Hoher Staubeintrag verursacht stärkeren Motorverschleiß bei Landeverzögerungen an verkehrsreichen Flughäfen

Lesezeit: 2 Minuten
Durch Kathy Schmidt
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Flugzeug wartet auf die Landung, umgeben von Staubwolken.

BerlinFlugzeuge, die an stark frequentierten Flughäfen landen, nehmen viel Staub auf, was zu erhöhtem Motorverschleiß und größeren Risiken führt. Forscher der Universität Reading entdeckten, dass Flugzeuge bis zu 10 Kilogramm Staub pro 1.000 Flüge aufnehmen. Der Großteil dieses Staubs gelangt in die Triebwerke, während sie im Landeanflug kreisen und auf die Landung warten.

Die Untersuchung analysierte 17 Jahre Wetterdaten und Satellitenbilder, um die Staubbelastung an zehn großen Flughäfen in Wüstengebieten und Regionen mit häufigen Sandstürmen zu messen. Dabei stellte sich heraus, dass der meiste Staub an den folgenden Orten auftrat:

  • Delhi, Indien: 6,6g pro Ankunft im Sommer, 4,4g pro Abflug
  • Dubai, VAE: 4,3g pro Ankunft
  • Niamey, Niger: 4,7g pro Ankunft
  • Peking, China: 2,9g pro Ankunft

Dr. Claire Ryder erläuterte, dass Staub und Sand die Triebwerke von Flugzeugen schädigen. Der Staub schmilzt und bildet glasartige Ablagerungen auf den Schaufeln sowie harte Krusten im Inneren der Triebwerke. Diese Ablagerungen beeinträchtigen den Luftstrom und führen zu einer Überhitzung der Triebwerke, was deren schnelle Abnutzung zur Folge hat.

Flugzeuge nehmen den meisten Staub auf, wenn sie in Warteschleifen kreisen. Das Kreisen in etwa einem Kilometer Höhe kann zu einer erheblichen Staubaufnahme führen. Ein Beispiel dafür ist Delhi im Sommer, wo Flugzeuge die Hälfte ihres gesamten Staubs beim Kreisen in niedrigen Höhen aufnehmen.

Flüge in größeren Höhen vermindern die Staubbelastung der Triebwerke um 41%. Zudem kann das Fliegen in der Nacht in Städten wie Delhi und Dubai die Staubaufnahme der Triebwerke um über 30% senken.

Die möglichen Probleme sind gravierend. Verminderte Motorlebensdauer führt zu höheren Wartungskosten und möglicherweise kürzeren Lebenszeiten der Triebwerke. Fluggesellschaften müssen ihre Flugabläufe, insbesondere in staubigen Regionen, anpassen, um diese Herausforderungen besser zu bewältigen.

Der Klimawandel verkompliziert die Situation. Höhere Temperaturen könnten mehr Staub verursachen, weil die Wüsten größer werden, aber Klimamodelle sind sich darüber noch unsicher. Die Staubmengen hängen von Faktoren wie Bodenfeuchtigkeit, Wind, Regen und Vegetation ab. Forschende der Universität Reading arbeiten daran, Klimamodelle zu verbessern, um Staubmuster besser vorhersagen zu können.

Fluggesellschaften und Luftfahrtbehörden müssen dieses Problem schnell angehen. Sie können Staubprobleme verringern, indem sie Flugpläne und Warteschleifen verbessern. Mit besseren Vorhersagewerkzeugen lässt sich die Staubbelastung genauer prognostizieren, was eine effektivere Planung ermöglicht. Diese Maßnahmen sparen Geld und machen Flüge sicherer für Passagiere.

Die Studie wird hier veröffentlicht:

http://dx.doi.org/10.5194/nhess-24-2263-2024

und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet

Claire L. Ryder, Clément Bézier, Helen F. Dacre, Rory Clarkson, Vassilis Amiridis, Eleni Marinou, Emmanouil Proestakis, Zak Kipling, Angela Benedetti, Mark Parrington, Samuel Rémy, Mark Vaughan. Aircraft engine dust ingestion at global airports. Natural Hazards and Earth System Sciences, 2024; 24 (7): 2263 DOI: 10.5194/nhess-24-2263-2024
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