Wortanfang und Klang: die geheime Länge der Konsonanten

Lesezeit: 2 Minuten
Durch Klaus Schmidt
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Illustration von Schallwellen, die Wortanfänge bilden.

BerlinStudie zur menschlichen Sprache zeigt verlängerte Anfangsklänge: Eine Untersuchung der menschlichen Sprache hat ergeben, dass die Anfangslaute von Wörtern tendenziell länger sind. Dieses kleine, aber wichtige Detail hilft dabei, Wörter im kontinuierlichen Sprachfluss zu unterscheiden. Die Forschung umfasste viele Sprachen weltweit und fand dieses Muster in 43 von 51 untersuchten Sprachen. Dies deutet darauf hin, dass es sich um ein verbreitetes Merkmal menschlicher Sprachen handeln könnte. Hier einige wichtige Erkenntnisse der Studie:

  • Konsonanten am Wortanfang sind im Durchschnitt um 13 Millisekunden länger.
  • Akustische Verlängerung unterstützt die Erkennung von Wortgrenzen.
  • Die Studie umfasste eine beispiellose sprachliche Vielfalt und nutzte das DoReCo-Korpus.

Faszinierend ist dieses Muster, da in vielen Sprachen eine Verlängerung der Anfangskonsonanten üblich ist. Vor dieser Untersuchung gingen Experten davon aus, dass das Fehlen klarer Wortgrenzen im gesprochenen Sprachfluss das Verstehen erschwert. Doch diese natürliche Dehnung bestimmter Laute bietet den Zuhörern einen regelmäßigen, unbewussten Hinweis.

Konsonantenverlängerung zeigt nicht nur den Beginn und das Ende von Wörtern an, sondern beeinflusst auch die Art und Weise, wie Sprache übermittelt wird. Sie hängt mit dem Konzept der artikulatorischen Verstärkung zusammen, das beschreibt, wie Sprecher Muskelanspannung einsetzen, um bestimmte Teile von Wörtern zu betonen. Auch wenn hier nicht ausführlich behandelt, könnten diese beiden Prozesse zusammenwirken, um den Hörern verschiedene Hinweise zu geben.

Die Studie hebt die Bedeutung von kultureller und sprachlicher Vielfalt hervor, indem sie sich auf Sprachen konzentriert, die nicht aus westlichen, gebildeten, industrialisierten, reichen und demokratischen (WEIRD) Gesellschaften stammen, die bisher wenig erforscht wurden. Sie bietet eine globale Perspektive darauf, wie Menschen Sprache verarbeiten, und widerspricht der Vorstellung, dass die Sprachforschung hauptsächlich auf Daten aus westlichen Quellen basieren sollte.

Das Verständnis von Sprachlauten ist entscheidend für die Entwicklung besserer Sprachlerninstrumente. Die Erkennung von Mustern in diesen Lauten kann Sprachsysteme verbessern, wodurch die Interaktion zwischen Mensch und Computer natürlicher und effizienter wird.

Diese Studie hilft uns zu erkennen, wie Menschen auf natürliche Weise Sprache erlernen. Gesprochene Sprache vereint Klänge, Mundbewegungen und die Umgebung, in der wir uns befinden, was unsere Kommunikation sowohl komplex als auch effektiv macht. Die Untersuchung dieser Elemente ermöglicht ein tieferes Verständnis der grundlegenden Regeln, die für alle Sprachen weltweit gelten.

Die Studie wird hier veröffentlicht:

http://dx.doi.org/10.1038/s41562-024-01988-4

und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet

Frederic Blum, Ludger Paschen, Robert Forkel, Susanne Fuchs, Frank Seifart. Consonant lengthening marks the beginning of words across a diverse sample of languages. Nature Human Behaviour, 2024; DOI: 10.1038/s41562-024-01988-4
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