Neue Forschung: Regenerative Landwirtschaft verbessert Bodenqualität und Lebensqualität der Bauern in den USA

Lesezeit: 2 Minuten
Durch Klaus Schmidt
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Üppige grüne Felder mit gedeihenden Nutzpflanzen und gesundem Boden.

BerlinBauern in den USA kämpfen angesichts des Klimawandels mit schwierigen Wetterbedingungen. Hohe Temperaturen, Dürre, starker Regen, Überschwemmungen und Bodenerosion schaden ihren Ernten. Viele Bauern setzen nun auf regenerative Landwirtschaft, um die Bodenqualität zu verbessern. Diese Art der Landwirtschaft umfasst verschiedene Techniken:

  • Geringere oder keine Bodenbearbeitung
  • Zwischenfrüchte, um den Boden das ganze Jahr über bedeckt zu halten
  • Integration von Viehhaltung in den Ackerbau
  • Fruchtwechsel zur Förderung der Biodiversität

Diese landwirtschaftlichen Methoden verbessern den Boden und können auch CO2-Gutschriften für Kompensationsprogramme generieren. Obwohl "Kohlenstofflandwirtschaft" zusätzliches Einkommen bietet, beteiligen sich nur wenige Landwirte. Umfragen zeigen, dass niedrige Kohlenstoffpreise und viel Papierkram diese Programme unattraktiv machen. Finanzielle Vorteile sind jedoch nicht der einzige Grund, warum Landwirte sich für die regenerative Landwirtschaft interessieren.

Eine jüngste Studie ergab, dass viele Landwirte bestrebt sind, ihr Leben zu verbessern, indem sie weniger chemische Produkte verwenden und weniger Ratschläge dazu einholen. Die von Susanne Freidberg, einer Geografie-Professorin an der Dartmouth-Universität, geleitete Forschung umfasste Interviews mit über 80 Landwirten aus Kansas und Nebraska zwischen 2022 und 2023.

Die meisten Landwirte bauten entweder Pflanzen an oder hielten Tiere. Ihre Höfe erstreckten sich über einige hundert bis einige tausend Hektar. Einige Landwirte waren neu in der Anwendung regenerativer Methoden, während andere bereits mehr Erfahrung hatten. Diejenigen, die kürzlich mit diesen Methoden begonnen hatten, gaben an, dass die hohen Kosten für Betriebsmittel, Sorgen über Bodenerosion und die Erfolgsgeschichten anderer Bauern sie motiviert hätten. Sie erfuhren oft auf Feldtagen oder Konferenzen mehr über die Bodengesundheit.

Bauern setzten auf neue Methoden, die ihre Denk- und Arbeitsweise veränderten. Sie beobachteten das Zusammenspiel von Pflanzen und Bodenorganismen in ihren Feldern. Bodenmikroben fördern die Bodengesundheit, was den Einsatz von Düngemitteln reduziert. Gleichzeitig wird Bodenerosion verringert, Wasser gespart und Kohlenstoff gebunden.

Einige Nachbarn und Vermieter mochten die neuen landwirtschaftlichen Methoden nicht. Bauern, die auf das Pflügen verzichteten und mehrjährige Deckfrüchte nutzten, stießen oft auf Skepsis. Ihre Felder wirkten ungepflegt und erregten in lokalen Cafés Aufmerksamkeit. Diese Umstände machten es notwendig, sich mit anderen regenerativen Landwirten zu vernetzen. Einige Bauern bildeten informelle Gruppen, um Erfahrungen und Ausrüstung zu teilen.

Bauern schätzten die regenerative Landwirtschaft, weil sie ihnen mehr Unabhängigkeit bot, auch wenn sie doch die Hilfe anderer Landwirte brauchten. Einige freuten sich zudem darüber, dass Vögel und Tiere wieder auf ihre Felder kamen. Ihre tägliche Arbeit wurde dadurch abwechslungsreicher und spannender.

Einige Landwirte in der Studie traten CO2-Programmen bei, die keine langfristigen Verpflichtungen oder wesentlichen Veränderungen der landwirtschaftlichen Praktiken erforderten. Ein Landwirt bemerkte, dass das zusätzliche Einkommen gering war. Im Jahr 2023 ergaben sich mehr Möglichkeiten durch neue, von der USDA finanzierte Projekte für „klimasmarte“ Produkte. Diese Projekte, die oft von großen Agrarunternehmen geleitet werden, bieten finanzielle Anreize für den Einsatz regenerativer Praktiken.

Ob mehr Landwirte sich diesen Projekten anschließen werden, ist ungewiss. Freidberg meint, dass es teilweise davon abhängt, wie gut die Projekte die Aspekte würdigen, die Landwirte an regenerativen Praktiken schätzen. Für viele Landwirte sind die Vorteile nicht nur finanzieller Natur. Sie schätzen gesündere Böden und den geringeren Chemikalieneinsatz, was ihre Lebensqualität verbessert.

Die Studie wird hier veröffentlicht:

http://dx.doi.org/10.1007/s10460-024-10558-3

und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet

Julie Snorek, Susanne Freidberg, Geneva Smith. Relationships of regeneration in Great Plains commodity agriculture. Agriculture and Human Values, 2024; DOI: 10.1007/s10460-024-10558-3
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