Studie zeigt: Bewusstsein für wissenschaftlichen Konsens stärkt Anerkennung des Klimawandels

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Durch Ernst Müller
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Grafiken, die den Konsens zum Klimawandel unter Wissenschaftlern zeigen

BerlinEine Untersuchung von Bojana Većkalov von der Universität Amsterdam und Sandra Geiger von der Universität Wien hat erforscht, wie die Information über die wissenschaftliche Einigkeit zum Klimawandel die Ansichten der Menschen beeinflusst. Das Team befragte über 10.000 Personen aus 27 Ländern. Sie stellten fest, dass das Wissen über die Übereinstimmung unter Wissenschaftlern dazu beiträgt, falsche Vorstellungen zu korrigieren und die Überzeugungen über den Klimawandel und dessen menschliche Ursachen zu stärken.

Klare Informationen über die Einigkeit unter Wissenschaftlern können großen Einfluss auf die Gesellschaft haben. Wenn Menschen erfahren, dass 97 % bis 99,9 % der Klimaforscher der Meinung sind, dass menschliches Handeln die Hauptursache für den Klimawandel ist, neigen sie dazu:

  • Ihre Wahrnehmung des wissenschaftlichen Konsenses anpassen
  • Ihre Überzeugung von der Existenz des Klimawandels stärken
  • Ihre Besorgnis über den Klimawandel erhöhen

Die Studie ergab, dass das Bewusstsein darüber, dass sich Wissenschaftler über den Klimawandel einig sind, die Akzeptanz und die Sorgen darüber erhöht, jedoch nicht zwangsläufig zu mehr Unterstützung für öffentliche Maßnahmen führt. Menschen über den wissenschaftlichen Konsens zu informieren, ist wichtig, aber möglicherweise nicht ausreichend, um politische Veränderungen oder individuelles Verhalten zu bewirken.

Ein Grund, warum Menschen den Klimaschutz nicht unterstützen, könnte die Meinung anderer sein. Menschen unterstützen öffentliche Maßnahmen eher, wenn sie denken, dass andere dies ebenfalls tun. Da der Klimawandel in vielen Ländern ein politisches Thema ist, könnten Menschen schweigend bleiben, wenn sie glauben, dass ihre Freunde oder Politiker keine Klimapolitik unterstützen. Deshalb ist es wichtig, Menschen über den wissenschaftlichen Konsens zum Klimawandel aufzuklären und zu zeigen, dass immer mehr Menschen und Politiker Klimaschutz unterstützen.

Eine Studie ergab, dass die Information, dass 88% der Klimawissenschaftler den Klimawandel als Krise ansehen, die Meinung der Menschen kaum veränderte. Der Grund könnte darin liegen, dass die Befragten bereits wussten, dass viele Wissenschaftler über die Krise übereinstimmen, weniger jedoch über die Ursachen oder die Tatsache, dass der Klimawandel real ist.

Die Klimawandelkommunikation sollte darauf abzielen, die größten Missverständnisse zwischen der öffentlichen Meinung und dem wissenschaftlichen Erkenntnisstand zu korrigieren. Zum Beispiel könnte es wirkungsvoller sein, zu betonen, wie menschliche Aktivitäten den Klimawandel verursachen, um das Bewusstsein und die Einstellungen der Menschen zu verändern.

Eine Möglichkeit, die Botschaft zu verbreiten, besteht darin, verschiedene Kommunikationswege zu nutzen. Die Einbindung von Influencern, lokalen Führungspersonen und Gemeinschaftsgruppen kann die Botschaft verständlicher und überzeugender machen.

Das Bewusstsein über die Einigkeit der Wissenschaftler in Bezug auf den Klimawandel zu schärfen, hilft, Missverständnisse zu korrigieren und das Vertrauen zu stärken. Um dieses Wissen jedoch in öffentliche und politische Unterstützung umzuwandeln, brauchen wir vielfältigere Strategien. Eine verbesserte Klimakommunikation in Kombination mit Bemühungen, starke soziale Normen zu schaffen und die Gemeinschaft einzubeziehen, kann diese Botschaften weltweit effektiver machen.

Die Studie wird hier veröffentlicht:

http://dx.doi.org/10.1038/s41562-024-01928-2

und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet

Bojana Većkalov, Sandra J. Geiger, František Bartoš, Mathew P. White, Bastiaan T. Rutjens, Frenk van Harreveld, Federica Stablum, Berkan Akın, Alaa Aldoh, Jinhao Bai, Frida Berglund, Aleša Bratina Zimic, Margaret Broyles, Andrea Catania, Airu Chen, Magdalena Chorzępa, Eman Farahat, Jakob Götz, Bat Hoter-Ishay, Gesine Jordan, Siri Joustra, Jonas Klingebiel, Živa Krajnc, Antonia Krug, Thomas Lind Andersen, Johanna Löloff, Divya Natarajan, Sasha Newman-Oktan, Elena Niehoff, Celeste Paerels, Rachel Papirmeister, Steven Peregrina, Felicia Pohl, Amanda Remsö, Abigail Roh, Binahayati Rusyidi, Justus Schmidt, Mariam Shavgulidze, Valentina Vellinho Nardin, Ruixiang Wang, Kelly Warner, Miranda Wattier, Chloe Y. Wong, Mariem Younssi, Kai Ruggeri, Sander van der Linden. A 27-country test of communicating the scientific consensus on climate change. Nature Human Behaviour, 2024; DOI: 10.1038/s41562-024-01928-2
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