Dringender Handlungsbedarf: Kampf gegen die Chagas-Krankheit in der Schweiz fördern und einheitlich gestalten
BerlinChagas-Krankheit: Herausforderung für das Schweizer Gesundheitssystem
Die Chagas-Krankheit wird in der Schweiz zunehmend besorgniserregend, da sie etwa 2.000 bis 4.000 Menschen betrifft. Verursacht wird diese Krankheit durch den Trypanosoma cruzi-Parasit und kann ohne Behandlung zu ernsthaften Gesundheitsproblemen führen. Durch Migration, vor allem aus Lateinamerika, ist die Krankheit in Länder wie die Schweiz gelangt, was die Notwendigkeit einer starken gesundheitlichen Reaktion betont.
Das Schweizerische Tropen- und Public Health-Institut hat gemeinsam mit der Weltgesundheitsorganisation einen bedeutenden Bericht im Swiss Medical Weekly veröffentlicht. Dieser Bericht hebt mehrere wesentliche Bereiche hervor, die Aufmerksamkeit erfordern.
Einbindung des Chagas-Screenings in die vorgeburtliche und kinderärztliche Versorgung, Sensibilisierungsprogramme für medizinisches Personal, Entwicklung landesweiter Screening-Initiativen und Überwindung von Zugangsbarrieren zur Gesundheitsversorgung für undokumentierte Migranten.
Ein Hauptproblem ist, dass viele Menschen die Krankheit nicht kennen, was dazu führt, dass sie oft nicht diagnostiziert wird, insbesondere in Regionen, in denen Chagas nicht verbreitet ist. Dadurch leben viele Menschen jahrelang mit der Krankheit, ohne es zu wissen, und leiden später an schweren Herz- und Verdauungsproblemen. Das Swiss Chagas Network, das von dem Forscherteam ins Leben gerufen wurde, hat sich zum Ziel gesetzt, diese Herausforderungen zu bewältigen, indem es Maßnahmen zur Eindämmung der Krankheit koordiniert und die bereits Erkrankten behandelt.
Die Weltgesundheitsorganisation stuft Chagas als vernachlässigte Tropenkrankheit ein, was darauf hinweist, dass sie weltweit mehr Aufmerksamkeit benötigt. Die Strategie der Schweiz könnte ein Vorbild für andere Länder sein, die mit ähnlichen Gesundheitsproblemen konfrontiert sind. Durch ein besonderes Augenmerk auf die Untersuchung lateinamerikanischer Migrantinnen und ihrer Kinder strebt die Schweiz an, die WHO-Ziele zur Kontrolle und Eliminierung von Chagas bis 2030 zu erreichen.
Schweizerisches TPH: Im Kampf gegen Chagas-Krankheit
Das Schweizerische Tropen- und Public Health-Institut spielt eine entscheidende Rolle im Kampf gegen die Chagas-Krankheit. Es arbeitet an der Entwicklung neuer Medikamente sowie an Programmen zur Behandlung und Kontrolle der Krankheit. Zudem ist das Institut unerlässlich für das Verständnis der Übertragungswege und die Entwicklung von Diagnosemethoden. Die Zusammenarbeit mit schweizerischen Universitäten und Gesundheitsorganisationen unterstreicht die umfassenden Anstrengungen, die zur Bekämpfung der Krankheit erforderlich sind.
Länder, die normalerweise nicht von tropischen Krankheiten betroffen sind, können diese Gesundheitsprobleme wirksam angehen, indem sie gezielte Forschung betreiben, spezifische Gesundheitspolitiken umsetzen und global zusammenarbeiten. Die Schweiz befasst sich mit diesen Herausforderungen, um ihre Bevölkerung zu schützen und gleichzeitig die globale Gesundheitssicherheit zu stärken.
Die Studie wird hier veröffentlicht:
http://dx.doi.org/10.57187/s.3719und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet
Vincent Chollet, Elise Rapp, Mar Velarde-Rodriguez, Marina Gold, Pascal Mäser, Jan Fehr, Nora Monnier, Yves Jackson, Pedro Albajar-Viñas, Pablo M. De Salazar. Chagas disease in Switzerland: current situation, challenges and opportunities. Swiss Medical Weekly, 2024; 154 (12): 3719 DOI: 10.57187/s.3719Diesen Artikel teilen