Ozeanische Schneeflocken und Zooplankton-Kot: der neue Ansatz zur Kohlenstoffspeicherung im Meer
BerlinWissenschaftler erforschen eine neue Methode zur Bekämpfung des Klimawandels, indem sie die Fähigkeit des Ozeans zur Kohlenstoffspeicherung verbessern. Der Plan sieht vor, winzige Meerestiere namens Zooplankton zu nutzen, die auf natürliche Weise im Kohlenstoffkreislauf der Ozeane eine Rolle spielen. Durch die Nutzung der Fressgewohnheiten dieser Organismen hoffen Forscher, mehr Kohlenstoff aus der Luft in den tiefen Meeren zu speichern.
Zentrale Erkenntnisse dieser Untersuchung umfassen:
- Tonerpulver auf Tonbasis wird verwendet, um Kohlenstoffpartikel aus Algenblüten zu binden.
- Ton-Kohlenstoff-Flocken entstehen, die von Zooplankton gefressen werden.
- Die Sinkrate von Zooplankton-Kot und nicht gefressenen Flocken wird erhöht.
Der Text lautet: Das Projekt lässt sich von einem natürlichen Prozess inspirieren, dem sogenannten biologischen Pumpenmechanismus. Normalerweise wird der Kohlenstoff, den Algen nach dem Absterben freisetzen, in die Atmosphäre abgegeben. Durch das Hinzufügen von Tonstaub wird verhindert, dass der Kohlenstoff freigesetzt wird, da er die Partikel zusammenhaften lässt. So können sie von Zooplankton gefressen werden oder in deren Ausscheidungen sowie als mariner Schnee auf den Meeresboden sinken.
Die Forschungsgruppe entdeckte, dass Ton dazu beiträgt, Kohlenstoff zu binden und die Aktivität mariner Bakterien zu verringern, die ansonsten Kohlenstoff in die Atmosphäre freisetzen würden. Dies verbessert die langfristige Speicherung von Kohlenstoff und macht Ton zu einer vielversprechenden Option.
Zooplankton spielen eine entscheidende Rolle im Kohlenstoffkreislauf der Ozeane. Sie steigen täglich in die oberen Wasserschichten auf, um dort Nahrungspartikel aufzunehmen. Dabei stoßen sie in tieferen Gewässern Abfallstoffe aus, wodurch der Kohlenstoff schneller zum Meeresboden sinkt. Dieser Vorgang trägt dazu bei, dass Kohlenstoff für tausende Jahre in tiefen Ozeanschichten gebunden bleibt.
Forscher planen Versuche mit Sprühflugzeugen, um Tonstaub über Algenblüten zu verteilen. Sie möchten herausfinden, wie effektiv diese Methode in verschiedenen Meeresumgebungen funktioniert. Das Ziel ist es, den besten Zeitpunkt und die idealen Orte für die Aufbringung von Ton zu bestimmen, um die Kohlenstoffbindung zu erhöhen.
Diese Idee schlägt vor, dass natürliche Meeresprozesse und menschliches Handeln Hand in Hand gehen können. Durch den Einsatz von Zooplankton und Ton lassen sich natürliche Methoden zur Bekämpfung des Klimawandels verbessern. Dieser Ansatz könnte ein wirksamer Bestandteil eines umfassenderen Plans zur Reduzierung der Kohlenstoffemissionen sein.
Die Studie wird hier veröffentlicht:
http://dx.doi.org/10.1038/s41598-024-79912-zund seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet
Diksha Sharma, Vignesh Gokuladas Menon, Manasi Desai, Danielle Niu, Eleanor Bates, Annie Kandel, Erik R. Zinser, David M. Fields, George A. O’Toole, Mukul Sharma. Organoclay flocculation as a pathway to export carbon from the sea surface. Scientific Reports, 2024; 14 (1) DOI: 10.1038/s41598-024-79912-zDiesen Artikel teilen