Gefährliche Rohmilch: H5N1-Bedrohung, aber geringe Luftübertragung zwischen Säugetieren

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Durch Ernst Müller
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Flaschen mit Rohmilch und Kuh mit Virussymbolen.

BerlinDer Konsum von Rohmilch birgt erhebliche Risiken; neue Studien liefern weitere besorgniserregende Erkenntnisse. Der H5N1-Vogelgrippevirus, der in roher Kuhmilch vorkommt, kann Tiere wie Mäuse und Frettchen infizieren, wenn sie die Milch trinken oder über die Nase aufnehmen. Allerdings scheint sich das Virus unter Säugetieren nicht leicht über die Luft zu verbreiten.

Hier sind die wichtigsten Informationen:

  • Mäuse und Frettchen erkranken, wenn H5N1 in ihre Nasen eingeführt wird.
  • Frettchen in der Nähe von infizierten Artgenossen zeigen keine effiziente Übertragung durch die Luft.
  • Exponierte Frettchen entwickelten einige Antikörper, wurden aber nicht krank.
  • H5N1 bindet sowohl an Vogel- als auch an menschliche Rezeptoren.
  • Das Virus breitet sich bei infizierten Mäusen auf die Milchdrüsen und Muskeln aus.
  • Muttermäuse können H5N1 über infizierte Milch auf ihre Jungen übertragen.

Wissenschaftler der Universität von Wisconsin-Madison führten die Studien durch und veröffentlichten ihre Ergebnisse in der Zeitschrift Nature. Sie stellten fest, dass Mäuse, die geringe Mengen Rohmilch von infizierten Kühen aus New Mexico tranken, erkrankten. Die Fähigkeit des Virus, sowohl an Vogel- als auch an Menschenrezeptoren zu binden, zeigt, dass es zukünftige Bedrohungen darstellen könnte.

Frettchen werden verwendet, um zu untersuchen, wie sich die Grippe beim Menschen ausbreitet, da sie ähnliche Symptome wie Niesen und Fieber zeigen. In der Studie infizierte sich keiner der gesunden Frettchen über die Luft, aber ein Frettchen hatte Antikörper. Das bedeutet, dass sich das Virus nicht leicht über die Luft ausbreitet, aber es ist nicht völlig sicher.

Die Kombination des H5N1-Virus von Kühen mit Bestandteilen von Vogel- oder menschlicher Grippe zeigte, dass es sich an beide binden kann. Das könnte bedeuten, dass es sich leichter auf Menschen übertragen könnte. Ähnliche Merkmale wurden bei den Grippeviren während der Pandemien von 1957 und 1968 festgestellt.

Die H5N1-Infektion bei Mäusen breitete sich auf ihre Milchdrüsen und Muskeln aus und gelangte dann über die Milch zu den Jungtieren. Dies verdeutlicht die Gefahr des Konsums von roher Milch und möglicherweise von nicht ausreichend gegartem Rindfleisch. Sollte sich das Virus auf Rinder übertragen, könnte es leichter Menschen infizieren.

Das Risiko einer luftübertragenen Ausbreitung der Krankheit ist gering, was erfreulich ist. Gefährlich ist jedoch der Konsum von roher Milch infizierter Kühe. Besorgniserregend ist, dass selbst kleine Mengen bei Mäusen krankheitsauslösend wirken können. Zudem zeigt die Bildung von Antikörpern bei Frettchen, dass eine gewisse Übertragbarkeit besteht.

Der H5N1-Virus muss genau überwacht werden, um seine mögliche Veränderung in einen leicht zwischen Menschen übertragbaren Virus zu verhindern. Besorgniserregend ist, dass er in Brustdrüsen, Muskelgewebe und über Milch zwischen Mäusen übertragen werden kann.

Personen, die Rohmilch konsumieren, sollten diese Information ernst nehmen. Die Ergebnisse zeigen, dass der Verzicht auf Rohmilch das Risiko einer Erkrankung senken kann. Es ist wichtig, dieses Virus im Auge zu behalten und seine Ausbreitung zu verhindern, um einen Ausbruch zu vermeiden.

Forscher und Gesundheitsbehörden müssen das Virus bei Rindern genau überwachen. Es ist entscheidend, aktuelle Infektionen zu stoppen und eine Mutation zu verhindern. Die Bevölkerung kann dazu beitragen, indem sie weniger Rohmilch konsumiert und Fleisch gründlich kocht.

Diese Ergebnisse verdeutlichen die Bedeutung der sicheren Lagerung von Lebensmitteln, insbesondere roher Milchprodukte. Mit den richtigen Maßnahmen können wir das Risiko von H5N1 bei Milchkühen vermindern.

Die Studie wird hier veröffentlicht:

http://dx.doi.org/10.1038/s41586-024-07766-6

und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet

Amie J. Eisfeld, Asim Biswas, Lizheng Guan, Chunyang Gu, Tadashi Maemura, Sanja Trifkovic, Tong Wang, Lavanya Babujee, Randall Dahn, Peter J. Halfmann, Tera Barnhardt, Gabriele Neumann, Yasuo Suzuki, Alexis Thompson, Amy K. Swinford, Kiril M. Dimitrov, Keith Poulsen, Yoshihiro Kawaoka. Pathogenicity and transmissibility of bovine H5N1 influenza virus. Nature, 2024; DOI: 10.1038/s41586-024-07766-6
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