Neue Studie: Methan-Emissionen steigen schneller als je zuvor – ernsthafte Klimafolgen drohen

Lesezeit: 2 Minuten
Durch Kathy Schmidt
- in
Methanemissionen aus Industrieanlagen und Viehhaltung.

BerlinAktuelle Forschung des Global Carbon Project zeigt, dass die globalen Methanemissionen in den letzten fünf Jahren rapide gestiegen sind. Trotz der Zusage von über 150 Ländern, die Methanemissionen in diesem Jahrzehnt um 30% zu reduzieren, ist die Menge dieses mächtigen Treibhausgases in der Atmosphäre nun mehr als 2,6-mal höher als vor der industriellen Revolution. Dieser Anstieg könnte die Welt bis zum Ende des Jahrhunderts auf eine globale Erwärmung von über drei Grad Celsius zusteuern lassen.

Methan bleibt zwar nicht so lange in der Atmosphäre wie Kohlendioxid, ist dafür aber wesentlich effektiver beim Einfangen von Wärme. Innerhalb der ersten 20 Jahre nach Freisetzung erwärmt es die Atmosphäre fast 90-mal stärker als Kohlendioxid. Daher ist es wichtig, die Methanemissionen schnell zu reduzieren, um den Klimawandel zu bekämpfen. Trotz bestehender Maßnahmen nehmen die durch menschliche Aktivitäten verursachten Methanwerte weiterhin zu. Hauptsächlich umfassen diese Aktivitäten:

  • Kohleabbau
  • Öl- und Gasförderung
  • Rinder- und Schafzucht
  • Zersetzung von Bioabfällen auf Deponien

Die Europäische Union und möglicherweise Australien sind die einzigen Regionen, die in den letzten zwanzig Jahren ihre Methanemissionen reduziert haben. Gleichzeitig verzeichnen Länder wie China und die südostasiatischen Gebiete erhebliche Zuwächse. Diese Unterschiede betonen die Dringlichkeit von schnellen und regional angepassten Maßnahmen zur Emissionsminderung.

Die COVID-19-Pandemie hatte unterschiedliche Auswirkungen auf den Methangehalt. Durch die Lockdowns sanken die Stickoxid-Emissionen, die normalerweise beim Abbau von Methan helfen. Dies führte jedoch 2020 zu einer Anhäufung von 42 Millionen Tonnen Methan. Es ist wesentlich, das Zusammenspiel verschiedener Gase zu verstehen, um zukünftige Klimapolitiken zu gestalten.

Neue Forschungsergebnisse zeigen, dass einige Methanquellen nicht so natürlich sind, wie bisher angenommen. Zuvor wurden Emissionen aus Feuchtgebieten, Seen, Teichen und Flüssen als "natürlich" eingestuft. Die neue Studie zeigt jedoch, dass etwa ein Drittel dieser Emissionen auf menschliche Aktivitäten wie Stauseen, Düngemittelabfluss und Abwasser zurückzuführen ist. Dies verändert unser Verständnis von Methanemissionen und fordert die Politik auf, diese Quellen in ihre Pläne zur Reduzierung von Methan einzubeziehen.

Methanemissionen haben schwerwiegende Folgen. Die Welt spürt bereits die Auswirkungen eines Temperaturanstiegs von 1,5 °C im Durchschnitt, was zu extremeren Wetterbedingungen und häufigeren Hitzewellen führt. Es ist entscheidend, global und schnell zu handeln. Lösungen müssen über bessere Abfallwirtschaft und Veränderungen in der Landwirtschaft hinausgehen. Wir benötigen neue Technologien zur Erfassung und Nutzung von Methan sowie strengere Vorschriften für die Gewinnung und Nutzung fossiler Brennstoffe.

Die Studie wird hier veröffentlicht:

http://dx.doi.org/10.1088/1748-9326/ad6463

und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet

R B Jackson, M Saunois, A Martinez, J G Canadell, X Yu, M Li, B Poulter, P A Raymond, P Regnier, P Ciais, S J Davis, P K Patra. Human activities now fuel two-thirds of global methane emissions. Environmental Research Letters, 2024; 19 (10): 101002 DOI: 10.1088/1748-9326/ad6463
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