Neue Erkenntnisse: Die verborgenen Belastungen geistiger Anstrengung enthüllt durch umfangreiche Forschung

Lesezeit: 2 Minuten
Durch Hans Meier
- in
Gehirn aus Zahnrädern mit sichtbaren Spannungsrissen.

BerlinMentale Anstrengung kann unangenehmer sein als angenommen. Eine Untersuchung der American Psychological Association zeigt, dass intensives Nachdenken oft mit negativen Gefühlen verbunden ist. Erik Bijleveld und sein Team der Radboud-Universität analysierten 170 Studien mit insgesamt 4.670 Teilnehmern aus 29 Ländern. Zu den Studienteilnehmern zählten Gesundheitspersonal, Militärangehörige, Studierende und Hobbysportler.

Was die Forschung ergab:

  • Höhere mentale Anstrengung führt zu negativen Gefühlen.
  • Dieses Phänomen tritt bei verschiedenen Aufgaben und Bevölkerungsgruppen auf.
  • In asiatischen Ländern ist das Unbehagen geringer als in Europa und Nordamerika.

Bei der Planung von Aufgaben oder der Vermittlung von Anweisungen sollten Fachleute dies berücksichtigen. Ingenieure, Lehrer und Manager sollen Personen, die viel geistige Anstrengungen unternehmen, anerkennen oder belohnen.

Die Tatsache, dass viele Menschen geistige Anstrengung nicht mögen, hat reale Auswirkungen. Daraus folgt, dass wir bessere Unterstützung für die psychische Gesundheit am Arbeitsplatz und in Schulen benötigen. Wenn Menschen anspruchsvolle geistige Aufgaben ohne ausreichende Hilfe bewältigen müssen, können sie ausgebrannt sein, weniger produktiv werden oder mentale Gesundheitsprobleme wie Angstzustände und Depressionen entwickeln.

Die Untersuchung zeigt, dass asiatische Schüler, die mehr Zeit mit Schulaufgaben verbringen, sich möglicherweise stärker an geistige Anstrengungen gewöhnen. Dies deutet darauf hin, dass Übung und frühe Erfahrungen unsere Einstellung zu geistiger Anstrengung verändern können.

Forscher sind fasziniert davon, dass Menschen sich bewusst für geistig anstrengende Aufgaben entscheiden, obwohl diese unbequem sind. Beispiele hierfür sind Schachspielen, das Lösen von Rätseln oder Gaming. Dies deutet darauf hin, dass die Vorteile die Schwierigkeiten überwiegen könnten. Menschen machen diese Aktivitäten möglicherweise nicht wegen des Aufwandes, sondern weil sie die Ergebnisse schätzen.

Die Erkenntnisse können unseren Ansatz zur Produktivität und zum Lernen grundlegend verändern. Hier ein Überblick:

  • Unternehmen könnten mentale Gesundheitstage oder flexible Arbeitszeiten anbieten, um Stress zu bewältigen.
  • Schulen könnten mehr Pausen einführen und das Hausaufgabenpensum reduzieren.
  • Designer könnten Benutzeroberflächen intuitiver gestalten, um die kognitive Belastung zu verringern.

Das Wissen darum, dass geistige Anstrengung Unbehagen verursachen kann, kann dazu beitragen, neue Regeln in Unternehmen und Schulen zu gestalten. Es ist wichtig, sicherzustellen, dass geistige Anstrengung sowohl belohnt als auch ausreichend unterstützt wird.

Das Bewusstsein, dass geistige Anstrengung unangenehm sein kann, hilft uns dabei, die Organisation von Arbeit und Lernen zu verbessern. Es erinnert uns daran, die psychische Gesundheit genauso ernst zu nehmen wie die körperliche.

Die Studie wird hier veröffentlicht:

http://dx.doi.org/10.1037/bul0000443

und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet

Louise David, Eliana Vassena, Erik Bijleveld. The unpleasantness of thinking: A meta-analytic review of the association between mental effort and negative affect.. Psychological Bulletin, 2024; DOI: 10.1037/bul0000443
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