Kreidevögel enthüllen greifvogelähnliche Jagdfähigkeiten
BerlinWissenschaftler haben neue Vogelfossilien aus der späten Kreidezeit entdeckt, die Merkmale von Raubvögeln aufweisen. Diese Fossilien wurden in der Hell-Creek-Formation in Montana gefunden und gehören zu einer Gruppe namens Enantiornithinen. Wahrscheinlich lebten sie kurz vor dem Massenaussterben, das die nicht-avianen Dinosaurier auslöschte. Diese Entdeckung ist bedeutsam, da Enantiornithinen bisher hauptsächlich aus der frühen Kreidezeit bekannt waren und sie dazu beiträgt, eine Lücke im Verständnis ihrer Evolution gegen Ende des Mesozoikums zu schließen.
Neue Arten liefern wertvolle Erkenntnisse: Eine kürzlich in PLOS ONE veröffentlichte Studie zeigt die Bedeutung dieser Entdeckungen auf.
Eine Liste von Dinosaurierarten:
- Magnusavis ekalakaensis
- Avisaurus darwini
- Eine unbenannte Art von Avisaurus
Diese Vögel übertrafen ihre Vorfahren an Größe: Avisaurus darwini wog über ein Kilogramm, vergleichbar mit einem großen Falken. Die Untersuchung legt nahe, dass diese enantiornithinen Vögel der späten Kreidezeit kräftige Beinmuskeln und robuste Füße hatten, die ihnen halfen, größere Beutetiere zu fangen und zu transportieren.
Beweise für die große Körpergröße und die Fähigkeit, Beute zu transportieren, sind bedeutsam. Sie zeigen, dass die Enantiornithinen, eine Vogelgruppe aus der späten Kreidezeit, sich in ihren ökologischen Rollen diversifizierten. Mit ihrer Evolution besiedelten diese Vögel unterschiedliche Lebensräume und entwickelten verschiedene Formen und Verhaltensweisen. Diese Anpassungen könnten entscheidend für ihr Überleben gewesen sein, da sie in einer sich schnell verändernden Umwelt Zugang zu Ressourcen hatten, die kleineren oder weniger anpassungsfähigen Vögeln verwehrt blieben.
Moderne Greifvögel jagen mit scharfer Sicht und leisen Flugmanövern. Avisaurus und seine Verwandten könnten ähnliche Taktiken genutzt haben. Veränderungen in ihren Hinterbeinen, wie etwa kraftvolle Knöchelbewegungen, deuten darauf hin, dass sie gute Jäger waren. Dies weist auf eine ökologische Komplexität hin, die in den Enantiornithinen zuvor nicht vollständig erkannt wurde.
Neue Fossilienfunde erweitern laut einer Studie von Clark und Kollegen unser Wissen über das Leben in der Urzeit stetig. Selbst kleinste Fossilfragmente können unsere Vorstellungen zur Evolution von Arten verändern. Dank verbesserter Analysemethoden trägt jedes neue Fossil zur besseren Erkenntnis vergangener Ökosysteme der Erde bei. Diese spezielle Entdeckung liefert detailliertere Informationen zur Vogelevolution und zeigt, dass Enantiornithine genauso vielfältig und anpassungsfähig gewesen sein könnten wie die heutigen Vögel.
Die Studie wird hier veröffentlicht:
http://dx.doi.org/10.1371/journal.pone.0310686und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet
Alexander D. Clark, Jessie Atterholt, John B. Scannella, Nathan Carroll, Jingmai K. O’Connor. New enantiornithine diversity in the Hell Creek Formation and the functional morphology of the avisaurid tarsometatarsus. PLOS ONE, 2024; 19 (10): e0310686 DOI: 10.1371/journal.pone.0310686Diesen Artikel teilen