Neue Forschung: Parkinson-Symptome in menschlichen Neuronen simuliert – Durchbruch für Hirnerkrankungen!
BerlinForschende am Neuro (Montreal Neurological Institute-Hospital) der McGill University haben die Entstehung von Lewy-Körperchen in menschlichen Neuronen, die aus Stammzellen gewonnen wurden, nachgebildet. Diese Arbeit vertieft das Verständnis über Lewy-Körperchen, die mit Parkinson und anderen neurologischen Erkrankungen in Verbindung stehen. Die Studie zeigt, dass das Vorhandensein des Proteins Alpha-Synuclein und eine Immunantwort entscheidend für die Bildung von Lewy-Körperchen in lebenden dopaminergen Neuronen sind.
Der Durchbruch verändert unser Verständnis der Rolle des Immunsystems bei Hirnerkrankungen. Bisher untersuchten Forscher die Lewy-Körperchen hauptsächlich anhand der Gehirne Verstorbener, was jedoch durch Zellverfall eingeschränkt war. Mit der neuen Methode können lebende Neuronen aus Stammzellen genutzt werden, wodurch ein präziseres Modell entsteht und die Beobachtung der neuronalen Funktion in Echtzeit möglich ist.
Eine Studie ergab, dass Lewy-Körperchen sich nur in dopaminergen Neuronen bildeten, wenn sowohl die Konzentration von Alpha-Synuclein erhöht als auch eine Immunreaktion vorhanden war. In kortikalen Neuronen wurden keine Lewy-Körperchen gefunden, was darauf hindeutet, dass dies auf dopaminerge Neuronen beschränkt sein könnte. Die Immunreaktion scheint den Prozess der Autophagie, das Entfernen beschädigter Zellbestandteile, zu stören. Interessanterweise sind die Lewy-Körperchen in dopaminergen Neuronen von Membranen umgeben und enthalten Organellen sowie Membranfragmente, was der früheren Annahme widerspricht, sie bestünden ausschließlich aus Proteinen.
Diese Studie zeigt, dass nicht nur genetische Faktoren, sondern auch Umweltbedingungen Parkinson verursachen können. Daher sollten wir darüber nachdenken, wie wir die Krankheit durch die Stärkung unseres Immunsystems oder durch die Veränderung von Umweltfaktoren vorbeugen können.
Diese Studie bestätigt, dass Entzündungen eine bedeutende Rolle bei Parkinson (PD) spielen. Sie weist auf neue Forschungsansätze hin, um zu verstehen, wie das Immunsystem die Gehirnzellen beeinflusst. Zukünftige Behandlungen könnten darauf abzielen, das Immunsystem so zu modifizieren, dass neurologische Krankheiten aufgehalten oder verlangsamt werden.
Die Forschung von The Neuro liefert neue Einblicke in die Bildung von Lewy-Körpern. Sie ermutigt Wissenschaftler, ihre Sichtweise auf die Parkinson-Krankheit zu überdenken, was zur Entwicklung von Behandlungen führen könnte, die früher im Krankheitsverlauf einsetzen. Diese Studie bietet neue Forschungsansätze zur Prävention und Behandlung von Parkinson, was sowohl für gefährdete Personen als auch für Betroffene von großem Nutzen sein könnte.
Die Studie wird hier veröffentlicht:
http://dx.doi.org/10.1038/s41593-024-01775-4und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet
Armin Bayati, Riham Ayoubi, Adriana Aguila, Cornelia E. Zorca, Ghislaine Deyab, Chanshuai Han, Sherilyn Junelle Recinto, Emmanuelle Nguyen-Renou, Cecilia Rocha, Gilles Maussion, Wen Luo, Irina Shlaifer, Emily Banks, Ian McDowell, Esther Del Cid Pellitero, Xue Er Ding, Behrang Sharif, Philippe Séguéla, Moein Yaqubi, Carol X.-Q. Chen, Zhipeng You, Narges Abdian, Heidi M. McBride, Edward A. Fon, Jo Anne Stratton, Thomas M. Durcan, Patrick C. Nahirney, Peter S. McPherson. Modeling Parkinson’s disease pathology in human dopaminergic neurons by sequential exposure to α-synuclein fibrils and proinflammatory cytokines. Nature Neuroscience, 2024; DOI: 10.1038/s41593-024-01775-4Diesen Artikel teilen