Verbraucherschutz bekämpft ausbeuterische Kredite bei somalischen Muslimen in Minnesota
BerlinNiedrigverdienende somalische Muslime in Minnesota hatten lange Zeit mit unfairen Kreditpraktiken zu kämpfen, insbesondere bei Vertragshäusern. Das Consumer Financial Protection Bureau (CFPB) hat kürzlich angekündigt, diese unfairen Geschäfte zu überprüfen, um dieser verletzlichen Gemeinschaft besseren Schutz und Aufsicht zu bieten.
Kaufverträge mit Eigentumsvorbehalt sind Abmachungen, bei denen der Verkäufer das Eigentumsrecht am Grundstück behält, bis der Käufer den vollen Kaufpreis beglichen hat.
- Keine Bankbeteiligung: Die Abwicklungen erfolgen direkt zwischen Käufer und Verkäufer, ohne Einschaltung des formellen Banksystems.
- Verzögerung der Eigentumsübertragung: Der Verkäufer bleibt Eigentümer bis zur vollständigen Bezahlung.
- Keine Bewertungen: Verkäufer können Preise überhöhen, da keine formellen Bewertungen durchgeführt werden.
- Versteckte Kosten: Die Konditionen können versteckte Gebühren und Schlussraten enthalten, die Käufer in eine Falle locken.
Viele somalische Muslime sind Flüchtlinge und haben wenig Wissen über den Hauskaufprozess. Sie meiden herkömmliche Hypotheken, da islamische Gesetze Zinsen verbieten. Betrügerische Privatverkäufer nutzen dies aus, indem sie "zinsfreie Häuser" anbieten. Diese Angebote sind jedoch riskant, da die Häuser oft überteuert sind und die Käufer alle Kosten und Steuern tragen müssen, obwohl sie rechtlich gesehen nicht die Eigentümer sind.
CFPB-Direktor Rohit Chopra hob die Probleme der somalisch-muslimischen Gemeinschaft in Minnesota hervor. Vertragslücken bei Hauskaufvereinbarungen ermöglichen es Verkäufern, dieselben Häuser unter unfairen Bedingungen mehrfach zu verkaufen, was Käufern schadet. Diese Praxis gefährdet nicht nur die Wohnsicherheit, sondern führt auch zu finanziellen Schwierigkeiten für ohnehin schon belastete Familien.
Etwa 1,4 Millionen Amerikaner nutzten im Jahr 2022 Kaufverträge auf Raten, berichtet The Pew Charitable Trusts. Solche Verträge sind insbesondere in Staaten verbreitet, die sie als reguläre Verträge anstatt als Wohnvereinbarungen behandeln. Diese Regelungslücke führt zu unfairen Praktiken. Unterschiedliche Staaten gehen unterschiedlich damit um: Manche Gesetzgeber sehen diese Verträge als privatwirtschaftliche Angelegenheiten an, die nur minimaler Aufsicht bedürfen.
Menschen, die strengere Vorschriften fordern, sagen, dass Verkäufe aufgezeichnet werden sollten, um Käufer zu schützen. Der Nationale Verband der Immobilienmakler stimmt zu, betont jedoch die Bedeutung sicherer Finanzierungsmöglichkeiten, insbesondere in ländlichen Gebieten und landwirtschaftlichen Regionen, in denen Kaufverträge weit verbreitet sind.
Die somalische muslimische Gemeinschaft in Minnesota steht vor Herausforderungen, da sie nach dem islamischen Recht lebt. Der islamische Gelehrte Yasir Qadhi erklärt, dass das islamische Recht Zinsen als eine Methode ansieht, ärmere Menschen unfair zu benachteiligen.
Gemeindeführer wie Fartun Weli, die die gemeinnützige Organisation Isuroon leitet, hoffen, dass die Bemühungen des CFPB die Menschen sensibilisieren und mehr finanzielle Bildungsressourcen für somalische Flüchtlinge schaffen werden.
Das Hauptziel ist es, sicherere und transparentere Kaufoptionen für Wohnungen zu bieten, die religiöse Überzeugungen respektieren und Ausbeutung verhindern.
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