Neue Methode: Risiko von Nervenschäden bei Brustkrebsbehandlung vorhersagen

Lesezeit: 2 Minuten
Durch Kathy Schmidt
- in
DNA-Helix mit integrierten Brustkrebs-Grafiken.

BerlinWissenschaftler der Universität Linköping in Schweden haben ein neues Werkzeug entwickelt, das die Behandlung von Brustkrebs verbessern soll. Dieses Werkzeug kann das Risiko von Nervenschäden bei Frauen voraussagen, die mit dem häufig eingesetzten Chemotherapeutikum Taxanen behandelt werden. Viele Frauen, die mit Taxanen behandelt werden, leiden an Nebenwirkungen wie peripherer Neuropathie, die das Nervensystem beeinträchtigt. Die Symptome dieser Erkrankung können über Jahre hinweg anhalten und die Lebensqualität erheblich mindern.

Eine Behandlung mit Taxanen führt häufig zu Nebenwirkungen wie Haarausfall, Übelkeit, Erschöpfung und Veränderungen der Nagelfarbe oder -struktur.

  • Krämpfe in den Füßen
  • Probleme beim Öffnen eines Glases
  • Taubheitsgefühl in den Füßen
  • Kribbeln in den Füßen
  • Schwierigkeiten beim Treppensteigen

Professor Henrik Gréen und sein Team nutzten maschinelles Lernen, um Vorhersagen auf Basis genetischer Daten von Patienten zu treffen. Sie untersuchten die Gene von 337 Patienten, die entweder mit Docetaxel oder Paclitaxel - den zwei häufigsten Taxan-Medikamenten - behandelt wurden. Die Patienten berichteten von Symptomen wie Taubheitsgefühlen und Kribbeln, wodurch die Forscher Modelle erstellen konnten, die genetische Merkmale mit diesen Nebenwirkungen verknüpfen.

Das Forschungsteam nutzte zwei Drittel der Daten, um ihre Modelle zu trainieren, und das verbleibende Drittel, um sie zu testen. Die Modelle konnten Patienten mit hohem Risiko für fortschreitende Nervenschäden identifizieren. Dies ist das erste Mal, dass ein Prognosemodell für durch Taxane verursachte Nervenschäden entwickelt wurde.

Das neue Prognose-Tool adressiert ein bedeutsames Problem: Viele Überlebende von Brustkrebs leiden langfristig unter den Nebenwirkungen ihrer Behandlungen. Obwohl Krebstherapien mittlerweile sehr wirksam sind, richtet sich der Fokus zunehmend darauf, die Komplikationen nach der Behandlung zu verringern.

Die Forscher räumten ein, dass es einige Probleme mit der Studie gab. Drei von fünf Symptomen konnten nicht genau modelliert werden. Diese Symptome, wie zum Beispiel Schwierigkeiten beim Öffnen von Dosen, beinhalten komplizierte Nerveninteraktionen und sind daher schwerer vorherzusagen.

Dieses Werkzeug zeigt vielversprechende Ansätze, doch es bedarf weiterer Untersuchungen, um die Wirksamkeit außerhalb Schwedens zu bestätigen. Die Studie wurde von schwedischen Gesundheitsorganisationen finanziert, darunter die Schwedische Krebsgesellschaft und der Medizinische Forschungsrat Südostschweden (FORSS).

Diese Forschung kann die Behandlung von Brustkrebs erheblich verbessern. Indem das Risiko von Nervenschäden vorhergesagt wird, können Ärzte die Therapien anpassen, um Nebenwirkungen zu minimieren. Dieses Werkzeug könnte regelmäßig im Gesundheitswesen eingesetzt werden und vielen Brustkrebsüberlebenden helfen.

Die Studie wird hier veröffentlicht:

http://dx.doi.org/10.1038/s41698-024-00594-x

und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet

Kristina Engvall, Hanna Uvdal, Niclas Björn, Elisabeth Åvall-Lundqvist, Henrik Gréen. Prediction models of persistent taxane-induced peripheral neuropathy among breast cancer survivors using whole-exome sequencing. npj Precision Oncology, 2024; 8 (1) DOI: 10.1038/s41698-024-00594-x
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