Neue Erkenntnisse: Entdeckung von Kohlenstoff auf Charon
BerlinWissenschaftler haben Kohlendioxid und Wasserstoffperoxid auf Charon, dem größten Mond des Pluto, entdeckt. Für ihre Forschung nutzten sie das James-Webb-Weltraumteleskop. Das Team des Southwest Research Institute identifizierte diese Chemikalien und erweiterte damit unser Wissen über Charon. Diese Entdeckungen helfen, die geologischen und chemischen Eigenschaften des Mondes besser zu verstehen.
Die Untersuchung hebt einige wesentliche Erkenntnisse hervor.
Entdeckung von Kohlendioxid auf der Oberfläche von Charon, hauptsächlich als dünne Schicht über einer wasserreiche Eisschicht. Erstmals wurde Wasserstoffperoxid identifiziert, was auf eine Veränderung der Oberfläche durch solare Strahlung und kosmische Strahlen hinweist. Es wurden fortschrittliche Beobachtungstechniken mit dem Nahinfrarotspektrografen von Webb eingesetzt, um die nördliche Hemisphäre von Charon zu kartieren.
Charons Oberfläche ist nicht nur eine eisige Landschaft, sondern verändert sich im Laufe der Zeit. Das Vorhandensein von Kohlendioxid deutet auf eine komplexe Vergangenheit hin. Es stammt wahrscheinlich aus dem Inneren Charons und wird durch Einschläge an die Oberfläche gebracht. Dies unterstützt die Theorie, dass Objekte im Kuipergürtel dabei helfen können, die Bedingungen im frühen Sonnensystem zu verstehen.
Wasserstoffperoxid auf Charon deutet darauf hin, dass äußere Einflüsse die Oberflächenchemie beeinflussen. Sonnenstrahlung und energiereiche Partikel können Wassereis zersetzen, wodurch Wasserstoff und Sauerstoff entstehen, die sich dann zu Wasserstoffperoxid verbinden. Dies zeigt, dass Charon trotz seiner großen Entfernung Weltraumverwitterung erfährt.
Das Webb-Teleskop spielt eine entscheidende Rolle bei der Untersuchung eisiger Himmelskörper jenseits von Neptun. Es kann ein breiteres Spektrum von Lichtwellenlängen erfassen, was es Wissenschaftlern ermöglicht, diese weit entfernten Objekte detaillierter zu untersuchen als je zuvor. Durch die Beobachtung von Charon könnten Forscher lernen, wie man andere ähnliche Objekte im Kuipergürtel erforschen kann. Dies könnte unser Verständnis für diese entfernten Bereiche unseres Sonnensystems erweitern.
Diese Informationen ermöglichen es Wissenschaftlern, mehr darüber zu erfahren, wie andere eisige Objekte im Kuipergürtel und darüber hinaus entstanden sind und woraus sie bestehen. Es ist ein spannender Fortschritt im Verständnis dieser weit entfernten Objekte unseres Sonnensystems. Mit fortschreitender Technologie wird die Erkundung entfernter Monde und Planeten wahrscheinlich zu noch erstaunlicheren und aufschlussreicheren Entdeckungen führen.
Die Studie wird hier veröffentlicht:
http://dx.doi.org/10.1038/s41467-024-51826-4und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet
Silvia Protopapa, Ujjwal Raut, Ian Wong, John Stansberry, Geronimo L. Villanueva, Jason Cook, Bryan Holler, William M. Grundy, Rosario Brunetto, Richard J. Cartwright, Bereket Mamo, Joshua P. Emery, Alex H. Parker, Aurelie Guilbert-Lepoutre, Noemi Pinilla-Alonso, Stefanie N. Milam, Heidi B. Hammel. Detection of carbon dioxide and hydrogen peroxide on the stratified surface of Charon with JWST. Nature Communications, 2024; 15 (1) DOI: 10.1038/s41467-024-51826-4Diesen Artikel teilen