgeführt wurde. An der Umfrage nahmen 1.071 Erwachsene aus den USA teil. Die Teilnehmer bewerteten auf einer Skala von 1 bis 5, wie stark sie glauben, dass fünf verschiedene extreme Klimaereignisse durch menschlich verursachten Klimawandel beeinflusst werden. Zu diesen Ereignissen gehörten:
- Waldbrände
- Extreme Hitze
- Regenfälle/Überschwemmungen
- Hurrikane
- Tornados
Hilary Boudet, die die Studie mit leitet und an der OSU Fakultät für Geisteswissenschaften lehrt, erklärte, dass die Forschung dabei hilft zu verstehen, wie Menschen über den Klimawandel denken. Diese Meinungen seien wichtig, da sie das Verhalten der Menschen und die von ihnen unterstützten politischen Maßnahmen beeinflussen.
Politische Überzeugungen beeinflussten die Reaktionen der Menschen. Republikaner waren weniger geneigt als Demokraten, zu glauben, dass extremes Wetter durch den Klimawandel verursacht wird. Allerdings waren Republikaner, die negative Auswirkungen von extremen Wetterereignissen erfahren hatten, eher bereit, diese Ereignisse mit dem Klimawandel in Verbindung zu bringen.
Rasse, Bildung und Einkommen beeinflussten ebenfalls die Antworten der Befragten. Obwohl die Umfrage nicht nach den Gründen für das jeweilige Vertrauen fragte, haben die Forscher einige Vermutungen. Philip Mote, Professor an der OSU, erklärte, dass die weitreichenden Auswirkungen von Waldbränden, wie zum Beispiel die Rauchentwicklung, die die Luftqualität in entfernten Gebieten beeinträchtigt, die Menschen bewusster für den Klimawandel macht.
Hurrikane, Tornados und Überschwemmungen betreffen oft nur begrenzte Gebiete. Dies könnte erklären, warum viele Menschen den Zusammenhang mit dem Klimawandel nicht eindeutig sehen.
Die Untersuchung hat auch betrachtet, wie die Ansichten der Öffentlichkeit zu extremen Wetterereignissen und dem Klimawandel mit den Erkenntnissen der Wissenschaft übereinstimmen. Dabei zeigte sich, dass insbesondere beim Thema Waldbrände die Diskrepanz am größten ist. Mote vermutet, dass dies daran liegen könnte, dass Wissenschaftler nur die Anzahl extremer Brände zählen und nicht die allgemeinen Brandbedingungen berücksichtigen, was die unterschiedlichen Wahrnehmungen erklären könnte.
Forscher betonen die Bedeutung, das öffentliche Verständnis für bestimmte Themen zu verbessern. Korrekten Fakten sind entscheidend, um wirksame Maßnahmen zu ergreifen. Es ist auch notwendig, die Ereignisse zu identifizieren, die starke öffentliche Reaktionen hervorrufen, damit die Ressourcen effizient eingesetzt werden können.
Chad Zanocco von der Stanford University, Phil Mote und weitere Forscher glauben, dass diese Studie den Menschen helfen wird, mehr über den Klimawandel zu erfahren und Maßnahmen zu dessen Bekämpfung zu unterstützen.
Die Studie wird hier veröffentlicht:
http://dx.doi.org/10.1007/s10584-024-03735-0und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet
Chad Zanocco, Philip Mote, June Flora, Hilary Boudet. Comparing public and scientific extreme event attribution to climate change. Climatic Change, 2024; 177 (5) DOI: 10.1007/s10584-024-03735-017. November 2024 · 11:47
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