Neue Studie: Jüngere Schulkinder bekommen häufiger eine ADHS-Diagnose als ihre älteren Mitschüler

BerlinEine Studie der Universität Nottingham hat herausgefunden, dass jüngere Kinder innerhalb eines Schuljahres häufiger mit ADHS diagnostiziert werden als ältere Kinder. Die im European Child and Adolescent Psychiatry Journal veröffentlichte Forschung legt nahe, dass Lehrer möglicherweise die altersbedingte Unreife jüngerer Kinder mit ADHS oder Autismus-Spektrum-Störung (ASS) verwechseln.

Wissenschaftler analysierten globale Daten, indem sie 32 Studien überprüften. Die Mehrheit dieser Untersuchungen beschäftigte sich mit ADHS, während sich zwei Studien mit Autismus-Spektrum-Störungen befassten. Hier sind einige wichtige Erkenntnisse:

• Jüngere Schüler in einer Klasse erhalten häufiger eine ADHS-Diagnose.
• Diese jüngeren Schüler bekommen auch häufiger ADHS-Medikamente verschrieben.
• Die jüngsten Kinder in einer Klasse werden eher mit ASS diagnostiziert, obwohl noch mehr Forschung erforderlich ist.

Professor Kapil Sayal von der Medizinischen Fakultät der Universität erklärte, dass Eltern und Lehrer normale Unreife oft mit ADHS verwechseln könnten. Er betonte, wie wichtig es sei, das Alter des Kindes im Vergleich zu seinen Klassenkameraden bei der Diagnose von ADHS zu berücksichtigen.

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Die Untersuchung ergab, dass der Einfluss des "relativen Alters" in verschiedenen Studien unterschiedlich war. Bei der Autismus-Spektrum-Störung (ASS) zeigte sich ein ähnliches Muster, jedoch ist weitere Forschung erforderlich, da die Anzahl der vorhandenen Studien begrenzt ist.

Die Untersuchung ergab, dass Lehrer bei jüngeren Kindern eher Symptome von ADHS erkennen als Eltern.

Diese Studie betont, dass das Alter eines Kindes im Vergleich zu seinen Klassenkameraden eine wichtige Rolle bei der Diagnose von Störungen wie ADHS und ASS spielt. Sie stellt heraus, dass Ärzte, Lehrer und Eltern dies berücksichtigen sollten, wenn sie Symptome bemerken und melden. Der Altersunterschied zwischen einem Kind und seinen Mitschülern sollte ein entscheidendes Kriterium bei der Bewertung und Diagnose sein.