Lachszucht: mehr Fische, weniger Vielfalt, warnt Universitätsstudie

Lesezeit: 2 Minuten
Durch Hans Meier
- in
Hatchery-Lachse und wilde Lachse schwimmen zusammen.

BerlinEine Studie der University of Alaska Fairbanks ergab, dass Lachszuchtprogramme die Anzahl der wilden Lachse erhöhen können, jedoch gleichzeitig deren genetische Vielfalt verringern könnten. Die Untersuchung konzentrierte sich auf Buckellachs im Prince William Sound in Alaska und nutzte Daten aus dem Alaska Hatchery Research Project.

Jährlich setzen Lachszuchtbetriebe über 5 Milliarden junge Lachse im Nordpazifik aus. Diese Maßnahmen haben die jährlichen Fänge von Buckellachsen im Prince William Sound von 4 Millionen auf 50 Millionen steigen lassen. Allerdings vermischen sich Zuchtlachse mit wildlebenden Lachsen in natürlichen Laichgebieten, was zu einer Kreuzung führt. Dies hat zwar zu größeren Beständen geführt, aber die genetische Vielfalt verringert, was die Lachsbestände anfälliger für zukünftige Umweltveränderungen machen kann.

Seit 2011 sammelt das Projekt Gewebeproben von zahlreichen Buckellachsen. Diese Proben stammen aus 30 Bächen im Prince William Sound. Forscher nutzen die Daten, um die Stammbäume der Buckellachse zurückzuverfolgen und zu ermitteln, welche Fische aus Brutanstalten stammen.

Die Untersuchung ergab, dass selbst eine geringe Anzahl streunender Zuchtfische erhebliche Auswirkungen haben kann. Zuchtfische sind in der Regel genetisch ähnlicher und bringen Genvarianten ein, die nicht an die lokale Umgebung angepasst sind. Diese geringere Vielfalt bei den Wildfischen könnte sie weniger anpassungsfähig an zukünftige Herausforderungen machen.

Die Studie ergab, dass Lachse aus Aufzuchtstationen etwa halb so viele Nachkommen haben wie wilde Lachse. Dies könnte die langfristige Stabilität der Wildlachspopulationen schwächen. Zudem könnte eine reduzierte genetische Vielfalt dazu führen, dass diese Populationen weniger gut an ihre spezifischen Lebensräume angepasst sind.

Peter Westley, außerordentlicher Professor an der UAF, bemerkte, dass Lachszuchtanlagen in Alaska ein brennendes Thema sind. Oft gibt es hitzige Debatten über die Richtlinien für Zuchtanstalten. Westley hofft, dass diese Studie klare Fakten liefern kann, um die Diskussionen zu leiten.

Nachrichtenberichten zufolge tragen Fischzuchtprogramme dazu bei, die Anzahl der Lachse für die kommerzielle Fischerei zu erhöhen. Gleichzeitig verringern sie jedoch die genetische Vielfalt der wilden Lachse, was diese anfälliger für Krankheiten, Klimawandel und andere Umweltfaktoren machen kann.

Wir müssen die Bewirtschaftung der Fischbrutzuchten verbessern, um die Bestände der Lachse hoch zu halten und gleichzeitig die Gesundheit und Vielfalt der wilden Lachse zu schützen.

Die Studie wird hier veröffentlicht:

http://dx.doi.org/10.1098/rsos.240455

und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet

Samuel A. May, Kyle R. Shedd, Kristen M. Gruenthal, Jeffrey J. Hard, William D. Templin, Charles D. Waters, Milo D. Adkison, Eric J. Ward, Christopher Habicht, Lorna I. Wilson, Alex C. Wertheimer, Peter A. H. Westley. Salmon hatchery strays can demographically boost wild populations at the cost of diversity: quantitative genetic modelling of Alaska pink salmon. Royal Society Open Science, 2024; 11 (7) DOI: 10.1098/rsos.240455
Wissenschaft: Neueste Nachrichten
Weiterlesen:

Diesen Artikel teilen

Kommentare (0)

Kommentar veröffentlichen
NewsWorld

NewsWorld.app ist der kostenlose Premium-Nachrichtenseite in Deutschland. Wir bieten unabhängige und hochwertige Nachrichten, ohne pro Artikel zu berechnen und ohne ein Abonnementmodell. NewsWorld ist der Ansicht, dass allgemeine, geschäftliche, wirtschaftliche, technische und Unterhaltungsnachrichten auf hohem Niveau kostenlos zugänglich sein sollten. Darüber hinaus ist NewsWorld unglaublich schnell und verwendet fortschrittliche Technologie, um Nachrichtenartikel in einem äußerst lesbaren und attraktiven Format für den Verbraucher zu präsentieren.


© 2024 NewsWorld™. Alle Rechte vorbehalten.