Neue Studie: Führt Doomscrolling zu einer existenziellen Krise?

BerlinWissenschaftler der Flinders University haben erstmals untersucht, wie sich der Konsum negativer Nachrichten in sozialen Medien auf unsere Sichtweise auf das Leben und andere Menschen auswirkt. Der Begriff "Doomscrolling" beschreibt das ständige Durchstöbern von schlechten und verstörenden Nachrichten im Internet. Diese Gewohnheit kann süchtig machen und der psychischen Gesundheit schaden.

Wissenschaftler der Fakultät für Erziehungswissenschaften, Psychologie und Sozialarbeit befragten 800 Universitätsstudierende aus Iran und den USA, um herauszufinden, wie sich negative Nachrichten in sozialen Medien auf ihre Lebensgedanken und -gefühle auswirken. Die Studierenden wurden zu ihren Gewohnheiten beim Lesen schlechter Nachrichten, ihrer existenziellen Angst, ihren Überzeugungen über die Gerechtigkeit der Welt und ihrem allgemeinen Gefühl gegenüber der Menschheit befragt.

Wichtige Erkenntnisse der Studie:

• Doomscrolling ist sowohl bei iranischen als auch amerikanischen Studierenden mit existenzieller Angst verbunden.
• Bei iranischen Studierenden ist es ein bedeutender Prädiktor für Menschenfeindlichkeit.
• Ständige Konfrontation mit negativen Nachrichten bedroht das Vertrauen in die eigene Sterblichkeit und die Kontrolle über das Leben.
• Der Konsum negativer Nachrichten beeinflusst die Ansichten über die Menschheit und die Welt.

Reza Shabahang, der Hauptautor, betont, dass das Durchscrollen von schlechten Nachrichten uns gestresst, ängstlich und hoffnungslos fühlen lassen kann. Es kann auch unser Lebensziel infrage stellen. Das Ansehen verstörender Nachrichten kann psychologische Effekte hervorrufen, die denen des direkten Erlebens ähneln. Symptome wie Angst und Hoffnungslosigkeit, ähnlich denen einer PTBS, wurden beobachtet.

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Neue Studien zeigen, dass wir unser Verhalten im Internet überdenken sollten. Die Nutzung sozialer Medien beeinflusst unsere mentale Gesundheit stark. Zu viel Zeit auf diesen Plattformen kann zu negativen Gedanken über Menschen und die Welt führen. Shabahang empfiehlt regelmäßige Pausen von sozialen Medien. Es ist wichtig, sich bewusst zu machen, wie viel Zeit wir dort verbringen und welche Auswirkungen die Inhalte auf unsere Gefühle haben.

Es ist faszinierend, wie unterschiedlich Doomscrolling in verschiedenen Kulturen wirkt. In der iranischen Gruppe führte es beispielsweise zu mehr Misstrauen und Abneigung gegenüber anderen als in der amerikanischen Gruppe. Könnte der Unterschied darin liegen, wie Menschen in kollektivistischen versus individualistischen Gesellschaften mit schlechten Nachrichten umgehen? Diese Fragestellungen bedürfen weiterer Forschung.

Die Untersuchung hebt hervor, dass das Reduzieren von negativem Scrollen für das mentale Wohlbefinden entscheidend ist. Hier sind einige umsetzbare Tipps:

• Beobachten Sie Ihre auf sozialen Medien verbrachte Zeit.
• Vermeiden Sie übermäßigen Konsum negativer Nachrichten.
• Machen Sie regelmäßige digitale Pausen.
• Nehmen Sie an positiven und aufbauenden Aktivitäten im Internet teil.

Indem du bewusster mit deiner Online-Aktivität umgehst und kleine Anpassungen vornimmst, kannst du dein Wohlbefinden steigern. Diese Studie legt nahe, dass du deine Nutzung von sozialen Medien überdenken solltest, um deine emotionale Gesundheit zu schützen.