Forscher entdecken unerwartet hohe Methanemissionen in vernachlässigten Landschaften Alaskas

Lesezeit: 2 Minuten
Durch Ernst Müller
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Trockene alaskische Landschaft mit Methanemissionsindikatoren.

BerlinJüngste Untersuchungen haben ergeben, dass Alaskas Hochlandgebiete viel mehr Methan freisetzen als bisher angenommen. Diese Entdeckung understreicht eine bedeutende Methanquelle, die zuvor als unwesentlich oder sogar nützlich für die Kohlenstoffspeicherung betrachtet wurde.

Katey Walter Anthony, Professorin an der Universität von Alaska Fairbanks, untersuchte mit ihrem Team über einen Zeitraum von drei Jahren die Methangehalte an 1.200 Standorten. Sie arbeiteten an 25 verschiedenen Orten, darunter Wälder, Graslandschaften und Tundra.

Wichtige Erkenntnisse:

  • Hohe Methanemissionen aus höher gelegenen Gebieten.
  • Methan stammt aus Jahrtausende altem Kohlenstoff.
  • Bedeutende Winteremissionen, die sogar nördliche Feuchtgebiete übertreffen.

Die hohen Emissionen aus diesen Hochlandgebieten, insbesondere aus Thermokarst-Hügeln mit Yedoma-Ablagerungen, überraschen die Wissenschaftler. In der Regel werden Methanemissionen mit Feuchtgebieten in Verbindung gebracht, in denen wenig Sauerstoff den Mikroben hilft, Methan zu produzieren. Doch diese trockeneren Gebiete setzen noch mehr Methan frei, was Experten über die Auswirkungen des Auftauens von Permafrost auf das Klima besorgt macht.

Forscher nutzten fortschrittliche Methoden wie die Radiokarbondatierung und das Studium mikrobieller Genetik, um die Herkunft des Methans nachzuweisen. Sie fanden heraus, dass Taliks – das sind nicht gefrorene Bodenbereiche, die im Winter warm bleiben – bedeutende Quellen sind. Diese Taliks halten Mikroben das ganze Jahr über aktiv, was zu erhöhten Methanemissionen führt. Besonders besorgniserregend sind dabei Yedoma-Ablagerungen, die große Mengen an Kohlenstoff enthalten. Wenn dieser Kohlenstoff unter sauerstoffarmen Bedingungen zersetzt wird, entsteht viel Methan.

Methan ist ein starkes Treibhausgas, das 25 bis 34 Mal stärker ist als Kohlendioxid. Daher müssen wir unsere Klimamodelle aktualisieren und uns verstärkt auf das Verhindern der Methanfreisetzung in bestimmten Gebieten konzentrieren. Mit der Erwärmung der Arktis entstehen mehr Gebiete mit auftauendem Boden, was zu einer noch höheren Methanfreisetzung führt.

Aktuelle Untersuchungen zeigen, dass der Einfluss von Permafrost-Kohlenstoff bedeutender sein könnte als bisher angenommen. Die Studie hebt hervor, wie wichtig es ist, Methanemissionen aus höheren Lagen zu beobachten und zu modellieren, um die Auswirkungen des Klimawandels besser zu verstehen und zu mindern. Daher ist es unerlässlich, die Klimarisiken in diesen Regionen neu zu bewerten, um zukünftige Forschungen und politische Entscheidungen zu unterstützen.

Die Studie wird hier veröffentlicht:

http://dx.doi.org/10.1038/s41467-024-50346-5

und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet

K. M. Walter Anthony, P. Anthony, N. Hasson, C. Edgar, O. Sivan, E. Eliani-Russak, O. Bergman, B. J. Minsley, S. R. James, N. J. Pastick, A. Kholodov, S. Zimov, E. Euskirchen, M. S. Bret-Harte, G. Grosse, M. Langer, J. Nitzbon. Upland Yedoma taliks are an unpredicted source of atmospheric methane. Nature Communications, 2024; 15 (1) DOI: 10.1038/s41467-024-50346-5
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