Neue Studie: Venus hatte nie Ozeane, Theorie über flüssiges Wasser widerlegt

Lesezeit: 2 Minuten
Durch Kathy Schmidt
- in
Venus-Oberfläche, trockene rissige Landschaft unter orangefarbenem Himmel

BerlinForschende der Universität Cambridge stellen die Theorie infrage, dass Venus einst flüssige Ozeane hatte und Leben unterstützen konnte. Sie analysierten die chemische Zusammensetzung der Atmosphäre des Planeten und kamen zu dem Schluss, dass Venus immer zu trocken war, um Wasser auf der Oberfläche zu haben. Dabei fanden sie heraus, dass bestimmte atmosphärische Bestandteile, wie Wasserdampf und vulkanische Gase, auf ein langfristiges Fehlen von flüssigem Wasser hinweisen.

Wichtige Ergebnisse der Studie umfassen Folgendes:

  • Die vulkanischen Gase auf der Venus enthalten extrem wenig Wasser, was auf ein trockenes Inneres des Planeten hinweist.
  • Das Gleichgewicht der Chemikalien in der Venusatmosphäre deutet auf stabile, trockene Bedingungen seit der Entstehung hin.
  • Die Zusammensetzung der Atmosphäre der Venus stellt die Idee infrage, dass in der Vergangenheit ein gemäßigtes Klima existierte, das Ozeane hätte unterstützen können.

Studie öffnet neue Wege in der Suche nach außerirdischem Leben

Diese Untersuchung könnte unsere Suche nach Leben auf anderen Planeten maßgeblich beeinflussen. Wissenschaftler beschäftigten sich lange mit der Frage, ob Venus Leben unterstützen könnte. Jetzt jedoch konzentrieren sie sich verstärkt auf Planeten mit erdähnlichen Bedingungen. Die Forschung legt nahe, dass es effektiver sein könnte, Planeten in Betracht zu ziehen, auf denen wasserreiche Vulkanausbrüche stattfinden. Dies könnte unsere Suche nach Planeten in der habitablen Zone ihrer Sterne entscheidend verbessern.

Venus und die Erde helfen uns, zu verstehen, wie sich Planeten im Laufe der Zeit verändern. Obwohl sie nahezu gleich groß sind und beide eine felsige Oberfläche haben, unterscheiden sie sich stark. Die Erdoberfläche bewegt sich und recycelt ständig Wasser, was das Leben ermöglicht. Auf Venus fehlen diese Bewegungen. Stattdessen deuten ihre Vulkane auf eine trockene Oberfläche und einen trockenen Kern hin, was nützlich ist, um andere planetenähnliche Venus zu studieren.

Diese Studie verdeutlicht die wesentliche Bedeutung der direkten Beobachtung und der Abhängigkeit von echten Daten in der Astronomie. Die Ergebnisse stellen frühere Annahmen infrage, die hauptsächlich auf Simulationen basierten. Mit fortschreitender Technologie werden zukünftige Missionen wie die DAVINCI-Mission der NASA diese Erkenntnisse näher prüfen und unser Verständnis davon, wie sich die Atmosphäre der Venus im Laufe der Zeit verändert hat, erweitern.

Diese Untersuchung unterstützt Astronomen dabei, die Suche nach potenziell lebensfreundlichen Planeten zu verfeinern. Indem verstanden wird, wie sich Venus von der Erde unterscheidet, können Wissenschaftler ihren Fokus auf die besonderen Merkmale erdähnlicher Planeten im Universum legen.

Die Studie wird hier veröffentlicht:

http://dx.doi.org/10.1038/s41550-024-02414-5

und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet

Tereza Constantinou, Oliver Shorttle, Paul B. Rimmer. A dry Venusian interior constrained by atmospheric chemistry. Nature Astronomy, 2024; DOI: 10.1038/s41550-024-02414-5
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