Immuntherapie-Strategie für Lungenkrebspatienten: Hoffnung für spezifische genetische Mutationen entdeckt
BerlinForscher am MD Anderson Cancer Center der University of Texas haben einen neuen Ansatz zur Behandlung von Lungenkrebs entdeckt, der bestimmten Patienten helfen könnte. Sie stellten fest, dass Menschen mit metastasiertem nicht-plattenepithelialem nicht-kleinzelligem Lungenkrebs (NSCLC) und bestimmten genetischen Veränderungen, den sogenannten STK11- und KEAP1-Mutationen, möglicherweise besser auf eine Behandlungsstrategie aus einer Kombination von Medikamenten ansprechen. Diese Therapie beinhaltet das Immuntherapeutikum Tremelimumab zusammen mit Durvalumab und Chemotherapie. Die Hinzunahme von Tremelimumab, welches das Immunsystem des Körpers aktiviert, könnte diesen Patienten helfen, die auf andere Behandlungen nicht gut ansprechen.
Im Rahmen der Studie wurden die genetischen Mutationen STK11 und KEAP1 als mögliche Biomarker identifiziert, um Patienten besser zu klassifizieren. Patienten mit diesen Mutationen hatten bislang schlechte Behandlungsergebnisse bei Standardtherapien. Die Studie verglich verschiedene Behandlungskombinationen und deren allgemeine Ansprechraten:
- Tremelimumab, Durvalumab und Chemotherapie: 42,9%
- Durvalumab und Chemotherapie: 30,2%
- Nur Chemotherapie: 28%
Das Umfeld von STK11- und KEAP1-mutierten Tumoren ist meist von Zellen geprägt, die die Immunantwort unterdrücken, und es mangelt an CD8+ zytotoxischen T-Zellen, die für die Tumorbekämpfung entscheidend sind. Der Einsatz eines CTLA-4-Inhibitors wie tremelimumab kann eine verbesserte Immunantwort fördern, indem er das Vorhandensein wichtiger Immunzellen steigert. Diese Veränderung ist wichtig, da sie es dem Immunsystem ermöglicht, den Tumor effektiver anzugreifen.
Verheißungsvolle Behandlungsmöglichkeiten für Krebspatienten mit genetischen Mutationen
Forschungen in Laboren haben gezeigt, dass die gleichzeitige Anwendung von zwei Immun-Checkpoint-Inhibitoren die Fähigkeit des Körpers, Krebs zu bekämpfen, erheblich verbessern kann. Diese Methode zeigt vielversprechende Ergebnisse für Patienten mit STK11- und KEAP1-Genmutationen, die zuvor nur wenige Behandlungsalternativen hatten. Die Ergebnisse der Studie könnten dazu führen, dass Ärzte diese Kombinationstherapie als Hauptoption für diese Patientengruppe wählen.
Die laufende Phase-IIIB-Studie TRITON erforscht innovative Behandlungsmethoden für das nicht-kleinzellige Lungenkarzinom (NSCLC) mit schwer behandelbaren Mutationen, darunter KRAS. In dieser Untersuchung wird dieser neue Ansatz direkt mit anderen Behandlungskombinationen verglichen. Die Forschung weist einige Einschränkungen auf, etwa die retrospektive Analyse einiger Daten und die geringe Anzahl von Patienten mit spezifischen STK11- und KEAP1-Mutationen. Trotz dieser Begrenzungen könnte die Studie einen bedeutenden Einfluss auf die künftige Therapieplanung haben, indem sie genetische Informationen und zielgerichtete Therapien integriert, um die Behandlungsergebnisse bei Lungenkrebs zu verbessern.
Die Studie wird hier veröffentlicht:
http://dx.doi.org/10.1038/s41586-024-07943-7und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet
Ferdinandos Skoulidis, Haniel A. Araujo, Minh Truong Do, Yu Qian, Xin Sun, Ana Galan Cobo, John T. Le, Meagan Montesion, Rachael Palmer, Nadine Jahchan, Joseph M. Juan, Chengyin Min, Yi Yu, Xuewen Pan, Kathryn C. Arbour, Natalie Vokes, Stephanie T. Schmidt, David Molkentine, Dwight H. Owen, Regan Memmott, Pradnya D. Patil, Melina E. Marmarelis, Mark M. Awad, Joseph C. Murray, Jessica A. Hellyer, Justin F. Gainor, Anastasios Dimou, Christine M. Bestvina, Catherine A. Shu, Jonathan W. Riess, Collin M. Blakely, Chad V. Pecot, Laura Mezquita, Fabrizio Tabbó, Matthias Scheffler, Subba Digumarthy, Meghan J. Mooradian, Adrian G. Sacher, Sally C. M. Lau, Andreas N. Saltos, Julia Rotow, Rocio Perez Johnson, Corinne Liu, Tyler Stewart, Sarah B. Goldberg, Jonathan Killam, Zenta Walther, Kurt Schalper, Kurtis D. Davies, Mark G. Woodcock, Valsamo Anagnostou, Kristen A. Marrone, Patrick M. Forde, Biagio Ricciuti, Deepti Venkatraman, Eliezer M. Van Allen, Amy L. Cummings, Jonathan W. Goldman, Hiram Shaish, Melanie Kier, Sharyn Katz, Charu Aggarwal, Ying Ni, Joseph T. Azok, Jeremy Segal, Lauren Ritterhouse, Joel W. Neal, Ludovic Lacroix, Yasir Y. Elamin, Marcelo V. Negrao, Xiuning Le, Vincent K. Lam, Whitney E. Lewis, Haley N. Kemp, Brett Carter, Jack A. Roth, Stephen Swisher, Richard Lee, Teng Zhou, Alissa Poteete, Yifan Kong, Tomohiro Takehara, Alvaro Guimaraes Paula, Edwin R. Parra Cuentas, Carmen Behrens, Ignacio I. Wistuba, Jianjun Zhang, George R. Blumenschein, Carl Gay, Lauren A. Byers, Don L. Gibbons, Anne Tsao, J. Jack Lee, Trever G. Bivona, D. Ross Camidge, Jhannelle E. Gray, Natasha Lieghl, Benjamin Levy, Julie R. Brahmer, Marina C. Garassino, David R. Gandara, Edward B. Garon, Naiyer A. Rizvi, Giorgio Vittorio Scagliotti, Jürgen Wolf, David Planchard, Benjamin Besse, Roy S. Herbst, Heather A. Wakelee, Nathan A. Pennell, Alice T. Shaw, Pasi A. Jänne, David P. Carbone, Matthew D. Hellmann, Charles M. Rudin, Lee Albacker, Helen Mann, Zhou Zhu, Zhongwu Lai, Ross Stewart, Solange Peters, Melissa L. Johnson, Kwok K. Wong, Alan Huang, Monte M. Winslow, Michael J. Rosen, Ian P. Winters, Vassiliki A. Papadimitrakopoulou, Tina Cascone, Philip Jewsbury, John V. Heymach. CTLA4 blockade abrogates KEAP1/STK11-related resistance to PD-(L)1 inhibitors. Nature, 2024; DOI: 10.1038/s41586-024-07943-7Diesen Artikel teilen