Roboter setzt Brennstoffbergung in Fukushima nach Pannen-Pause fort

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Durch Hans Meier
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Roboter im Inneren des Fukushima-Reaktors sammelt geschmolzene Brennstoffprobe.

BerlinEin Roboter hat am Dienstag erneut seine Mission aufgenommen, ein Stück geschmolzenen Brennstoff aus dem Reaktor 2 des Kernkraftwerks Fukushima Daiichi zu bergen. Dies geschieht knapp drei Wochen, nachdem der erste Versuch aufgrund eines technischen Problems abgebrochen wurde. Diese Mission markiert den Beginn des schwierigsten Teils der Stilllegung der Anlage, die viele Jahre in Anspruch nehmen wird.

Die Mission zielt darauf ab, eine winzige Probe von weniger als 3 Gramm des geschmolzenen Brennstoffs zu sammeln. Diese soll die Entwicklung neuer Methoden und Werkzeuge für zukünftige Aufräumarbeiten unterstützen. TEPCO schätzt, dass etwa 880 Tonnen hochradioaktiver, geschmolzener Brennstoff in den drei beschädigten Reaktoren verbleiben.

Wichtige Aspekte der Mission sind:

  • Einsatz eines ausfahrbaren Roboters namens „Telesco” zur Entnahme der Probe.
  • Fernsteuerung des Roboters aus sicherer Entfernung.
  • Eine Reichweite von bis zu 22 Metern (72 Fuß), um das Zielgebiet zu erreichen.
  • Verwendung von Greifzangen am Roboter zur Probenentnahme.

TEPCO wollte ursprünglich am 22. August starten, aber aufgrund einer fehlerhaften Montage von fünf 1,5-Meter-Rohren musste der Plan verworfen werden. Der Fehler fiel auf, als das Team merkte, dass die Rohre nicht innerhalb sicherer Strahlungsgrenzen angepasst werden konnten. Laut TEPCO lag der Fehler an mangelhafter Überwachung und Kommunikationsproblemen zwischen Betreiber und Arbeitern. Bis Montag hatten sie die Ausrüstung repariert und waren bereit für einen neuen Versuch.

Die wiederaufgenommenen Arbeiten werden etwa zwei Wochen dauern. Der Wirtschaftsminister Ken Saito forderte eine gründliche Untersuchung des ersten Fehlers und wies TEPCO-Präsident Tomoaki Kobayakawa an, Maßnahmen zur Vermeidung zukünftiger Fehler zu ergreifen.

Die Lage ist ernst. Die Regierung plant, die Aufräumarbeiten in 30 bis 40 Jahren abzuschließen, aber viele zweifeln daran, dass dies gelingt. Konkrete Pläne zur Entfernung und Lagerung des geschmolzenen Brennstoffs fehlen bisher. Die Daten der gesammelten Proben werden entscheidend sein, um Methoden und Technologien zur Stilllegung der Nuklearanlage zu entwickeln und zu verbessern.

Am 11. März 2011 verursachten ein Erdbeben der Stärke 9,0 und ein gewaltiger Tsunami eine Kernschmelze in drei Reaktoren in Fukushima. Die Aufräumarbeiten umfassen nicht nur die Beseitigung von Trümmern, sondern auch den Umgang mit hochradioaktivem Abfall. Der Erfolg dieser Maßnahmen wird weltweite Standards für die Stilllegung von Kernkraftwerken prägen.

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