Alternde männliche Hautzellen fördern resistente Melanome: Neue Johns-Hopkins-Studie revolutioniert Krebstherapie

Lesezeit: 2 Minuten
Durch Johannes Müller
- in
Gealterte männliche Hautzellen unter dem Mikroskop zeigen Krebs.

BerlinForschung des Johns Hopkins Kimmel Cancer Center zeigt, dass Alterungsprozesse in männlichen Hautzellen zu aggressiveren und schwerer behandelbaren Melanomen führen können. Die von Dr. Ashani Weeraratna geleitete und in der Zeitschrift Cell veröffentlichte Studie belegt einen Zusammenhang zwischen alternden Hautzellen und schlechteren Melanom-Verläufen bei älteren Männern. Das Risiko für Melanome steigt mit dem Alter, und ältere Männer haben mit aggressiveren Formen dieses Hautkrebses mehr Schwierigkeiten als Frauen.

Weeraratna und ihr Team entdeckten, dass Fibroblasten, Zellen, die Kollagen produzieren und die Haut straff halten, bei Männern und Frauen unterschiedlich altern. Bei Männern sammeln ältere Fibroblasten mehr schädliche Sauerstoffmoleküle an, die Zellen schädigen. Diese Zellen produzieren auch mehr von einem Protein namens BMP2, das normalerweise am Wachstum von Knochen und Knorpeln beteiligt ist. Diese Veränderung in männlichen Fibroblasten macht Melanomzellen aggressiver und schwerer zu behandeln. Das Team fand heraus, dass:

  • Transplantierte Melanomzellen in älteren männlichen Mäusen zeigten unabhängig vom Ursprung der Tumorzellen eine höhere DNA-Schädigung.
  • Männliche menschliche Fibroblasten produzierten mehr reaktive Sauerstoffspezies.
  • Erhöhte BMP2-Produktion führte zu invasiveren und behandlungsresistenteren Melanomzellen.

Durch das Stoppen der BMP2-Produktion mit natürlichen Inhibitoren wurden Melanomzellen bei männlichen und weiblichen Mäusen empfänglicher für Krebstherapien. Diese Erkenntnis ist entscheidend für die Verbesserung von Krebsbehandlungen.

Die meisten vorklinischen Studien verwenden junge Mäuse. Weeraratna betont jedoch, dass auch ältere Mäuse und alternde menschliche Zellen einbezogen werden sollten, um die Krebsentwicklung realistischer abzubilden. Dies könnte zu grundlegenden Veränderungen in der Krebsforschung führen und Behandlungen fördern, die auf Alter und Geschlecht abgestimmt sind.

Zukünftige Forschungen werden untersuchen, wie alters- und geschlechtsbedingte Veränderungen des Immunsystems die Reaktion von Tumoren auf Behandlungen beeinflussen. Weeraratna und ihr Team planen außerdem, andere Krebsarten wie Bauchspeicheldrüsenkrebs zu studieren.

Diese Erkenntnisse haben bedeutende Auswirkungen. Durch das Verstehen der Veränderungen im Tumorumfeld je nach Alter und Geschlecht könnten Behandlungen für Melanome bei älteren Männern verbessert werden. Diese Forschung wurde von mehreren Institutionen unterstützt, darunter die Johns Hopkins Universität und das Nationale Krebsinstitut, was auf ein starkes Teamengagement in diesen Entdeckungen hinweist.

Die Studie wird hier veröffentlicht:

http://dx.doi.org/10.1016/j.cell.2024.08.013

und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet

Yash Chhabra, Mitchell E. Fane, Sneha Pramod, Laura Hüser, Daniel J. Zabransky, Vania Wang, Agrani Dixit, Ruzhang Zhao, Edwin Kumah, Megan L. Brezka, Kevin Truskowski, Asmita Nandi, Gloria E. Marino-Bravante, Alexis E. Carey, Naina Gour, Devon A. Maranto, Murilo R. Rocha, Elizabeth I. Harper, Justin Ruiz, Evan J. Lipson, Elizabeth M. Jaffee, Kristin Bibee, Joel C. Sunshine, Hongkai Ji, Ashani T. Weeraratna. Sex-dependent effects in the aged melanoma tumor microenvironment influence invasion and resistance to targeted therapy. Cell, 2024; DOI: 10.1016/j.cell.2024.08.013
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