Neue Forschung: Agroökologie als Lösung für ein nachhaltiges Lebensmittelsystem in den USA
BerlinAgroökologie gewinnt in den USA an Bedeutung, wie ein neuer Artikel in Nature Food unter Leitung von Dartmouth zeigt. Dieser Ansatz zielt darauf ab, das globale Lebensmittelsystem sozial, politisch, ökonomisch und ökologisch nachhaltig zu gestalten. Dazu ist eine Zusammenarbeit von Wissenschaftlern, Landwirten und Aktivisten erforderlich.
Das amerikanische Lebensmittelsystem wird hauptsächlich von großflächiger Landwirtschaft betrieben und umfasst Praktiken wie:
- Monokulturenanbau
- Abhängigkeit von Agrochemikalien wie Pestiziden und Düngemitteln
- Fortschrittliche Technologie und Maschinen, die auf fossilen Brennstoffen basieren
Untersuchungen zeigen, dass bestimmte Praktiken zu Problemen wie Nahrungsmittelknappheit, Gesundheitsproblemen, dem Verlust von Pflanzen- und Tierarten sowie Klimawandel führen. Die Vereinten Nationen befürworten Agroökologie als Lösung für diese Herausforderungen. Trotz ihrer zunehmenden internationalen Anerkennung hat sich die Agroökologie in den USA außerhalb akademischer Kreise nur langsam etabliert.
Im Jahr 2023 organisierte das U.S. Landwirtschaftsministerium (USDA) einen U.S. Agroökologie-Gipfel. Zu der Veranstaltung kamen 100 Experten des Lebensmittelsystems zusammen, um über die Förderung der agroökologischen Forschung zu diskutieren. Im Mittelpunkt standen faire Repräsentation, Unterstützung aller Beteiligten im Lebensmittelsystem und die Sicherstellung ethischer Forschungsmethoden.
Agroökologie fördert die "Ernährungssouveränität", also das Recht, gesunde und kulturell passende Lebensmittel selbst zu wählen, anzubauen und darauf zuzugreifen. Dieses Konzept, das 1996 von La Vía Campesina eingeführt wurde, legt den Schwerpunkt auf die Bewahrung der Lebensweise von Landwirten. In den USA hat das Interesse an Agroökologie in den letzten 15 Jahren stetig zugenommen, begleitet von mehreren bedeutenden Entwicklungen.
- Gründung der gemeinnützigen US Food Sovereignty Alliance im Jahr 2010
- Lebensmittelsouveränitätsgesetze in acht Bundesstaaten (Maine, Vermont, Massachusetts, Georgia, North Carolina, Utah, Wyoming und Montana)
- Einrichtung von Agroökologie-Instituten an der Florida A&M University im Jahr 2022 und der University of Vermont im Jahr 2023
Die Agrarökologie strebt danach, dass alle Beteiligten der Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion mitbestimmen und gestärkt werden. Das schließt große und kleine Bauern, Familienbetriebe, Wanderarbeiter, Schwarze und indigene Landwirte sowie landwirtschaftliche Arbeitskräfte ein.
Ong betont, dass Agroökologie auf Zusammenarbeit basiert. Ziel ist eine gerechte Vertretung und Teamarbeit unter Bauern, Aktivisten und Forschern. Befürworter glauben, dass die USA Agroökologie übernehmen sollten, um ein nachhaltiges Ernährungssystem zu schaffen. Dazu gehört die Förderung der Biodiversität, der Schutz von Ökosystemen und die Unterstützung der Bauern beim Lebensunterhalt.
Das US-amerikanische Lebensmittelsystem kämpft seit Jahren mit Problemen in Bezug auf Nachhaltigkeit und Fairness. Agroökologie bietet eine Lösung, die darauf abzielt, die Umwelt zu schützen und soziale Gerechtigkeit zu gewährleisten. Diese Methode legt großen Wert auf Zusammenarbeit und die Einbeziehung verschiedener Perspektiven, was sie zu einer hoffnungsvollen Option für nachhaltige Veränderungen im Lebensmittelsystem macht. Zunehmende Bemühungen des USDA und von Schulen zur Unterstützung der Agroökologie sind ein positives Zeichen, aber für echte Fortschritte sind eine breitere Akzeptanz und politische Unterstützung erforderlich.
Die Studie wird hier veröffentlicht:
http://dx.doi.org/10.1038/s43016-024-01006-wund seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet
Theresa W. Ong, Antonio Roman-Alcalá, Estelí Jiménez-Soto, Erin Jackson, Ivette Perfecto, Hannah Duff. Momentum for agroecology in the USA. Nature Food, 2024; DOI: 10.1038/s43016-024-01006-w20. November 2024 · 03:19
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