Ukrainische Offensive: Putins Schwäche aufgedeckt und Kriegsverlauf verändert?
BerlinUkrainische Truppen dringen erfolgreich in die russische Region Kursk ein. Dies stellt den bisher größten Grenzübergriff der Ukraine seit Kriegsbeginn vor fast zweieinhalb Jahren dar. Der Angriff setzte Russland bloß und offenbarte seine Schwächen, was dazu führte, dass viele Zivilisten flohen und das russische Militär Mühe hatte, angemessen zu reagieren.
Kiews Streitkräfte drangen am frühen Dienstag aus mehreren Richtungen in die Region Kursk ein. Sie überwältigten schnell die leicht bewaffneten Grenzwachen und Infanterieeinheiten. Die ukrainischen Truppen rückten bis zu 35 Kilometer vor und umgingen dabei die russischen Verteidigungsstellungen. Der Einsatz bestand hauptsächlich aus mobilen Gruppen mit gepanzerten Fahrzeugen und Drohnen, um russische Ziele anzugreifen und deren Kommunikation zu stören.
Wichtige Punkte:
- Ukrainische Truppen setzten mehrere kampferprobte Brigaden in der Operation ein.
- Der Überfall nutzte elektronische Kriegsführung zur Unterdrückung russischer Drohnen und Kommunikationswege.
- Die russischen Verteidigungen in Kursk bestanden hauptsächlich aus Wehrpflichtigen, die leicht überwältigt wurden.
- Moskau hat den Notstand in der Region ausgerufen, um die Reaktion zu koordinieren.
Ukrainische Streitkräfte errichteten Stellungen rund um Sudscha, nur 10 Kilometer von der Grenze entfernt. Dies unterstreicht die strategische Bedeutung der Operation. Die russischen Truppen waren unvorbereitet, und ihre anfängliche Reaktion verlief schleppend. Der Großteil der russischen Armee ist im Donbass in Ostukraine gebunden, was Kursk kaum Verteidigung lässt. Russland versuchte zunächst, den Angriff mit Luftunterstützung zu stoppen, doch den Ukrainern gelang es, mindestens einen Hubschrauber abzuschießen.
Nach einer weiteren Invasion schickte Russland zusätzliche Truppen, inklusive Spezialeinheiten und erfahrene Veteranen der Wagner-Gruppe. Doch bislang konnten sie die ukrainischen Streitkräfte nicht zurückdrängen. Zudem gab es Berichte über einen russischen Militärkonvoi, der aufgrund schlechter Positionierung in der Nähe der Kampfzone getroffen wurde.
Die Führung der Ukraine hat sich nicht ausführlich zu dem Angriff geäußert. Präsident Selenskyj nahm nicht direkt Stellung, forderte jedoch Konsequenzen für die russischen Handlungen. Ein Berater Selenskyjs erklärte, Angriffe innerhalb Russlands würden den Russen bewusst machen, dass der Krieg näher rückt. Zudem könnten solche Aktionen der Ukraine bei künftigen Verhandlungen mit Russland nützlich sein.
Der russische Präsident Wladimir Putin hat den Angriff als eine "groß angelegte Provokation" bezeichnet. Er erklärte, dass ukrainische Kräfte zivile Gebiete beschossen haben, ohne Rücksicht darauf zu nehmen, wer dabei verletzt wurde, was zu Todesfällen und Verletzungen führte. Als Reaktion darauf plant der Kreml, weiteres ukrainisches Gebiet zu erobern. Russische Medien sprechen vermehrt über die Unterstützung von Vertriebenen, ohne dabei die eigenen militärischen Probleme in den Vordergrund zu stellen.
Die Ukraine verfolgt mit diesem Angriff mehrere Ziele. Sie möchte russische Truppen aus der Region Donezk abziehen, wo Russland Fortschritte erzielt hat. Der Angriff soll zudem zeigen, dass die Ukraine handlungsfähig ist und damit Russlands Behauptungen, unbesiegbar zu sein, widerlegen. Allerdings könnte ein längerer Verbleib in Kursk den ukrainischen Truppen und ihren Nachschublinien schaden, da sie so zu Zielen für russische Angriffe werden könnten. Experten sind sich über die genauen Ziele der Ukraine und die Anzahl der eingesetzten Soldaten noch nicht im Klaren.
Dieser Angriff hat bedeutende Auswirkungen auf den Krieg. Er offenbart die schwachen Verteidigungen Russlands und die klugen Strategien der Ukraine. Der Ausgang hängt davon ab, wie schnell und effektiv Russland reagieren kann. Die Entscheidung, Ressourcen für Verteidigung oder Angriff zu nutzen, wird den Kriegsverlauf weiterhin beeinflussen.
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