Iris: Der virtuelle Tutor, der individuelle Unterstützung für tausende Informatikstudenten bietet
BerlinEinführungsvorlesungen in Informatik haben oft über 1000 Studierende. Forschende der Technischen Universität München (TUM) haben eine Methode entwickelt, um diesen Studierenden individuell zu helfen. Die 2016 von Professor Stephan Krusche und seinem Software-Engineering-Team gestartete Artemis-Lernplattform tut mehr als nur Aufgaben zu verteilen. Sie gibt sofortiges Feedback zu Fehlern oder Missverständnissen.
Im Oktober letzten Jahres hat das Team eine neue Funktion namens Iris zu Artemis hinzugefügt. Iris ist ein Chatbot, der auf dem GPT-Sprachmodell von OpenAI basiert. Er unterstützt Informatikstudenten bei ihren Programmieraufgaben, indem er personalisierte Hilfe bietet. Anstatt direkte Antworten zu geben, liefert Iris Hinweise und stellt führende Fragen. Dieser Ansatz fördert das eigenständige Denken der Studierenden.
Eine Studie von TUM-Forschern untersucht den Einfluss von Iris. Hierfür befragten sie über 200 Studierende aus drei Einsteigerkursen in Informatik. Die Fragen waren darauf ausgerichtet, Folgendes zu bewerten:
- Die Wirksamkeit von Iris' Unterstützung
- Das Komfortgefühl der Schüler beim Stellen von Fragen an den Chatbot im Vergleich zu einem menschlichen Tutor
- Das Vertrauen der Schüler in Iris
Studenten äußerten positive Rückmeldungen. Sie schätzen die Unterstützung durch Iris, benötigen jedoch weiterhin menschliche Tutoren. Sie fühlen sich sicher und vertrauen darauf, dass ihre Gespräche mit Iris privat bleiben. Dies ist besonders hilfreich in großen Klassen, in denen einige Schüler zu schüchtern sind, um vor allen Fragen zu stellen.
Studierende nutzen oft Iris, um sich auf Prüfungen vorzubereiten. Doch fühlen sie sich sicher, Prüfungsaufgaben auch ohne diese Hilfe zu lösen. Dies zeigt, dass Iris ihnen beim Lernen hilft und ihre Selbstständigkeit fördert.
Ich bin der Meinung, dass Iris mehr ist als nur ein Werkzeug; es markiert eine bedeutende Veränderung in der Bildungstechnologie. Es unterstützt Studenten dabei, eigenständig zu denken, anstatt ihnen direkte Antworten zu liefern, was gut zu den heutigen Lehrmethoden passt. Diese Kombination aus KI-Unterstützung und menschlicher Interaktion könnte das traditionelle Lernen erheblich verbessern.
Das Team der TUM plant, Iris weiterzuentwickeln und in anderen Fachbereichen einzusetzen. Der Erfolg im Bereich der Informatik zeigt, dass es das Lernen in verschiedenen Studienfächern revolutionieren könnte.
Durch den Einsatz von KI-Tutoren wie Iris können Universitäten auch in großen Klassen personalisierte Unterstützung bieten. Dieses Konzept fördert eine gerechtere Bildung, indem jeder Student die benötigte Aufmerksamkeit erhält. Die ersten Erfolge von Iris lassen vermuten, dass sie ein gängiges Mittel an Schulen wird, das das Lernen der Schüler erheblich verbessert.
Wenn sich Schüler*innen sicher und wohl beim Einsatz von Iris fühlen, zeigt das, dass pädagogische Hilfsmittel zunehmend inklusiver und unterstützender werden. Durch den Einsatz ähnlicher Technologien an mehr Schulen könnten sich Lehr- und Lernmethoden erheblich verbessern.
Die Studie wird hier veröffentlicht:
http://dx.doi.org/10.1145/3649217.3653543und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet
Patrick Bassner, Eduard Frankford, Stephan Krusche. Iris: An AI-Driven Virtual Tutor for Computer Science Education. ITiCSE 2024: Proceedings of the 2024 on Innovation and Technology in Computer Science Education V. 1, July 2024; 394-400 DOI: 10.1145/3649217.3653543Diesen Artikel teilen