Neue UCL-Studie: Kognitive Kontrolltrainings bei Kindern zeigen keine Wirkung auf Gehirn oder Verhalten

Lesezeit: 1 Minute
Durch Johannes Müller
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Gehirne und Zahnräder mit unveränderten Ausdrücken und Verhalten.

BerlinEine neue Studie von Forschern der University College London zeigt, dass spezielle Übungen zur Verbesserung der kognitiven Kontrolle bei Kindern weder deren Fähigkeit zur Belohnungsaufschiebung noch ihre schulischen Leistungen steigern. Diese Übungen führen auch zu keinen Veränderungen im Gehirn.

Eine Studie mit 235 Kindern im Alter von sechs bis 13 Jahren untersuchte die Auswirkungen eines achtwöchigen Trainingsprogramms. Die Kinder wurden in zwei Gruppen aufgeteilt:

  • Die erste Gruppe trainierte kognitive Kontrolle mit Schwerpunkt auf Reaktionshemmung.
  • Die zweite Gruppe konzentrierte sich auf Training zur Reaktionsgeschwindigkeit.

Kinder in der Gruppe für kognitive Kontrolle spielten Spiele, die sie dazu brachten, innezuhalten und nachzudenken, bevor sie handelten. Ziel war es, ihre Fähigkeiten im Planen und Ausführen von Aufgaben zu verbessern. Tests wurden vor dem Training, unmittelbar danach und ein Jahr später durchgeführt, um zu überprüfen, ob sich ihre kognitive Kontrolle verbessert hatte. Zu den geprüften Fähigkeiten gehörten unter anderem:

  • Entscheidungsfindung, wie das Aufschieben von Belohnungen
  • Schulische Leistungen
  • Flüssiges Denken
  • Mentale Gesundheit
  • Kreativität

Kinder zeigten Fortschritte bei den geübten Aufgaben, aber diese Verbesserungen führten nicht zu einer Steigerung anderer Fähigkeiten oder ähnlicher Denk- und Verhaltenstests. MRT-Scans zeigten keine Veränderungen in der Gehirnstruktur oder -funktion.

Professor Nikolaus Steinbeis, der Hauptautor, erklärte, dass wir kognitive Kontrolle nicht als eine Fähigkeit betrachten sollten, die sich leicht durch Training verbessern lässt. Er stellte fest, dass der Fokus auf Motivation möglicherweise eine effektivere Methode sein könnte, um kognitive Kontrolle zu nutzen.

Forscher von der UCL, der McGill University, der Washington University in St. Louis und dem Radboud University Medical Center haben an der Studie gearbeitet. Sie betonen, dass ihre Ergebnisse nur für normal entwickelte Kinder relevant sind. Die Ergebnisse könnten nicht auf Kinder mit Lernbehinderungen oder anderen medizinischen Bedingungen zutreffen.

Die Studie wird hier veröffentlicht:

http://dx.doi.org/10.1038/s41593-024-01672-w

und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet

Keertana Ganesan, Abigail Thompson, Claire R. Smid, Roser Cañigueral, Yongjing Li, Grace Revill, Vanessa Puetz, Boris C. Bernhardt, Nico U. F. Dosenbach, Rogier Kievit, Nikolaus Steinbeis. Cognitive control training with domain-general response inhibition does not change children’s brains or behavior. Nature Neuroscience, 2024; DOI: 10.1038/s41593-024-01672-w
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