Harris vs. Trump: zwei verschiedene Wege der KI-Politik
BerlinPräsident Joe Biden unterzeichnete letztes Jahr eine Verordnung zu künstlicher Intelligenz. Kurz darauf stellte Vizepräsidentin Kamala Harris diese Verordnung auf einer internationalen AI-Konferenz vor. Sie betonte die dringende Notwendigkeit, aktuelle AI-Probleme anzugehen, ohne den Fortschritt neuer Ideen zu bremsen. Dabei nannte sie unter anderem fehlerhafte Algorithmen im Gesundheitswesen und den Missbrauch manipulierter Bilder zu schädlichen Zwecken. Jetzt kandidiert Harris für die Präsidentschaft, während Ex-Präsident Donald Trump angekündigt hat, die AI-Verordnung im Falle seiner Wiederwahl aufzuheben.
Der Senator aus Ohio, JD Vance, der gemeinsam mit Trump antritt, hat seine eigenen Ansichten zu KI. Diese Meinungen werden von führenden Tech-Experten aus dem Silicon Valley beeinflusst, die minimale Regulierung von KI befürworten. Möglicherweise ist dies die erste Präsidentschaftswahl, in der die KI-Politik ein wichtiges Thema ist.
Es gibt wesentliche Unterschiede in der Gestaltung und Entwicklung von KI.
- Harris: Konzentriert sich auf gegenwärtige und unmittelbare Risiken der KI.
- Trump: Plädiert für weniger Regulierung zur Förderung von Innovation.
- Vance: Befürchtet, dass Überregulierung den großen Technologieunternehmen zugutekommt.
Trumps Plan: Stop der Biden-Order und Fokus auf AI-Entwicklung
Trumps Plattform verspricht, Bidens Exekutivorder aufzuheben, weil sie seiner Meinung nach den Fortschritt der KI behindert und "radikale linke Ideen" fördert. Sein Schwerpunkt liegt auf freier Meinungsäußerung und menschlichem Wohlbefinden. Während seiner Präsidentschaft unterzeichnete Trump 2019 einen Erlass, der KI-Forschung und -Entwicklung zur Priorität machte, allerdings schenkte er dem Thema wenig Beachtung. Mit der Zeit erkannte er, dass KI zu Arbeitsplatzverlusten führen könnte und dass die Bundesregierung Maßnahmen ergreifen muss.
Harris kannte sich schon gut im Silicon Valley aus, bevor sie Vizepräsidentin wurde. Sie arbeitete in der San Francisco Bay Area und war kalifornische Generalstaatsanwältin. In dieser Rolle lernte sie viele Führungskräfte der Tech-Branche kennen. Harris und Biden möchten die Entwicklung neuer Technologien fördern und gleichzeitig die Sicherheit der Menschen gewährleisten. Beim Global Summit on AI Safety in London erklärte Harris: „Wir können die Menschen schützen und gleichzeitig neue technologische Ideen unterstützen.“
Trumps Mitstreiter JD Vance sieht die Sache anders. Bei einer Senatsanhörung äußerte Vance die Sorge, dass Regulierungen zu schnell zu streng werden könnten. Namhafte Risikokapitalgeber Marc Andreessen und Ben Horowitz unterstützen Trumps Position. Andreessen kritisierte Bidens Anordnung, Hochrisiko-AI-Systeme genauer unter die Lupe zu nehmen. Er befürchtet, dass strenge Vorschriften den Fortschritt der KI verlangsamen und die USA im Vergleich zu anderen Ländern ins Hintertreffen geraten könnten.
Trump sprach über den Bedarf an mehr Strom für den Fortschritt der KI. In seiner 92-minütigen Rede auf dem Republikanischen Nationalkonvent erwähnte er KI jedoch nur kurz.
Die KI-Politiken unter Trump und Biden sind sich darin einig, die Vorteile der KI zu nutzen und gleichzeitig ihre Risiken zu managen. Doch unterscheiden sie sich in der Art und Weise, wie sie Vorschriften gestalten und Innovationen fördern. Die Debatte über KI-Politik setzt sich fort und spiegelt die unterschiedlichen Meinungen in der Technologiebranche sowie nationale Prioritäten wider.
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