Neue Studie: menschlicher Geruchsrezeptor für erdiges Geosmin entdeckt

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Durch Hans Meier
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Menschliches Rezeptormodell mit Nahrungs- und Wasserelementen

BerlinWissenschaftler haben einen menschlichen Rezeptor für Geosmin entdeckt, einem erdigen Duftstoff, der von Mikroben stammt. Die Forschung wurde von Dietmar Krautwurst am Leibniz-Institut für Lebensmittel-Systembiologie der Technischen Universität München geleitet. Geosmin verursacht den „erdigen“ Geruch, der entsteht, wenn Regen auf trockene Erde trifft, und ist auch in Kaktusblüten und roten Beeten vorhanden.

Wichtige Punkte:

  • Menschlicher Rezeptor für Geosmin entdeckt.
  • Einfluss von Geosmin auf die Qualität von Lebensmitteln und Wasser.
  • Empfindlichkeit verschiedener Tiere gegenüber Geosmin.
  • Potenzielle Anwendungen zur Überwachung der Lebensmittel- und Wasserqualität.

Geosmin kann die Qualität von Wasser und Lebensmitteln beeinträchtigen und Fisch, Bohnen sowie Getränke wie Wein schlechten Geruch verleihen. Bereits geringste Mengen von Geosmin, im Bereich von 4 bis 10 Nanogramm pro Liter Wasser, können von Menschen wahrgenommen werden.

Das Forschungsteam untersuchte 616 verschiedene menschliche Geruchsrezeptoren. Dabei fanden sie heraus, dass nur ein einziger Rezeptor, bekannt als OR11A1, Geosmin wahrnehmen konnte. Dieser Rezeptor reagierte ebenfalls auf 2-Ethylfenchol, eine weitere erdig riechende Substanz, die von Mikroben stammt.

Geosmin ist ein chemischer Stoff, der das Verhalten von Tieren beeinflusst. Während Fruchtfliegen davon Abstand nehmen, da es ihnen signalisiert, dass Nahrung verdorben ist, werden Kamele davon angezogen, weil es ihnen Wasserstellen anzeigt. Dies zeigt, dass Geosmin ein chemisches Signal für viele Tiere, einschließlich Menschen, ist.

Das Team untersuchte die Reaktionen von Geruchsrezeptoren verschiedener Tiere auf Geosmin. Sie betrachteten Kängururatten, Mäuse, Rhesusaffen, Orang-Utans, Eisbären und Kamele. Der menschliche Rezeptor ist im Vergleich zu den anderen wenig empfindlich. Die Rezeptoren von Kängururatten sind etwa 100 Mal sensibler als die menschlichen.

Diese Ergebnisse verdeutlichen die biologische Bedeutung von Geosmin. Ein tieferes Verständnis unserer Empfindlichkeit gegenüber Geosmin könnte praktische Anwendungen finden. So könnten neue Methoden zur Überprüfung der Lebensmittelqualität während der Produktion und Lagerung entwickelt werden. Auch die Kontrolle der Wasserqualität in Reservoirs ließe sich verbessern. Die Entdeckung des menschlichen Rezeptors für Geosmin ist dabei von entscheidender Bedeutung. Diese Erkenntnisse könnten die Lebensmittelsicherheit und das Wassermanagement optimieren.

Die Studie wird hier veröffentlicht:

http://dx.doi.org/10.1021/acs.jafc.4c01515

und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet

Lena Ball, Tim Frey, Franziska Haag, Stephanie Frank, Sandra Hoffmann, Matthias Laska, Martin Steinhaus, Klaus Neuhaus, Dietmar Krautwurst. Geosmin, a Food- and Water-Deteriorating Sesquiterpenoid and Ambivalent Semiochemical, Activates Evolutionary Conserved Receptor OR11A1. Journal of Agricultural and Food Chemistry, 2024; 72 (28): 15865 DOI: 10.1021/acs.jafc.4c01515
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