Titans Seen könnten durch Wellen geformt sein

Lesezeit: 2 Minuten
Durch Hans Meier
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Die Seen des Titans mit Wellen, die felsige Ufer erodieren.

BerlinTitan ist der größte Mond des Saturn. Er besitzt Flüsse, Seen und Meere aus flüssigem Methan und Ethan. Einige seiner Seen sind so groß wie die Großen Seen der Erde. Die Existenz dieser Seen wurde 2007 durch die NASA-Raumsonde Cassini nachgewiesen. Wissenschaftler untersuchen diese Bilder, um mehr über Titan zu erfahren.

Geologen des MIT glauben, dass es auf den Meeren des Titan Wellen geben könnte. Frühere Aufnahmen von Titans Oberfläche haben gemischte Hinweise auf Wellenaktivität gezeigt. Das MIT-Team nutzte eine neue Methode: Sie untersuchten zuerst die Erosion auf der Erde und wendeten die gewonnenen Erkenntnisse dann auf Titan an. Sie kamen zu dem Schluss, dass Wellen die wahrscheinlichste Ursache für die Erosion der Küstenlinien des Titan sind.

Wesentliche Erkenntnisse aus ihrer Untersuchung sind:

  • Modellierung der Wellenerosion auf der Erde
  • Diese Modelle auf die Meere des Titan angewendet
  • Wellen als wahrscheinlichste Ursache der Erosion identifiziert

Taylor Perron vom MIT leitete eine Studie und erklärte, dass Wellen die Küstenlinien von Titan abtragen könnten. Um diese Wellen zu sehen, müssen wir direkt auf Titan schauen. Wenn wir die Meere von Titan beobachten, könnten wir Wellen aus flüssigem Methan und Ethan sehen, die die Küsten des Mondes erodieren könnten.

Die Ergebnisse der Studie werden in Science Advances veröffentlicht. Die Autoren sind Rose Palermo, Jason Soderblom, Sam Birch, Andrew Ashton und Alexander Hayes. Es gab Unsicherheit darüber, ob es auf Titan Wellen gibt. Einige Bilder der Cassini-Sonde zeigten sehr glatte Meere, während andere eine gewisse Rauheit darstellten, jedoch keine Wellen bestätigten. Das Verständnis, ob es auf Titan Wellen gibt, kann uns helfen, mehr über dessen Klima und Windstärke zu erfahren.

Das Team untersuchte die Küstenformen auf Anzeichen von Erosion. Titans Meere entstanden wahrscheinlich durch das Ansteigen des Flüssigkeitsniveaus, das Flusstäler überflutete. Sie überprüften dabei drei verschiedene Szenarien: keine Küstenerosion, Erosion durch Wellen und Erosion entweder durch auflösende Materialien oder durch allmähliche Abnutzung der Küste.

Um die durch Wellen verursachte Erosion zu untersuchen, verwendeten die Forscher eine Messgröße namens "Fetch", die die Strecke bezeichnet, die der Wind über das Wasser zurücklegt, um Wellen zu erzeugen. Sie testeten verschiedene Küstenformen mit diesem Erosionsprozess und stellten fest, dass dieser die Küsten schmaler und unregelmäßiger machte, besonders in Bereichen, in denen Flüsse überflutet waren.

Das Team untersuchte Seen auf der Erde und entdeckte, dass Seen, die durch Wellen geformt wurden, ähnliche Formen wie diejenigen aufwiesen, die durch gleichmäßige Erosion entstanden sind. Ihre Modelle zeigten deutliche Unterschiede in den Küstenlinien, je nachdem, wie die Erosion stattfand.

Sie betrachteten vier große Meere auf dem Titan: Kraken Mare, Ligeia Mare, Punga Mare und Ontario Lacus.

Radaraufnahmen von Cassini zeigten, dass die Küstenlinien aller vier Meere durch Wellenerosion geformt wurden.

Das Team untersucht, wie stark die Winde auf dem Titan sein müssen, um Wellen zu erzeugen, und welche Windrichtungen die Küstenlinien des Titan formen. Titans naturnahes Umfeld ermöglicht ein Verständnis der Küstenerosion ohne menschliche Einflüsse. Diese Erkenntnisse könnten helfen, das Management der Küsten auf der Erde zu verbessern.

Die NASA, die National Science Foundation, der US Geological Survey und die Heising-Simons Foundation finanzieren ihre Arbeit.

Die Studie wird hier veröffentlicht:

http://dx.doi.org/10.1126/sciadv.adn4192

und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet

Rose V. Palermo, Andrew D. Ashton, Jason M. Soderblom, Samuel P. D. Birch, Alexander G. Hayes, J. Taylor Perron. Signatures of wave erosion in Titan’s coasts. Science Advances, 2024; 10 (25) DOI: 10.1126/sciadv.adn4192
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