Neue Studie: Klimawandel bedroht tropische Pflanzenarten in Bergregionen gravierend

Lesezeit: 2 Minuten
Durch Klaus Schmidt
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Verwelkende tropische Pflanzen unter einer sengenden Sonne.

BerlinTropische Pflanzen in Bergregionen sind durch den Klimawandel bedroht. Forscher der Brown University haben herausgefunden, dass schon geringe Veränderungen von Temperatur und Feuchtigkeit diesen Pflanzen schaden können. Emily Hollenbeck führte zahlreiche Experimente in Monteverde, Costa Rica, im Rahmen ihrer Doktorarbeit durch. Dabei entdeckte sie, dass viele tropische Pflanzen Schwierigkeiten haben zu überleben, wenn sie in andere Klimazonen versetzt werden.

Die Studie umfasste:

  • Die Untersuchung von etwa 70 Epiphytenarten.
  • Die Umsiedlung von 1.500 einzelnen Pflanzen auf unterschiedliche Höhenlagen.
  • Die vierteljährliche Überwachung dieser Pflanzen über einen Zeitraum von drei Jahren.

Die Ergebnisse sind eindeutig. Epiphyten, Pflanzen, die auf anderen Pflanzen wachsen, haben Schwierigkeiten, außerhalb ihrer natürlichen Lebensräume zu überleben. Selbst die normalerweise anpassungsfähigen Arten tun sich schwer. Eine in Nature Communications veröffentlichte Studie zeigt, dass Klimaänderungen viele dieser Pflanzen zum Aussterben bringen könnten. Dies könnte erhebliche Auswirkungen auf tropische Ökosysteme haben.

Der Mitautor Dov Sax erklärt, dass aktuelle Schätzungen des Aussterberisikos oft auf statistischen Modellen basieren, die sich auf gegenwärtige Klimabedingungen stützen. Diese Modelle sind jedoch in tropischen Regionen weniger genau, da das Verbreitungsgebiet der Arten dort nicht gut dokumentiert ist. Die in dieser Studie verwendete Transplantationsmethode bietet eine präzisere Möglichkeit, das Aussterberisiko für tropische Pflanzen zu bewerten.

Untersuchungen zeigen, dass sich die Auswirkungen des Klimawandels bis 2100 je nach Szenario unterschiedlich gestalten werden.

  • Szenarien mit niedrigen Emissionen (1,5°C über vorindustriellen Werten): Die meisten Arten werden überleben.
  • Szenarien mit mäßig hohen Emissionen (3,2°C über vorindustriellen Werten):
    • 5% bis 36% der Arten könnten in der Region aussterben.
    • 10% bis 55% der Arten werden vom untersuchten Berg verschwinden.

Tropische Arten stehen an der Schwelle zur Gefahr. Die Erdtemperatur ist seit Beginn des Industriezeitalters bereits um 1°C gestiegen. Schon eine geringfügige Temperaturerhöhung könnte viele dieser Pflanzen aussterben lassen. Hollenbeck, derzeitiger Leiter der Monteverde Conservation League, betonte die Dringlichkeit dieser Erkenntnisse.

Die Studie unterstreicht die Dringlichkeit der Verlangsamung des Klimawandels zum Schutz verschiedener Arten. Schon eine geringfügige Temperaturerhöhung könnte dazu führen, dass wir bis zum Ende des Jahrhunderts ein Drittel aller Epiphyten verlieren. Dies könnte Ökosysteme und lokale Wirtschaften auf unvorhersehbare Weise stark beeinträchtigen.

Hollenbecks Forschung erstreckte sich über viele Jahre und liefert wertvolle Erkenntnisse darüber, wie der Klimawandel Pflanzen beeinflusst. Sie betont jedoch, dass dies erst der Anfang ist. Weitere Untersuchungen sind erforderlich, um zu verstehen, wie verschiedene Pflanzenarten von Klimaveränderungen betroffen sind. Diese Studie stellt einen wichtigen Schritt dar, um tropische Pflanzenarten vor Klimarisiken zu schützen.

Die Studie wird hier veröffentlicht:

http://dx.doi.org/10.1038/s41467-024-49181-5

und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet

Emily C. Hollenbeck, Dov F. Sax. Experimental evidence of climate change extinction risk in Neotropical montane epiphytes. Nature Communications, 2024; 15 (1) DOI: 10.1038/s41467-024-49181-5
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