Neue Studie: Ältester fossiler Meeressaurier der Südhalbkugel auf Neuseelands Südinsel entdeckt

Lesezeit: 2 Minuten
Durch Ernst Müller
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Fossil eines uralten Meeresreptils in Gestein der südlichen Hemisphäre

BerlinWissenschaftler haben auf der Südinsel Neuseelands das älteste Meeresreptil-Fossil der südlichen Hemisphäre entdeckt. Bei dem Fossil handelt es sich um einen Wirbel eines Nothosauriers, der bereits 1978 bei einer geologischen Untersuchung gefunden wurde, dessen Bedeutung jedoch erst kürzlich erkannt wurde.

Die wichtigsten Erkenntnisse:

  • Ältestes Sauropterygier-Fossil auf der Südhalbkugel
  • Reptilknochen in einem Bachbett am Mount Harper gefunden
  • Entdeckung wirft neues Licht auf urzeitliche Meeresechsen

Vor 246 Millionen Jahren lag Neuseeland an der südlichen Polarküste eines riesigen Ozeans namens Panthalassa. Rund 252 Millionen Jahre zuvor fand ein Massenaussterben statt, das die Meeresökosysteme stark beeinträchtigte. Nach diesem Ereignis begannen Reptilien, die Meere zu erobern und leiteten damit das Zeitalter der Dinosaurier ein.

Dr. Benjamin Kear vom Museum für Evolution an der Universität Uppsala leitete ein internationales Forscherteam zur Untersuchung von Wirbeln und anderen zugehörigen Fossilien. Das Team bestand aus Spezialisten aus Schweden, Norwegen, Neuseeland, Australien und Osttimor. Sie entdeckten, dass der Nothosaurus mehr als 40 Millionen Jahre älter ist als alle bisher bekannten Sauropterygier-Fossilien der südlichen Hemisphäre.

Nothosaurier lebten in flachen Küstengewässern nahe dem Südpol. Sie waren frühe Vorfahren der Plesiosaurier. Mit einer Länge von bis zu sieben Metern besaßen sie vier paddelartige Gliedmaßen zum Schwimmen, flache Köpfe und scharfe Zähne, um Fische und Tintenfische zu fangen.

Die ältesten Nothosaurier-Fossilien, etwa 248 Millionen Jahre alt, wurden in einem prähistorischen Ozean namens Panthalassa gefunden, der sich von Nordosten bis Nordwesten erstreckte. Wissenschaftler vermuten, dass Nothosaurier entweder entlang der nördlichen Küsten reisten, durch Binnenmeere schwammen oder Ozeanströmungen nutzten, um Panthalassa zu überqueren.

Das neuseeländische Nothosaurierfossil stellt die bisherigen Annahmen infrage. Es belegt, dass Nothosaurier sich sowohl nach Norden als auch nach Süden in der Äquatornähe ausbreiteten, nachdem sich das Meeresleben von der Massenaussterben erholt hatte.

Zu Beginn des Zeitalters der Dinosaurier erlebte die Erde eine extreme globale Erwärmung. Dies ermöglichte es Meeressauriern, am Südpol zu leben. Alte Polarregionen könnten wie heutige Migrationsrouten für diese Reptilien gewesen sein, vergleichbar mit den Langstreckenwanderungen mancher Tiere heutzutage.

Das Fossil des neuseeländischen Nothosauriers wird bei GNS Science in Neuseeland aufbewahrt. Wissenschaftler vermuten, dass im Südlichen Hemisphäre noch weitere Fossilien ausgestorbener Meeresbewohner entdeckt werden könnten.

Die Studie wird hier veröffentlicht:

http://dx.doi.org/10.1016/j.cub.2024.03.035

und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet

Benjamin P. Kear, Aubrey J. Roberts, George Young, Marianna Terezow, Daniel J. Mantle, Isaias Santos Barros, Jørn H. Hurum. Oldest southern sauropterygian reveals early marine reptile globalization. Current Biology, 2024; 34 (12): R562 DOI: 10.1016/j.cub.2024.03.035
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