Verteidigungspakt zwischen Nordkorea und Russland sorgt für Besorgnis weltweit

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Durch Ernst Müller
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Flaggen Nordkoreas und Russlands schütteln Hände.

BerlinEin kürzliches Verteidigungsabkommen zwischen Nordkorea und Russland sorgt weltweit für Besorgnis. Dieses Abkommen erinnert an eine Vereinbarung von 1961 zwischen der Sowjetunion und Nordkorea, die jedoch nie in Anspruch genommen wurde. Solche Pakte sind üblich, werden jedoch selten aktiviert. Sie sollen Angriffe abschrecken, können aber Besorgnis erregen, da die Führer autokratischer Staaten oft unberechenbar sind.

Die Vereinigten Staaten haben zahlreiche Vertragsverpflichtungen. Artikel 5 der NATO besagt, dass im Falle eines Angriffs auf ein Mitglied alle anderen Mitglieder reagieren müssen. Dieser Artikel wurde bisher nur einmal angewendet, nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 in den USA. Russland unterhält ebenfalls Verteidigungsabkommen mit einigen ehemaligen Sowjetstaaten über die Organisation des Vertrags über kollektive Sicherheit (OVKS), darunter Belarus und Kasachstan.

Weitere bedeutende Verteidigungsabkommen in der Region umfassen:

  • China-Nordkorea: Chinas einziges Verteidigungsbündnis besteht mit Nordkorea und wurde 1961 geschlossen. Im Falle eines Angriffs auf eines der Länder ist das andere verpflichtet, militärische und weitere Unterstützung zu leisten. Trotz einiger Zwischenfälle zwischen Nord- und Südkorea wurde dieses Abkommen bisher nie in Anspruch genommen.
  • Vereinigte Staaten-Philippinen: Die USA haben Verteidigungsabkommen mit sechs Ländern im asiatisch-pazifischen Raum: Südkorea, Japan, Australien, Neuseeland, Thailand und den Philippinen. Das Abkommen von 1951 mit den Philippinen steht wegen Spannungen mit China im Südchinesischen Meer besonders im Fokus. Es kam bereits zu physischen Auseinandersetzungen und die USA warnten China, dass sie verpflichtet wären, die Philippinen im Falle eines Angriffs zu verteidigen.

Die USA haben Verteidigungsabkommen mit verschiedenen Ländern in Mittel- und Südamerika sowie in der Karibik durch den Rio-Vertrag von 1947. Dagegen besteht kein Verteidigungsabkommen mit Taiwan. Stattdessen erkennen die USA offiziell Peking als Regierung Chinas an, unterhalten jedoch weiterhin inoffizielle Beziehungen und einige Verteidigungskontakte mit Taiwan.

Die US-Politik gegenüber Taiwan ist nicht eindeutig. Präsident Joe Biden hat erklärt, dass die USA Taiwan verteidigen würden, falls China angreift. Jedoch glaubt Verteidigungsminister Lloyd Austin, dass ein Krieg mit China in naher Zukunft unwahrscheinlich ist. Er betonte die Bedeutung fortlaufender Gespräche.

Verschiedene Verteidigungsabkommen haben unterschiedliche Bedeutungen und Hintergründe. China warnte Nordkorea, dass es nicht eingreifen würde, wenn Nordkorea einen Konflikt anzetteln sollte. Im Jahr 2010 beschoss Nordkorea eine südkoreanische Insel mit Artillerie und Südkorea erwiderte das Feuer, aber das Abkommen zwischen China und Nordkorea wurde nicht aktiviert.

Die Spannungen zwischen den Philippinen und China sind in letzter Zeit gestiegen. Aktionen der chinesischen Küstenwache führten zu Verletzungen von Filipinos. Die USA bekräftigten ihr Versprechen, die Philippinen zu verteidigen, und erklärten, dass bewaffnete Angriffe auf philippinische Kräfte oder Schiffe im Südchinesischen Meer den Verteidigungsvertrag aktivieren würden.

Nordkorea, China, Russland und die USA haben Verteidigungsabkommen, die die globale Sicherheit beeinflussen. Diese Abkommen sollen Angriffe verhindern, aber ihre praktische Umsetzung ist kompliziert und unklar.

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