Norfolk-Southern-Chef nach Affäre mit Kollegin entlassen

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Durch Johannes Müller
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Hauptsitzgebäude von Norfolk Southern mit sichtbarem Firmenlogo

BerlinNorfolk Southern hat seinen CEO, Alan Shaw, entlassen, nachdem bekannt wurde, dass er eine unangemessene Beziehung zu einer Mitarbeiterin hatte. Diese Entscheidung fiel, nachdem Shaw zwei Jahre im Amt war und das Unternehmen in dieser Zeit mit großen Problemen zu kämpfen hatte, darunter ein schwerer Zugunfall in East Palestine, Ohio, im Februar 2023.

Der Vorstand des Unternehmens entfernte Shaw aufgrund ethischer Bedenken hinsichtlich seiner Beziehung und betonte, dass dies nicht mit den Leistungsproblemen der Eisenbahn zusammenhängt. Zudem wurde die Chefjuristin, die in einer Beziehung mit Shaw war, entlassen.

Infolgedessen:

  • Finanzchef Mark George wurde zum CEO befördert.
  • John Orr, der Betriebsleiter, wird mit George zusammenarbeiten, um die Effizienz und Rentabilität der Eisenbahn zu steigern.
  • Der Vorstand hält an seiner finanziellen Prognose fest und plant, die Produktivität und Gewinnspannen zu erhöhen.

Das Zugunglück in East Palestine hat Shaw stark unter Druck gesetzt. Dieses Unglück entfachte landesweite Diskussionen zur Verbesserung der Sicherheit auf den Schienen. Politiker und Regulierungsbehörden forderten strengere Vorschriften, doch große Veränderungen blieben bislang aus. Norfolk Southern installierte zusätzliche Streckendetektoren, aber entscheidende Reformen der Branche stecken weiterhin fest.

Shaw musste gehen, da die finanzielle Leistung von Norfolk Southern im Vergleich zu ihren Wettbewerbern schlechter war. Während andere große Eisenbahngesellschaften ihre Abläufe verbesserten und höhere Gewinne erzielten, blieben die Profite von Norfolk Southern hinterher. Dies machte das Unternehmen zu einem leichten Ziel für Investoren wie Ancora Holdings, die mehr Kontrolle forderten und Shaws Absetzung Anfang dieses Jahres vorantrieben.

Der Vorstand betonte, dass Shaws Entlassung nichts mit der Unternehmensleistung zu tun hat, auch wenn seine Vorgehensweise kritisiert wurde. Shaw hielt während einer Flaute in der Branche mehr Mitarbeiter als üblich, was einige für die schlechten Finanzergebnisse verantwortlich machen. Zudem nahm der interne Druck zu, nachdem Ancora es geschafft hatte, drei ihrer Kandidaten in den Vorstand der Eisenbahngesellschaft zu bringen, obwohl sie nicht die volle Kontrolle erlangten.

Shaws Abgang wirft Fragen zu seiner Abfindung und Altersvorsorge auf. Berichten zufolge hätte er fast 9,6 Millionen Dollar erhalten sollen, wenn er das Unternehmen freiwillig verlassen hätte, aber eine Entlassung aus wichtigem Grund könnte diese Summe verändern. Früheren Berichten zufolge könnte er 2,3 Millionen Dollar Abfindung bekommen, aber die genauen Details müssen noch bestätigt werden.

Mark George kam 2019 zu Norfolk Southern. Mit seiner Erfahrung als CFO bei Carrier Corporation und Otis Elevator Company genießt er das Vertrauen des Vorstands. Vorsitzender Claude Mongeau ist zuversichtlich, dass George die Versprechen des Unternehmens an die Stakeholder einhalten kann.

Norfolk Southern gehört zu den sechs größten Eisenbahngesellschaften Nordamerikas und betreibt zahlreiche Schienenstrecken im Osten der USA. Mit neuer Führung an der Spitze werden sie voraussichtlich daran arbeiten, ihre Betriebsabläufe und Profitabilität zu verbessern sowie sich mit früheren Problemen und anhaltenden Sicherheitsherausforderungen auseinanderzusetzen.

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