Japans Jugend in Gefahr: die Rolle hochverarbeiteter Lebensmittel in der Ernährungskrise
BerlinForscher der Universität Tokio haben erstmals die Menge an stark verarbeiteten Lebensmitteln (HPFs) untersucht, die japanische Kinder und Jugendliche konsumieren. Sie stellten fest, dass HPFs mehr als ein Viertel der von diesen jungen Menschen aufgenommenen Energie ausmachen. Der erhöhte Konsum von HPFs steht im Zusammenhang mit einer geringeren Aufnahme gesunder Lebensmittel wie Obst, Gemüse und Bohnen sowie einem höheren Konsum von Süßigkeiten. Ungesunde Ernährungsgewohnheiten können zu zahlreichen Gesundheitsproblemen führen, darunter Typ-2-Diabetes.
Die Studie umfasste 1.318 Teilnehmer im Alter von 3 bis 17 Jahren. Es handelt sich um eine der wenigen Untersuchungen in Japan, die sich auf Kinder und Jugendliche konzentriert. Diese Forschung ist bedeutsam, weil sie konkrete Daten liefert, die zur Verbesserung der öffentlichen Gesundheit beitragen können.
Wesentliche Erkenntnisse:
- HPFs machen mehr als ein Viertel der gesamten Energiezufuhr bei Jugendlichen aus.
- Ein höherer HPF-Konsum steht im Zusammenhang mit einer schlechteren Ernährungsqualität.
- Der Verzehr von HPFs ist positiv mit dem Konsum von Süßwaren assoziiert.
- Es gibt einen Rückgang beim Verzehr gesunder Lebensmittel wie Obst, Gemüse und Hülsenfrüchten.
Nana Shinozaki, Assistenzprofessorin an der Fakultät für öffentliche Gesundheit, leitete das Forschungsteam. Sie erklärte: „Unsere frühere Studie zeigte, dass Erwachsene, die HPF konsumierten, eine schlechtere Ernährungsqualität aufwiesen. Dies veranlasste uns, jüngere Menschen genauer zu untersuchen.“
Forscher führten eine Querschnittsstudie durch, um schnell viele Menschen zu bewerten. Sie nutzten einen Ernährungsrahmen von der University of North Carolina in Chapel Hill, um hochverarbeitete Lebensmittel (HVLs) zu identifizieren. Weiterhin kamen der Healthy Eating Index-2020 und der Nutrient-Rich Food Index 9.3 zur Beurteilung der Ernährungsqualität zum Einsatz. In diesem Rahmen werden HVLs als stark verarbeitete Mischungen definiert, die ihren ursprünglichen pflanzlichen oder tierischen Quellen nicht mehr ähneln.
Aktuelle Studien stellen die Annahme in Frage, dass die japanische Ernährung sehr gesund ist. Professor Kentaro Murakami von der Universität Tokio hat herausgefunden, dass die Ernährungsqualität japanischer Erwachsener ähnlich der von durchschnittlichen Amerikanern ist. Dies deutet darauf hin, dass die japanische Ernährung möglicherweise nicht so gesund ist, wie allgemein angenommen wird.
Shinozaki schlägt vor, mehr frische und unverarbeitete Lebensmittel zu essen, insbesondere Obst und Gemüse. Öffentliche Aufklärungskampagnen und politische Änderungen könnten ebenfalls nützlich sein. Diese Erkenntnisse unterstützen Bemühungen, Ernährungsrichtlinien und Strategien im Bereich der öffentlichen Gesundheit zu entwickeln, um ernährungsbedingte Krankheiten zu reduzieren.
Die Studie wird hier veröffentlicht:
http://dx.doi.org/10.1016/j.jand.2024.06.001und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet
Nana Shinozaki, Kentaro Murakami, Nana Kimoto, Shizuko Masayasu, Satoshi Sasaki. Highly processed food consumption and its association with overall diet quality in a nationwide sample of 1,318 Japanese children and adolescents: A cross-sectional analysis based on 8-day weighed dietary records. Journal of the Academy of Nutrition and Dietetics, 2024; DOI: 10.1016/j.jand.2024.06.001Heute · 23:18
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