Neue Studie: Wie Hauskaninchen sich in der Wildnis in problematische Tiere verwandeln

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Durch Klaus Schmidt
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Hauskaninchen verwandelt sich in einen wilden Kaninchen in der Wildnis.

BerlinWissenschaftler der Texas A&M School of Veterinary Medicine and Biomedical Sciences haben herausgefunden, wie Hauskaninchen in freier Wildbahn verwildern. Diese Forschung ist bedeutsam, da sie erklärt, wie normalerweise zahme Kaninchen in der Wildnis überleben und sich gut anpassen können.

Hasen bringen für Gärtner zahlreiche Probleme mit sich. Viele Menschen wissen nicht, welchen Schaden sie anrichten können. Ein klares Beispiel dafür ist Australien. 1859 setzte Thomas Austin dort 24 europäische Kaninchen aus. Ihre Population wuchs rasant, was zu einer Umweltkrise führte, die bis heute anhält.

Wissenschaftler wollten herausfinden, warum die Freisetzung von 24 Kaninchen durch Austin zu einem massiven Bevölkerungszuwachs führte, während frühere Aussetzungen in Australien nicht denselben Effekt hatten. Neue Forschungen zeigen, dass der Unterschied in ihren Genen liegt. Forscher entdeckten:

  • Hauskaninchen besitzen eine Mischung aus wildem und domestiziertem Erbgut.
  • In der Wildnis wegen natürlicher Selektion werden domestizierte Merkmale, die sich dort als nachteilig erweisen, beseitigt.
  • Dies betrifft sowohl Eigenschaften des Verhaltens als auch des Aussehens.
  • Die Kombination verschiedener DNA hilft den Kaninchen, in der Wildnis zu überleben. Die von Austin freigelassenen Kaninchen verfügten bereits über die notwendigen genetischen Merkmale, weshalb sie sich schnell an die australische Umgebung anpassten.

    Die Untersuchung zeigte, dass es schwierig ist, eine Art wieder wild zu machen. Hauskaninchen wurden auf Zutraulichkeit gezüchtet und haben oft auffällige Fellfarben wie ganz Schwarz oder Weiß, die für Raubtiere leicht erkennbar sind. Während des Prozesses der natürlichen Selektion werden diese Merkmale bei Hauskaninchen entfernt. Dies hilft ihnen, ihre wilden Instinkte zurückzuerlangen und leichter vor Raubtieren zu fliehen.

    Eine Basis aus Wildgenen ist für diesen Prozess entscheidend. Diese Studie verdeutlicht, wie Tiere wie Schweine und Katzen zu Problemen werden können, wenn sie verwildern. Gesetze könnten strenger werden müssen, um zu verhindern, dass Haustiere in die Wildnis entlassen werden.

    Diese Studie wurde in Zusammenarbeit mit dem Forschungszentrum für Biodiversität und genetische Ressourcen (CIBIO) in Portugal durchgeführt. Dr. Leif Andersson gab an, dass sie die Genome von etwa 300 Kaninchen aus Europa, Südamerika und Ozeanien sequenziert haben. Dabei entdeckten sie, dass alle Kaninchen eine Mischung aus wilder und domestizierter DNA aufwiesen – was überraschend war, da sie ursprünglich annahmen, dass wilde Kaninchen einfach domestizierte Kaninchen sind, die sich an das Leben im Freien angepasst haben.

    Diese Untersuchung verdeutlicht die Bedeutung des Verständnisses der Gene, die Tieren bei der Anpassung helfen. Sie kann Politikern und Naturschützern dabei helfen, Wildtierpopulationen besser zu verwalten. Zudem wirft sie spannende Fragen darüber auf, wie Gene die Anpassungsfähigkeit und das Überleben in verschiedenen Umgebungen beeinflussen.

    Die Untersuchung beleuchtet ein langjähriges Umweltproblem. Zudem wird aufgezeigt, wie Menschen und Tiere im gleichen Lebensraum zusammenleben.

    Die Studie wird hier veröffentlicht:

    http://dx.doi.org/10.1038/s41559-024-02443-3

    und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet

    Pedro Andrade, Joel M. Alves, Paulo Pereira, Carl-Johan Rubin, Eugénio Silva, C. Grace Sprehn, Erik Enbody, Sandra Afonso, Rui Faria, Yexin Zhang, Never Bonino, Janine A. Duckworth, Hervé Garreau, Mike Letnic, Tanja Strive, Carl-Gustaf Thulin, Guillaume Queney, Rafael Villafuerte, Francis M. Jiggins, Nuno Ferrand, Leif Andersson, Miguel Carneiro. Selection against domestication alleles in introduced rabbit populations. Nature Ecology & Evolution, 2024; DOI: 10.1038/s41559-024-02443-3
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