Neue Studie: beste Praktiken optimieren Schlaganfallbehandlung in Krankenhäusern

Lesezeit: 2 Minuten
Durch Johannes Müller
- in
Krankenhaus vereinfachte Verfahren verbessern die Effizienz der Schlaganfallbehandlung.

BerlinEine Untersuchung der West Virginia University zeigt, dass Krankenhäuser Schlaganfälle schneller behandeln können, wenn sie den Richtlinien der American Heart Association und der American Stroke Association folgen. Diese Richtlinien sind für temporäre medizinische Teams einfach zu verstehen und anzuwenden.

Wenn ein Schlaganfallpatient in die Notaufnahme eingeliefert wird, müssen verschiedene Krankenhaus-Teams schnell zusammenarbeiten. Zu diesen Teams gehören:

  • Rettungssanitäter
  • Neurologen
  • Apotheker
  • Ärzte
  • Pflegekräfte
  • Radiologen
  • Techniker

Die Richtlinien der AHA und ASA betonen, dass ein schneller Schlaganfallbehandlung entscheidend ist. Schlaganfälle unterbrechen die Blutversorgung des Gehirns, wodurch Gehirnzellen schnell geschädigt werden. Eine frühzeitige Behandlung kann Leben retten und spätere Komplikationen verringern. Die Richtlinien empfehlen die Verwendung von Tissue Plasminogen Activator (TPA), einem Medikament, das Blutgerinnsel auflöst. TPA wirkt am besten, wenn es innerhalb von 4,5 Stunden nach Auftreten der Symptome verabreicht wird.

Im Jahr 2010 starteten AHA und ASA das Programm Target: Stroke, um die Schlaganfallbehandlung landesweit zu standardisieren. Durch dieses Programm wurde die durchschnittliche Behandlungszeit in den teilnehmenden Krankenhäusern von 79 Minuten im Jahr 2009 auf 51 Minuten im Jahr 2017 verkürzt. Allerdings blieb unklar, ob diese Verkürzung auf die Einhaltung der Richtlinien zurückzuführen war oder auf die gewonnene Praxis der Krankenhäuser.

Eine Studie des WVU-assoziierten Professors Bernardo Quiroga und seines Teams analysierte die Daten von über 8.000 Schlaganfallpatienten, die zwischen 2009 und 2017 in einem großen Krankenhaus behandelt wurden, wie im Journal of Operations Management veröffentlicht.

Die Forscher entdeckten, dass:

Lernen durch praktische Erfahrung verringert die Reaktionszeiten. Bei jeder Verdoppelung der Schlaganfallalarme sank die Zeit von der Tür bis zur Nadel um 10,2 %. Durch bewährte Praktiken konnten die Behandlungszeiten zusätzlich verkürzt werden.

Sie betrachteten zwei wesentliche Praktiken:

Das Helsinki-Modell sieht vor, Schlaganfallpatienten auf der Trage zu lassen, während sie in den CT-Raum gebracht werden. Für die schnelle Verabreichung von TPA muss der Apotheker mit dem Medikament während der Untersuchung im CT-Raum anwesend sein.

Durch diese Verfahren verkürzte sich die Zeitspanne zwischen der Ankunft im Krankenhaus und dem Beginn der Behandlung erheblich.

Brandon Lee, der mit Quiroga zusammenarbeitete, betonte die Bedeutung des Schlaganfall-Beratungsausschusses im Krankenhaus. Dieser Ausschuss setzt Ziele, überprüft den Fortschritt der Teams und gibt Rückmeldungen. Ohne diese Rückmeldungen ist es schwierig, bewährte Praktiken aufrechtzuerhalten, besonders wenn sich das Personal häufig ändert.

Die Untersuchung beleuchtete die Rolle von Neurologen. Diese können Teams leiten und deren Leistungsfähigkeit beeinflussen. Die Ergebnisse zeigten, dass Teams unabhängig von der Erfahrung des Neurologen schneller wurden. Das bedeutet, dass die Befolgung von Best Practices eine gleichbleibend hohe Versorgungsqualität für alle Patienten gewährleistet.

Ad-hoc-Teams werden schnell gebildet, entwickeln sich aber dennoch weiter. Sie lernen jedoch langsamer, da es schwierig ist, Informationen auszutauschen, wenn sich die Teammitglieder nicht gut kennen. Die Verwendung von Best Practices kann dieses Problem lindern.

Studien belegen, dass feste Richtlinien die Behandlung von Schlaganfällen beschleunigen. Die Einhaltung dieser bewährten Verfahren kann Leben retten und Behinderungen durch Schlaganfälle verringern. Klare Vorgaben und deren strikte Befolgung sind entscheidend, selbst für temporäre medizinische Teams.

Die Studie wird hier veröffentlicht:

http://dx.doi.org/10.1002/joom.1301

und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet

Brandon Lee, Lawrence Fredendall, Aleda Roth, Shannon Sternberg, Bernardo F. Quiroga. An empirical analysis of process improvement from best practice adoption: A study of stroke care best practices. Journal of Operations Management, 2024; 70 (4): 630 DOI: 10.1002/joom.1301
Wissenschaft: Neueste Nachrichten
Weiterlesen:

Diesen Artikel teilen

Kommentare (0)

Kommentar veröffentlichen
NewsWorld

NewsWorld.app ist der kostenlose Premium-Nachrichtenseite in Deutschland. Wir bieten unabhängige und hochwertige Nachrichten, ohne pro Artikel zu berechnen und ohne ein Abonnementmodell. NewsWorld ist der Ansicht, dass allgemeine, geschäftliche, wirtschaftliche, technische und Unterhaltungsnachrichten auf hohem Niveau kostenlos zugänglich sein sollten. Darüber hinaus ist NewsWorld unglaublich schnell und verwendet fortschrittliche Technologie, um Nachrichtenartikel in einem äußerst lesbaren und attraktiven Format für den Verbraucher zu präsentieren.


© 2024 NewsWorld™. Alle Rechte vorbehalten.