Neue Studie: Wetter und Standort beeinflussen Krankenhauseinweisungen aufgrund wasserbedingter Krankheiten in den USA

Lesezeit: 2 Minuten
Durch Hans Meier
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Krankenhaus umgeben von Sturmwolken und Wassertropfen.

BerlinVictoria Lynch und Jeffrey Shaman von der Columbia University analysierten über einen Zeitraum von 12 Jahren Daten aus mehr als 500 Krankenhäusern in 25 US-Bundesstaaten. Ihre Untersuchung zeigt, dass Wetter, Standort und Gemeinschaftsstruktur die Hospitalisierungsrate für wasserbedingte Infektionskrankheiten beeinflussen. Diese Krankheiten, verursacht durch Bakterien, Parasiten und Viren, betreffen jährlich über 7 Millionen Menschen in den Vereinigten Staaten. Zur Datenerhebung nutzte die Studie die National Inpatient Sample (NIS) aus dem Healthcare Cost and Utilization Project (HCUP) sowie Wetterdaten von NASA und NOAA.

Hauptbefunde:

  • Biofilmbildende Bakterien sind für fast 81% der Krankenhausaufenthalte verantwortlich, wobei 66% davon auf Atemwegsinfektionen durch Pseudomonas entfallen.
  • In Gebieten mit Grundwassernutzung gibt es höhere Raten an hospitalisierten Patienten mit Biofilm-bildenden oder enterischen Bakterien.
  • Niederschläge und Wasserabfluss stehen in Zusammenhang mit vermehrten Krankenhauseinweisungen aufgrund enterischer bakterieller und parasitärer Infektionen, insbesondere im Mittleren Westen.
  • Krankenhausaufenthalte wegen Legionärskrankheit nehmen mit zunehmender Bodenfeuchtigkeit zu und treten häufiger in städtischen Gebieten auf.

Forschung zeigt, dass bestimmte Gebiete und Bedingungen eher bestimmte Krankheitserreger aufweisen. In Regionen mit Grundwasser gab es häufiger Krankenhausbesuche wegen Mageninfektionen, wahrscheinlich weil Grundwasser leichter kontaminiert werden kann. Im Gegensatz dazu hatten Gegenden mit Oberflächenwasser nicht den gleichen Anstieg an Infektionen, was auf eine bessere Wasserfiltration und -aufbereitung oder Unterschiede in der Überlebensfähigkeit von Krankheitserregern zurückzuführen sein könnte.

Die Häufigkeit der Legionärskrankheit ist in Städten aufgrund hoher Bodenfeuchtigkeit gestiegen. Das deutet darauf hin, dass veraltete oder schlechte städtische Infrastruktur die Ausbreitung der Bakterien begünstigen könnte. Daher sind gezielte Gesundheitspläne für Städte notwendig.

Starkregen steht in enger Verbindung mit parasitären Infektionen, insbesondere Cryptosporidium. Dies deutet darauf hin, dass heftige Regenfälle Wasseraufbereitungssysteme überlasten können, wodurch das Risiko von wasserbasierten Krankheiten steigt. Der Klimawandel sagt häufigere und intensivere Wetterereignisse voraus, was Bedenken hinsichtlich der Belastbarkeit der aktuellen Wasserinfrastruktur aufkommen lässt. Dies betont die Notwendigkeit einer besseren Notfallvorbereitung.

Die Studie berücksichtigte keine detaillierten Wasserqualitätsdaten oder Informationen aus dem Südosten. Daher könnten die Empfehlungen durch umfangreichere Daten verbessert werden, was möglicherweise die Strategien im Bereich der öffentlichen Gesundheit in diesen Regionen ändern würde.

Lynch und Shaman zeigen in ihrer Forschung die Wichtigkeit gezielter Maßnahmen im öffentlichen Gesundheitswesen auf. Ein besseres Verständnis der Eigenschaften verschiedener Krankheitserreger in unterschiedlichen Kontexten ermöglicht die Entwicklung lokaler und spezifischer Gesundheitsstrategien. Ihre Studie betont auch die erheblichen Auswirkungen von Umweltfaktoren auf die öffentliche Gesundheit, besonders angesichts zunehmend extremer Wetterereignisse.

Die Studie wird hier veröffentlicht:

http://dx.doi.org/10.1371/journal.pwat.0000206

und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet

Victoria D. Lynch, Jeffrey Shaman. Hydrometeorology and geography affect hospitalizations for waterborne infectious diseases in the United States: A retrospective analysis. PLOS Water, 2024; 3 (8): e0000206 DOI: 10.1371/journal.pwat.0000206
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