Tropische Regenfälle wandern nordwärts: Klimawandel bedroht Landwirtschaft und Wirtschaftszonen am Äquator

Lesezeit: 2 Minuten
Durch Hans Meier
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Karte, die zeigt, wie sich die tropischen Regenzonen nach Norden verschieben.

BerlinEine neue Studie prognostiziert, dass Kohlenstoffemissionen bald dazu führen werden, dass tropische Regenfälle nach Norden wandern. Diese Veränderung wird sich auf die Landwirtschaft und Wirtschaften in der Nähe des Äquators auswirken. Der Wandel entsteht, weil Kohlenstoffemissionen die Atmosphäre verändern, was beeinflusst, wo sich Regen in den Tropen bildet.

Gebiete der intertropischen Konvergenz sind Regionen, in denen die Passatwinde aus der nördlichen und südlichen Hemisphäre aufeinandertreffen. Diese Zonen sorgen für etwa ein Drittel der weltweiten Niederschläge. Der Regen in diesen Gebieten ist von großer Bedeutung, da tropische Regenwälder bis zu 4,2 Meter Niederschlag pro Jahr erhalten können.

Die am stärksten betroffenen Gebiete sind die zentralafrikanischen Länder, der Norden Südamerikas und die pazifischen Inselstaaten.

In diesen Gebieten werden hauptsächlich Kaffee, Kakao, Palmöl, Bananen, Zuckerrohr, Tee, Mangos und Ananas angebaut.

Wei Liu, ein außerordentlicher Professor an der UC Riverside, und sein Team haben diese Studie durchgeführt. Ihre Ergebnisse wurden in der Zeitschrift Nature Climate Change veröffentlicht. Liu erläutert, dass die Verschiebung nach Norden etwa 20 Jahre andauern wird. Danach werden die wärmer werdenden südlichen Ozeane dazu führen, dass sich die Konvergenzzonen für weitere tausend Jahre wieder nach Süden bewegen.

Die Studie nutzte fortschrittliche Computermodelle zur Vorhersage von Veränderungen. Diese Modelle umfassten Komponenten wie Atmosphäre, Ozean, Meereis und Land. Forscher variierten die Kohlendioxidwerte in den Modellen, um die realen Bedingungen nachzubilden.

Liu erklärte, dass das Modell mehrere Faktoren berücksichtigte. Dazu zählten die Strahlungsenergie an der Spitze der Atmosphäre, Veränderungen im Meereis, Wasserdampf und Wolkenbildung. Diese Faktoren verschoben die regenbildenden Zonen im Durchschnitt um etwa 0,2 Grad nach Norden.

Liu betont, dass Niederschlagsänderungen in diesen Regionen äußerst wichtig sind. Sogar geringfügige Veränderungen können erheblichen Einfluss auf die Landwirtschaft und die Wirtschaft haben. Viele Gemeinschaften, die auf den regenabhängigen Anbau angewiesen sind, werden betroffen sein.

Die Forschung zeigt, dass wir dringend etwas gegen die Kohlenstoffemissionen unternehmen müssen, um gravierende Veränderungen zu verhindern. Anhaltende Emissionen werden diese Zonen weiter nach Norden verschieben und somit tropische Regionen gefährden.

Diese Untersuchung bestätigt die Erkenntnisse anderer Studien, dass der Klimawandel vielfältige Bereiche beeinflusst. Veränderte Niederschlagsmuster könnten gravierende Auswirkungen auf die Landwirtschaft und die globale Wirtschaft haben.

Die Studie wird hier veröffentlicht:

http://dx.doi.org/10.1038/s41558-024-02034-x

und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet

Wei Liu, Shouwei Li, Chao Li, Maria Rugenstein, Antony P. Thomas. Contrasting fast and slow intertropical convergence zone migrations linked to delayed Southern Ocean warming. Nature Climate Change, 2024; DOI: 10.1038/s41558-024-02034-x
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