Studie: Keine erhöhte Autismus-Gefahr bei Pandemie-Babys

Lesezeit: 2 Minuten
Durch Ernst Müller
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Bunte Bauklötze, die "AUTISMUS" auf Holzoberfläche buchstabieren.

BerlinStudie zeigt: Kein erhöhtes Autismusrisiko bei während der Pandemie geborenen Kindern

Eine Studie von Forschern der Columbia University hat ergeben, dass Kinder, die während der COVID-19-Pandemie geboren wurden, kein erhöhtes Risiko haben, Autismus zu entwickeln. Die Forschung umfasste Kinder, die im ersten Jahr der Pandemie zur Welt kamen, einschließlich jener, deren Mütter während der Schwangerschaft an COVID-19 erkrankten. Die in JAMA Network Open veröffentlichte Studie untersuchte fast 2.000 Kinder, die zwischen Januar 2018 und September 2021 im NewYork-Presbyterian’s Morgan Stanley Children’s Hospital und Allen Hospital geboren wurden.

Die Untersuchung ergab mehrere bedeutende Erkenntnisse.

Autismusrisiko wurde mit einem Fragebogen zur neurologischen Entwicklung bewertet. Bei Kindern, die im Mutterleib COVID-19 ausgesetzt waren, wurde kein erhöhtes Autismusrisiko festgestellt. Überraschenderweise zeigten Kinder, die während der Schwangerschaft COVID-19 ausgesetzt waren, eine geringere Wahrscheinlichkeit für positive Autismus-Screenings im Vergleich zu unexponierten Kindern.

Diese Forschung ist von großer Bedeutung, da sie zeigt, dass die Stresssituationen und Infektionen während der COVID-19-Pandemie nicht, wie befürchtet, zu einem Anstieg der Autismusraten geführt haben. In der Vergangenheit wurden hohe Stresslevel oder Infektionen während der Schwangerschaft mit einem erhöhten Risiko für Autismus und andere Entwicklungsstörungen in Verbindung gebracht. Diese Studie hat jedoch ergeben, dass die Bedingungen während der Pandemie diesem Muster nicht entsprachen.

Kinder, die vor der Geburt COVID-19 ausgesetzt waren, zeigten in einer Studie eine geringere Wahrscheinlichkeit für positive Autismus-Screenings. Dieses unerwartete Ergebnis könnte durch die Wahrnehmung der Eltern beeinflusst werden. Eltern, die COVID-19 nicht hatten, waren möglicherweise gestresster aus Angst vor einer Ansteckung, was ihr Urteil über das Verhalten ihrer Kinder beeinflusst haben könnte.

Die Forscher werden die Gruppe im Auge behalten, während sie heranwachsen, um festzustellen, ob sich Anzeichen von Autismus oder anderen hirnbezogenen Erkrankungen zeigen. Frühere Studien zu großen globalen Ereignissen deuten darauf hin, dass solche Probleme möglicherweise erst in der Jugend oder im frühen Erwachsenenalter auftreten. Sie gehen mit Vorsicht vor, da die Auswirkungen der besonderen Umstände der Pandemie möglicherweise noch nicht vollständig erkennbar sind.

Gesundheitsfachkräfte und politische Entscheidungsträger können diese Erkenntnisse nutzen, um bessere Strategien zu entwickeln, die Kindern helfen, die während Krisenzeiten geboren wurden. Es unterstreicht die Bedeutung langfristiger Forschung, um zu verstehen, wie die Pandemie die kindliche Entwicklung beeinflusst.

Die Studie wird hier veröffentlicht:

http://dx.doi.org/10.1001/jamanetworkopen.2024.35005

und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet

Morgan R. Firestein, Angela Manessis, Jennifer M. Warmingham, Ruiyang Xu, Yunzhe Hu, Morgan A. Finkel, Margaret Kyle, Maha Hussain, Imaal Ahmed, Andréane Lavallée, Ana Solis, Vitoria Chaves, Cynthia Rodriguez, Sylvie Goldman, Rebecca A. Muhle, Seonjoo Lee, Judy Austin, Wendy G. Silver, Kally C. O’Reilly, Jennifer M. Bain, Anna A. Penn, Jeremy Veenstra-VanderWeele, Melissa S. Stockwell, William P. Fifer, Rachel Marsh, Catherine Monk, Lauren C. Shuffrey, Dani Dumitriu. Positive Autism Screening Rates in Toddlers Born During the COVID-19 Pandemic. JAMA Network Open, 2024; 7 (9): e2435005 DOI: 10.1001/jamanetworkopen.2024.35005
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