Neuer Ansatz zur Analyse der Genaktivität im lebenden menschlichen Gehirn entwickelt
BerlinForscher bei FutureNeuro und der RCSI University of Medicine and Health Sciences in Dublin haben zusammen mit internationalen Teams eine neue Methode entwickelt, um die Genaktivität im lebenden menschlichen Gehirn besser zu verstehen. Dieses bedeutende Verfahren ermöglicht es, neurologische Erkrankungen wie Epilepsie mit nicht-invasiven Techniken zu untersuchen und könnte die Behandlungsmethoden erheblich verbessern.
Diese neuartige Methode umfasst:
- Die Analyse von RNA und DNA, die mithilfe von Elektroden im Gehirn gesammelt wurden.
- Das Verknüpfen dieser molekularen Spuren mit elektrischen Aufzeichnungen aus dem Gehirn.
- Das Erstellen eines „Schnappschusses“ der Genaktivität im lebenden Gehirn.
Elektroden, die bei der Erkennung von Anfallsaktivitäten bei Epilepsiepatienten eingesetzt werden, finden nun weitere Anwendungen. Sie ermöglichen es Forschern, bestimmte Gehirnaktivitäten mit der Genexpression zu verknüpfen. Durch die Kombination von molekularen Informationen und elektrischen Aufzeichnungen gewinnen Wissenschaftler ein tieferes Verständnis der Anfallsnetzwerke. Das Ziel dieser Technik ist es, die Bereiche, die bei Anfällen eine Rolle spielen, präziser zu kartieren und so die Erfolgsaussichten von Epilepsieoperationen zu verbessern.
Epilepsie betrifft viele Menschen weltweit, und nicht alle können ihre Anfälle allein mit Medikamenten kontrollieren. Für diese Betroffenen kann eine Operation die beste Option sein. Der Erfolg der Operation hängt entscheidend davon ab, die Hirnregionen, die die Anfälle verursachen, präzise zu identifizieren. Diese neue Methode könnte den Identifikationsprozess verbessern und bessere Ergebnisse liefern.
Die Ergebnisse dieser Forschung sind nicht nur für Epilepsie von Bedeutung. Sie ermöglichen uns ein besseres Verständnis der Genaktivität im Gehirn, was auch für das Studium anderer Erkrankungen wie Alzheimer, Parkinson und Schizophrenie nützlich sein kann. Diese Methode könnte auf grundlegender Ebene mehr Aufschluss über diese Krankheiten geben und zu besseren Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten führen.
Unverzichtbare Zusammenarbeit in der Hirnforschung
Die Untersuchung unterstreicht die Wichtigkeit der internationalen Zusammenarbeit zur Förderung der Hirnforschung. Einrichtungen wie das Beaumont Hospital, die Blackrock Clinic und die Queen's University Belfast haben ihr Wissen mit globalen Partnern wie der Universität Süd-Dänemark und dem Danish Institute for Advanced Study gebündelt, um die Vorteile der Teamarbeit zu betonen.
Das Nord-Süd-Forschungsprogramm der Higher Education Authority (HEA) und FutureNeuro haben die Finanzierung für diese bedeutende Forschungsarbeit bereitgestellt. Diese Forschung stellt einen wesentlichen Fortschritt in der Neurowissenschaft dar und könnte zu einer verbesserten Diagnose und Behandlung von Menschen mit neurologischen Störungen führen.
Die Studie wird hier veröffentlicht:
http://dx.doi.org/10.1172/jci.insight.184518und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet
Anuj Kumar Dwivedi, Arun Mahesh, Albert Sanfeliu, Julian Larkin, Rebecca A. Siwicki, Kieron J. Sweeney, Donncha F. O'Brien, Peter Widdess-Walsh, Simone Picelli, David C. Henshall, Vijay K. Tiwari. High-resolution multimodal profiling of human epileptic brain activity via explanted depth electrodes. JCI Insight, 2024; DOI: 10.1172/jci.insight.184518Diesen Artikel teilen