Akademischer Erfolg beginnt außerhalb des Klassenzimmers: die Bedeutung emotionaler und verhaltensbezogener Fähigkeiten

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Durch Johannes Müller
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Bücher mit motivierenden Zitaten und einer tickenden Uhr

BerlinEine Studie von Dr. Margherita Malanchini und Dr. Andrea Allegrini betont die Bedeutung von nicht-kognitiven Fähigkeiten für den schulischen Erfolg. Ihre Forschung zeigt, dass Fähigkeiten wie Motivation und Selbstkontrolle ebenso wichtig sind wie Intelligenz, um in der Schule erfolgreich zu sein. Die Studie ergibt außerdem, dass diese Fähigkeiten mit dem Fortschreiten der Schullaufbahn immer wichtiger werden.

Eine Untersuchung an über 10.000 Kindern im Alter von 7 bis 16 Jahren nutzte Zwillingsstudien und DNA-Tests, um den Einfluss von Genetik und Umwelt auf die schulischen Leistungen zu erforschen. Die Studie zeigte, dass genetische Faktoren die Persönlichkeit beeinflussen und dieser Einfluss im Laufe der Zeit zunimmt. Die Forscher entwickelten einen "polygenen Score", um die genetische Veranlagung eines Kindes für diese Eigenschaften zu messen.

Zu den wichtigsten nicht-kognitiven Fähigkeiten gehören:

  • Durchhaltevermögen
  • Beharrlichkeit
  • Interesse am Lernen
  • Wertschätzung von Bildung

Diese Erkenntnisse deuten darauf hin, dass nicht nur die Intelligenz entscheidend für schulischen Erfolg ist. Auch die Emotionen und das Verhalten eines Kindes, die durch Gene und Umgebung beeinflusst werden, spielen eine wichtige Rolle. Deshalb sollten Schulen neben dem traditionellen Lernen auch die Entwicklung dieser emotionalen und Verhaltensfähigkeiten fördern.

Gene haben einen wachsenden Einfluss auf non-kognitive Fähigkeiten wie Motivation und Durchhaltevermögen. Am Ende der Schulpflicht sagen diese genetischen Effekte auf non-kognitive Fähigkeiten den schulischen Erfolg ebenso stark voraus wie kognitive Fähigkeiten. Dies zeigt, dass sowohl Genetik als auch Umwelt die Bildung eines Kindes formen.

Die Studie betont, wie bedeutend die Umwelt ist. Wissenschaftler verglichen Geschwister, um die Auswirkungen der familiären Umgebung von genetischen Einflüssen zu trennen. Die Ergebnisse zeigen, dass familiäre Einflüsse wichtig sind, doch auch die Persönlichkeit und Fähigkeiten der Kinder spielen eine Rolle beim Lernen.

Die Ergebnisse haben bedeutsame Implikationen für den Bildungsbereich. Wenn Schulen den Wert von Fähigkeiten wie Durchhaltevermögen und sozialen Kompetenzen erkennen, können sie gezielte Programme entwickeln, um diese Fähigkeiten bei den Schülern zu fördern. Zum Beispiel könnten Aktivitäten, die darauf abzielen, die Entschlossenheit und das Interesse am Schulalltag zu erhöhen, die Leistungen der Schüler erheblich verbessern.

Schulen, die sich ausschließlich auf kognitive Fähigkeiten konzentrieren, könnten die wichtigen emotionalen und verhaltensbezogenen Aspekte vernachlässigen, die für schulischen Erfolg notwendig sind. Ein ausgewogener Ansatz, der sowohl Denk- als auch nicht-kognitive Fähigkeiten fördert, kann eine bessere und effektivere Lernumgebung schaffen.

Diese Forschung ermöglicht es zukünftigen Studien, die Zusammenhänge zwischen Genen, Umwelt und Bildung zu untersuchen. Ein besseres Verständnis dieser Bereiche kann Lehrkräften und politischen Entscheidungsträgern helfen, effektivere Strategien zur Förderung des Schülerwachstums und zur Verbesserung der schulischen Leistungen zu entwickeln.

Forscher aus mehreren Institutionen in sechs verschiedenen Ländern arbeiteten gemeinsam an dieser Studie. Die Finanzierung erfolgte durch den Medical Research Council (MRC) von UK Research and Innovation (UKRI).

Die Studie wird hier veröffentlicht:

http://dx.doi.org/10.1038/s41562-024-01967-9

und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet

Margherita Malanchini, Andrea G. Allegrini, Michel G. Nivard, Pietro Biroli, Kaili Rimfeld, Rosa Cheesman, Sophie von Stumm, Perline A. Demange, Elsje van Bergen, Andrew D. Grotzinger, Laurel Raffington, Javier De la Fuente, Jean-Baptiste Pingault, Elliot M. Tucker-Drob, K. Paige Harden, Robert Plomin. Genetic associations between non-cognitive skills and academic achievement over development. Nature Human Behaviour, 2024; DOI: 10.1038/s41562-024-01967-9
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