Unerwartete Dynamik: Kiemenschnecken überleben trotz Fangschreckenkrebsen und widerlegen ökologische Theorien

Lesezeit: 2 Minuten
Durch Ernst Müller
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Fangschreckenkrebse und Muscheln interagieren auf dem Meeresboden.

BerlinEine neue Studie der Universität von Michigan verändert unser Verständnis der Ökologie durch die Interaktion mit Fangschreckenkrebsen. Die Forschung untersucht eine besondere Gemeinschaft, in der sieben Arten von Meeresmuscheln in den Höhlen der Fangschreckenkrebse leben.

Kernpunkte:

  • Sechs Muschelarten haften an den Wänden der Bauten und agieren wie Jo-Jos, indem sie bei Gefahr zurückspringen.
  • Die siebte Art heftet sich direkt an den Körper der Fangschreckenkrebse.
  • Die Zusammenlebensmuster dieser Muscheln widersprechen dem Prinzip des Konkurrenz-Ausschlusses.

Das Prinzip des Konkurrenz-Ausschlusses besagt, dass zwei Arten nicht gleichzeitig in derselben ökologischen Nische existieren können. Doch in diesen Fangschreckenkrebs-Bauen teilen sich erstaunlicherweise sechs Arten eine ähnliche Nische. Dies scheint den traditionellen biologischen Vorstellungen zu widersprechen. Teal Harrison und ihr Berater Diarmaid Ó Foighil entdeckten, dass Fangschreckenkrebse oft die Muscheln an den Bauwänden töten, wenn sich Muscheln in der Nähe des Wirts befinden. Diese unerwarteten Ergebnisse wurden durch detaillierte Feldstudien und Laborversuche herausgefunden.

Dieser Fall ist faszinierend, da er grundlegende Vorstellungen in der Ökologie infrage stellt. Normalerweise besetzen Arten unterschiedliche Nischen, um nebeneinander zu existieren. Doch in diesem Fall führen selbst kleinste Unterschiede in den Rollen, wie das Festhalten am Wirt oder an der Höhlenwand, zu unerwartetem Jagdverhalten. Dies scheint auf den Einfluss der Fangschreckenkrebse zurückzuführen zu sein, was unser Verständnis von Beziehungen und Rollendifferenzen im Meeresleben verändern könnte.

Die breiteren Auswirkungen sind von großer Bedeutung. Es lässt uns überdenken, wie Arten in anderen Ökosystemen interagieren und ob sie den einfachen Regeln des Konkurrenzprinzips folgen. Dies könnte unsere Definition und unser Verständnis ökologischer Nischen verändern. Es zeigt, dass unvorhersehbare Verhaltensweisen das Überleben und den Ausschluss beeinflussen können, anstatt nur den direkten Wettbewerb um Ressourcen.

Zukünftige Forschungen werden untersuchen, ob diese Verhaltensweisen nur im Labor oder auch in der Natur auftreten. Ein besseres Verständnis davon könnte helfen, Veränderungen im Meeresleben vorherzusagen, insbesondere da die Umwelt zunehmend durch den Klimawandel und menschliche Aktivitäten belastet wird.

Die Lage könnte komplexer werden, wenn Larven verschiedener Muschelarten unterschiedliche Höhlen wählen oder gemischte Muschelpopulationen aggressive Reaktionen bei Fangschreckenkrebsen auslösen. Wissenschaftler möchten herausfinden, ob beide Muschelarten in denselben Höhlen leben können und ob Fangschreckenkrebse sich anders verhalten, wenn Muscheln in ihren Höhlen sind.

Diese Forschung der Universität Kyoto und der Universität Colorado bringt bedeutende neue Erkenntnisse. Sie hinterfragt traditionelle Konzepte in der Ökologie, besonders im Hinblick auf die Wechselwirkungen zwischen Arten und die Rolle verschiedener Nischen in der Struktur von Gemeinschaften.

Die Studie wird hier veröffentlicht:

http://dx.doi.org/10.7717/peerj.17753

und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet

Teal A. Harrison, Ryutaro Goto, Jingchun Li, Diarmaid Ó Foighil. Within-host adaptive speciation of commensal yoyo clams leads to ecological exclusion, not co-existence. PeerJ, 2024; 12: e17753 DOI: 10.7717/peerj.17753
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