Weniger Spannungen zwischen Religionsgruppen: Hoffnung für Syrien nach al-Assad
BerlinNach dem Sturz von Baschar al-Assad ist die befürchtete weit verbreitete konfessionelle Gewalt in Syrien ausgeblieben. Die Übergangsregierung unter der Führung von Hayat Tahrir al-Sham (HTS) hat sich intensiv bemüht, Spannungen abzubauen, insbesondere in Gebieten, in denen Racheakte zu erwarten waren. Obwohl die Alawiten unter Assads Herrschaft stark vertreten waren, setzen sich die derzeitigen Führer für Frieden und Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen konfessionellen Gruppen ein.
HTS beabsichtigt, Gerechtigkeit zu schaffen, indem sie Prozesse gegen Personen organisiert, die für Assads strenges Regime verantwortlich sind. Ehemaligen Regierungsmitarbeitern, die weniger stark involviert waren, wird jedoch Vergebung angeboten. Ziel dieser Bemühungen ist es, Folgendes zu erreichen:
- Soziale Harmonie und Frieden fördern.
- Ehemalige Militärangehörige ermutigen, ihre Waffen freiwillig abzugeben.
- Die Versöhnung zwischen Syrien's verschiedenen ethnischen Gruppen wie Arabern und Kurden fördern.
- Gegenseitigen Respekt zwischen religiösen Gemeinschaften wie Sunniten, Alawiten, Christen und anderen wahren.
In den letzten fünfzig Jahren hat Assads Herrschaft den Alawiten erhebliche Macht eingeräumt. Sie besetzen oft Schlüsselpositionen im Militär und in den Geheimdiensten, was zu starkem Misstrauen zwischen verschiedenen Gruppen geführt hat. Diese Historie mahnt, bei den aktuell stattfindenden Veränderungen in Syrien vorsichtig optimistisch zu sein.
Es gibt Bedenken, dass HTS Syrien in einen religiösen Staat verwandeln könnte. Doch ihr Anführer Ahmad al-Sharaa, der einst mit al-Qaida in Verbindung gebracht wurde, hat sich vom Extremismus distanziert und unterstützt nun Vielfalt. In den von ihnen kontrollierten Gebieten erlaubt HTS religiöse Praktiken, ohne sich einzumischen, und hat keine religiösen Gesetze durchgesetzt. Dennoch hegen westliche Regierungen und Menschenrechtsorganisationen weiterhin Zweifel an den tatsächlichen Zielen der HTS.
Viele Länder, darunter die Vereinigten Staaten und die Vereinten Nationen, betrachten HTS weiterhin als eine Terrororganisation mit Verbindungen zu al-Qaida. Um dieses Stigma loszuwerden, müsste HTS dazu beitragen, die Wirtschaftssanktionen gegen Syrien aufzuheben. Dies könnte bei der Wiederherstellung des Landes helfen und das Leben der Menschen verbessern. Obwohl die derzeitige Friedenslage hoffnungsvoll erscheint, bleibt unklar, welchen Einfluss die Handlungen von HTS auf die Zukunft haben werden.
Syrien ist auf die fortdauernde Unterstützung anderer Länder angewiesen, um Stabilität zu erreichen und die Rechte von Minderheiten und Frauen zu schützen. Es ist entscheidend, die Übergangsregierung im Auge zu behalten, damit sie ihre Versprechen einhält und auf die Schaffung einer friedlichen und vielfältigen Gesellschaft hinarbeitet.
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