Vorbildlich: Hawaii beschleunigt Lehrerausbildung durch neues Praxis-Programm
BerlinHawaii geht gegen den Lehrkräftemangel mit einem neuen Ausbildungsprogramm vor. Dieses Programm ermöglicht es, Lehrzertifikate zu erwerben, während man in Vollzeit im Klassenzimmer arbeitet. Der Bundesstaat erhielt kürzlich fast 5 Millionen Dollar vom US-Arbeitsministerium, um das Programm zu starten.
Wichtige Höhepunkte:
- Berufsbegleitender Erwerb von Qualifikationen im Schulbereich
- Finanzielle Unterstützung für Ausbildung zur Lehrerlizenz
- Mögliche Bewerber sind aktuelle Bildungsassistenten und Anwohner
- Gezielt auf Verbesserung der Lehrergewinnung und -bindung
Hawaii bietet über 100 Ausbildungsprogramme in verschiedenen Bereichen an, jetzt auch für Grund- und weiterführende Schullehrer. Dieses neue Programm ermöglicht den Teilnehmern viel praktische Erfahrung im Klassenzimmer sowie fortlaufende Betreuung. Felicia Villalobos, die Geschäftsführerin des Hawaii Lehrer-Qualitätsausschusses, entwickelt das Programm. Sie ist überzeugt, dass es finanzielle und berufliche Unterstützung bietet, um zukünftigen Lehrern zu helfen, Herausforderungen zu überwinden.
Lehrerstellen in Hawaii sind von 721 im Jahr 2022 auf fast 300 im September 2023 gesunken. Dennoch besteht weiterhin ein großer Bedarf an ausgebildeten Lehrkräften, insbesondere im Bereich Sonderpädagogik, hawaiianischer Sprachimmersion sowie Berufs- und Technische Bildung. Der Staat hat kürzlich Lehrer aus den Philippinen eingestellt, doch diese können oft nicht länger als fünf Jahre bleiben.
Stephen Schatz, der die Hawaii P-20 Partnerschaften für Bildung leitet, hofft, dass das Lehrlingsprogramm mehr lokale Lehrkräfte anzieht. Es könnte eine gute Gelegenheit für derzeitige pädagogische Assistenten sein, die in ihrer Karriere vorankommen möchten. Schatz erklärte, die Teilnehmer könnten weiter arbeiten, während sie die Qualifikation für Vollzeitlehrkräfte erwerben.
Lehrerbildungsprogramme verlangen zunehmend ein Semestern unbezahltes Praktikum im Unterricht. Nathan Murata, Dekan des College of Education der Universität von Hawaii Manoa, betont jedoch, dass dies oft nicht ausreichend ist. Der neue Ansatz sieht eine zweijährige Lehrzeit vor, in der Unterrichtserfahrungen mit vorgeschriebenen Kursen kombiniert werden.
Villalobos möchte vielfältige Wege schaffen, damit Menschen unabhängig von ihrer Bildung oder Erfahrung Lizenzen erhalten können. Außerdem hofft sie, dass das Programm die Kosten für Kurse und Schulungen übernimmt. Ein Bundeszuschuss soll für drei Jahre verwendet werden, um das Ausbildungsprogramm auszubauen, jedoch wird zusätzliches staatliches Geld benötigt, um es fortzuführen. Anfang des Jahres scheiterte ein Gesetz zur Unterstützung des Programms im Senat. Abgeordnete Amy Perruso, die das Gesetz eingebracht hatte, erklärte, dass das Programm im ersten Jahr fast 300.000 Dollar für Verwaltungsaufgaben und Mentorenzahlungen benötige. Idealerweise sollten Bundesmittel die Gehälter der Auszubildenden decken.
Lehrlingsprogramme für Lehrer gibt es schon seit einiger Zeit. Etwa 20 Bundesstaaten bieten sie bereits an. Diese Programme helfen, neue Lehrkräfte zu gewinnen und zu halten, da sie finanzielle Unterstützung und praktische Erfahrung bieten.
Diese Initiative ist ein positiver Schritt für Hawaii. Herkömmliche Ausbildungsprogramme für Lehrer bereiten oft nicht ausreichend vor und sind zudem kostspielig. Das Ausbildungsmodell bietet praktische Erfahrung und finanzielle Unterstützung. Es eröffnet auch unterschiedliche Wege, eine Lehrerlizenz zu erwerben. Bei richtiger Umsetzung könnte dieses Programm als Vorbild für andere Bundesstaaten mit ähnlichen Problemen dienen. Die Möglichkeit, während des Lernens Geld zu verdienen, macht das Programm besonders attraktiv für Schulmitarbeiter, die ihre Fähigkeiten erweitern möchten.
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