Tiere passen sich an: Forscher enthüllen neue Einsichten

Lesezeit: 2 Minuten
Durch Hans Meier
- in
Tiere gedeihen in städtischer Umgebung zwischen Wolkenkratzern.

BerlinWildtiere gewöhnen sich zunehmend an die Nähe von Menschen. Eine Studie von Potsdamer Forschern analysierte Bewegungsdaten von über 1.500 Wildtieren verschiedener Arten. Dabei stellte sich heraus, dass Tiere in Regionen mit vielen menschlichen Aktivitäten weniger durch die Anwesenheit von Menschen gestört werden. Tiere, die mit GPS-Halsbändern ausgestattet sind, gewöhnen sich schnell an diese, was darauf hindeutet, dass sie sich an die menschliche Präsenz anpassen.

Verschiedene Tiere zeigten in den ersten Tagen nach ihrer Markierung unterschiedliche Verhaltensweisen. Die Forscher beobachteten diese Verhaltensmuster.

Herbivoren wie Elche und Eland bewegten sich weiter und passten ihre Aktivität auf verschiedene Weise an. Omnivoren und Karnivoren, beispielsweise Leoparden und Wölfe, waren zunächst weniger aktiv und legten kürzere Strecken zurück. Größere Tiere erholten sich schneller als kleinere.

Innerhalb von vier bis sieben Tagen kehrten die meisten Arten zu ihrem normalen Verhalten zurück, wobei die Erholungszeiten unterschiedlich waren. Pflanzenfresser passten ihre Bewegungen schnell an, benötigten jedoch mehr Zeit, um wieder das gewohnte Aktivitätsniveau zu erreichen. Dagegen erholten sich Allesfresser und Fleischfresser in etwa fünf bis sechs Tagen sowohl in ihrer Bewegung als auch in ihrer Aktivität.

Tiere, die in von Menschen beeinflussten Gebieten leben, kehren schnell zu ihrem normalen Verhalten zurück. Dies deutet darauf hin, dass sie sich möglicherweise an die Präsenz von Menschen gewöhnt haben.

Eine Langzeitbeobachtung von Tieren ist wichtig, wie die Studie zeigt. Unmittelbar nach der Markierung gewonnene Daten könnten das natürliche Verhalten nicht korrekt widerspiegeln, da der Markierungsprozess die Tiere stören kann. Eine längerfristige Beobachtung ermöglicht es Forschern, das natürliche Verhalten zu erfassen, sobald die Tiere sich an die Markierungen gewöhnt haben.

Diese Studie wirft Fragen darüber auf, wie sich die Anpassung an menschliche Aktivitäten langfristig auf die Natur auswirken könnte. Wenn Wildtiere sich an Menschen gewöhnen, könnte dies ihr Jagdverhalten, ihre Bewegungsmuster und ihre Ressourcennutzung verändern. Dies könnte das Gleichgewicht der Ökosysteme stören, weshalb es sorgfältige Aufmerksamkeit und Überwachung erfordert.

Die Untersuchung betont wesentliche Aspekte der Ethik und Wissenschaft in der Wildtierforschung. Es ist entscheidend, den Stress für Tiere beim Einfangen und Markieren zu verringern, um zuverlässige Daten zu erhalten. Forscher sollten ihre Methoden verbessern, um das Wohl der Tiere sicherzustellen und verlässliche Daten zu sammeln.

Das Wissen über diese Veränderungen hilft uns dabei, den Schutz der Tierwelt und das menschliche Wachstum besser zu steuern. Diese Untersuchung ist ein wesentlicher Schritt, um die komplexen Beziehungen zwischen Menschen und Tieren zu verstehen, während unsere Welt zunehmend urbanisiert wird.

Die Studie wird hier veröffentlicht:

http://dx.doi.org/10.1038/s41467-024-52381-8

und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet

Jonas Stiegler, Cara A. Gallagher, Robert Hering, Thomas Müller, Marlee Tucker, Marco Apollonio, Janosch Arnold, Nancy A. Barker, Leon Barthel, Bruno Bassano, Floris M. van Beest, Jerrold L. Belant, Anne Berger, Dean E. Beyer Jr, Laura R. Bidner, Stephen Blake, Konstantin Börner, Francesca Brivio, Rudy Brogi, Bayarbaatar Buuveibaatar, Francesca Cagnacci, Jasja Dekker, Jane Dentinger, Martin Duľa, Jarred F. Duquette, Jana A. Eccard, Meaghan N. Evans, Adam W. Ferguson, Claudia Fichtel, Adam T. Ford, Nicholas L. Fowler, Benedikt Gehr, Wayne M. Getz, Jacob R. Goheen, Benoit Goossens, Stefano Grignolio, Lars Haugaard, Morgan Hauptfleisch, Morten Heim, Marco Heurich, Mark A. J. Hewison, Lynne A. Isbell, René Janssen, Anders Jarnemo, Florian Jeltsch, Jezek Miloš, Petra Kaczensky, Tomasz Kamiński, Peter Kappeler, Katharina Kasper, Todd M. Kautz, Sophia Kimmig, Petter Kjellander, Rafał Kowalczyk, Stephanie Kramer-Schadt, Max Kröschel, Anette Krop-Benesch, Peter Linderoth, Christoph Lobas, Peter Lokeny, Mia-Lana Lührs, Stephanie S. Matsushima, Molly M. McDonough, Jörg Melzheimer, Nicolas Morellet, Dedan K. Ngatia, Leopold Obermair, Kirk A. Olson, Kidan C. Patanant, John C. Payne, Tyler R. Petroelje, Manuel Pina, Josep Piqué, Joseph Premier, Jan Pufelski, Lennart Pyritz, Maurizio Ramanzin, Manuel Roeleke, Christer M. Rolandsen, Sonia Saïd, Robin Sandfort, Krzysztof Schmidt, Niels M. Schmidt, Carolin Scholz, Nadine Schubert, Nuria Selva, Agnieszka Sergiel, Laurel E. K. Serieys, Václav Silovský, Rob Slotow, Leif Sönnichsen, Erling J. Solberg, Mikkel Stelvig, Garrett M. Street, Peter Sunde, Nathan J. Svoboda, Maria Thaker, Maxi Tomowski, Wiebke Ullmann, Abi T. Vanak, Bettina Wachter, Stephen L. Webb, Christopher C. Wilmers, Filip Zieba, Tomasz Zwijacz-Kozica, Niels Blaum. Mammals show faster recovery from capture and tagging in human-disturbed landscapes. Nature Communications, 2024; 15 (1) DOI: 10.1038/s41467-024-52381-8
Wissenschaft: Neueste Nachrichten
Weiterlesen:

Diesen Artikel teilen

Kommentare (0)

Kommentar veröffentlichen
NewsWorld

NewsWorld.app ist der kostenlose Premium-Nachrichtenseite in Deutschland. Wir bieten unabhängige und hochwertige Nachrichten, ohne pro Artikel zu berechnen und ohne ein Abonnementmodell. NewsWorld ist der Ansicht, dass allgemeine, geschäftliche, wirtschaftliche, technische und Unterhaltungsnachrichten auf hohem Niveau kostenlos zugänglich sein sollten. Darüber hinaus ist NewsWorld unglaublich schnell und verwendet fortschrittliche Technologie, um Nachrichtenartikel in einem äußerst lesbaren und attraktiven Format für den Verbraucher zu präsentieren.


© 2024 NewsWorld™. Alle Rechte vorbehalten.