Astronomen entschlüsseln Rätsel um seltenes Radioereignis GLEAM-X J0704-37 im Sternbild Puppis

Lesezeit: 2 Minuten
Durch Klaus Schmidt
- in
Ferne Sterne, die farbige Radiowellensignale aussenden.

BerlinWissenschaftler am Internationalen Zentrum für Radioastronomieforschung haben ein seltenes kosmisches Ereignis namens Langzeit-Radio-Transient entdeckt. Diese Ereignisse sind Ausbrüche heller Energie, die über lange Zeiträume auftreten. Bislang waren ihre Ursprünge weitgehend unbekannt. Das Ereignis, das sie untersuchten und GLEAM-X J0704-37 nannten, wiederholt sich alle drei Stunden und wurde im Sternbild Puppis entdeckt. Da dieser Teil des Himmels nur wenige andere Objekte enthält, konnten die Forscher genau bestimmen, woher die Energie stammt.

Wesentliche Erkenntnisse umfassen:

  • Die Quelle der Transienten ist vermutlich ein Doppelsternsystem, bestehend aus einem M-Zwerg und einem Weißen Zwerg.
  • Diese Radiotransienten sind seit mindestens einem Jahrzehnt aktiv, möglicherweise sogar länger.
  • Die Entdeckungen wurden mittels archivierter Daten des MWA (Murchison Widefield Array) und des MeerKAT-Teleskops gemacht.

Ein M-Zwergstern und ein Weißer Zwergstern geben Hinweise auf bestimmte Energiesignale. M-Zwerge sind häufig in unserer Galaxie, senden jedoch normalerweise nicht viele Radiowellen aus. Befindet sich jedoch ein M-Zwerg in einem Paar mit einem Weißen Zwerg, kann ihre Wechselwirkung Radiowellen erzeugen. Dies erklärt, warum Wissenschaftler bisher nicht erkannt haben, dass solche Sternpaare Quellen für lange Radiosignale sein könnten.

Diese Entdeckung verdeutlicht die Bedeutung der Radioastronomie und zeigt, dass wir noch viel aus den bereits vorhandenen Daten lernen können. Das Murchison Widefield Array bietet eine Fülle an Daten, die darauf warten, von Astronomen untersucht zu werden. Die Entdeckung von GLEAM-X J0704-37 stellt bestehende Theorien in Frage und motiviert zu einer intensiveren Erforschung von langanhaltenden Radiosignalen.

Die Untersuchung dieses Ereignisses kann unser Wissen über ähnliche Phänomene in der Galaxie erweitern. Mit der Inbetriebnahme des Square Kilometre Array (SKA) werden Astronomen wahrscheinlich mehr solcher faszinierenden Systeme entdecken. Diese Entdeckungen werden unser Verständnis davon vertiefen, wie sich Sterne entwickeln und innerhalb von Binärsystemen interagieren, und uns einen besseren Blick auf das Universum ermöglichen.

Die Studie wird hier veröffentlicht:

http://dx.doi.org/10.3847/2041-8213/ad890e

und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet

N. Hurley-Walker, S. J. McSweeney, A. Bahramian, N. Rea, C. Horváth, S. Buchner, A. Williams, B. W. Meyers, Jay Strader, Elias Aydi, Ryan Urquhart, Laura Chomiuk, T. J. Galvin, F. Coti Zelati, Matthew Bailes. A 2.9 hr Periodic Radio Transient with an Optical Counterpart. The Astrophysical Journal Letters, 2024; 976 (2): L21 DOI: 10.3847/2041-8213/ad890e
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