Religiöse Gemeinschaft an Georgiens Grenze vom Aussterben bedroht

Lesezeit: 2 Minuten
Durch Hans Meier
- in
Traditionelle Dukhobor-Objekte und georgische Landschaft im Hintergrund.

BerlinDie Doukhobors sind eine friedliche religiöse Gruppe aus Russland, die im 19. Jahrhundert vertrieben wurde. Heutzutage drohen sie in Georgien, nahe der Grenze zu Armenien, zu verschwinden. Diese eng verbundene Gemeinschaft entstand aus dem Widerstand gegen die russischen Zaren, was zu ihrer Verbannung und neuen Lebensbedingungen in georgischen Dörfern führte. Einst waren es etwa 20.000 Doukhobors, doch heute sind nur noch rund 5.000 übrig. Wichtige Aspekte des Lebens der Doukhobors sind:

Engagement für Gewaltlosigkeit, mündliche Weitergabe religiöser Riten und Traditionen sowie wirtschaftliche Abhängigkeit von Landwirtschaft und der Produktion handwerklichen Käses.

Die Geschichte der Dukhoborzen ist geprägt von ihrem Bemühen, ihre besondere Identität trotz äußerem Druck zu bewahren. Ihre starke Verpflichtung zur Gewaltfreiheit, die von Persönlichkeiten wie Leo Tolstoi geschätzt wurde, unterstreicht ihre kulturelle Bedeutung. Dennoch stehen sie vor deutlichen Herausforderungen, ihre Gemeinschaft geeint zu halten.

Moderne gesellschaftliche Veränderungen belasten diese kleiner werdende Gruppe zusätzlich. Junge Menschen stehen im Spannungsfeld zwischen der Integration in die Mehrheit und der Bewahrung ihres kulturellen Erbes. Der Anschluss an die breitere Gesellschaft kann oft ihre traditionellen Praktiken und Überzeugungen schwächen.

Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion kehrten viele Doukhobor nach Russland zurück, da Änderungen in der Sowjetpolitik und zunehmender Nationalismus in der Region sie dazu bewegten. Diese Umsiedlung führte dazu, dass die Gemeinschaft sich verbreitete, was ihre Präsenz in Georgien verringerte und die Aufrechterhaltung ihrer kulturellen Traditionen erschwerte.

Die Zahl der Dukhoborzen in Georgien schrumpft, was das friedliche Zusammenleben mit anderen ethnischen Gruppen erschwert. Ihre besonderen spirituellen Überzeugungen und Bräuche, die überwiegend mündlich weitergegeben werden, sind vom Aussterben bedroht. Die wenigen verbliebenen Mitglieder setzen sich intensiv dafür ein, ihre Kultur für kommende Generationen zu bewahren.

Doukhobors in Kanada leben weiterhin ihren friedlichen Lebensstil, obwohl ihre Zahl in Georgien sinkt. Sie halten an ihren grundlegenden Überzeugungen fest, unabhängig von ihrer Herkunft oder Geschichte.

Den Herausforderungen der Doukhobors zu begegnen, hilft uns zu verstehen, mit welchen Schwierigkeiten Minderheiten konfrontiert sind, wenn sie versuchen, ihre Kultur unter dem Druck der Außenwelt zu bewahren. Die Doukhobors müssen einen Weg finden, in neue Gesellschaften zu integrieren und gleichzeitig ihre Traditionen zu bewahren – ein Problem, das viele vertriebene indigene Völker betrifft.

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